Bottrop. Nach dem Tod des kleinen Linus wollen viele Bottroperinnen und Bottroper der Familie in Not helfen. Sie spenden größere und kleine Beträge.

Am 4. November feiert Linus noch seinen ersten Geburtstag. Zwei Monate später stirbt der kleine Junge, ganz plötzlich. „An einer Lungenembolie“, wie seine Eltern, Martin (39) und Jördis (33), jetzt wissen. Sie sind damals dabei, rufen noch den Rettungsdienst, eilen ins Krankenhaus. Doch niemand kann Linus am Ende helfen.

„Linus war ein richtiger Sonnenschein. Er hat immer gelacht“

„Linus war ein richtiger Sonnenschein. Er hat immer gelacht“, sagt Jördis. „Er hat die Leute zusammengebracht und Glück versprüht. Das war richtig schön.“ So will sie ihn im Herzen behalten, so sollen sich auch alle anderen an Linus erinnern.

Um der Familie, zu der auch noch drei Geschwister im Alter von fünf bis elf Jahren gehören, jetzt zumindest die finanziellen Sorgen zu nehmen, hat eine Freundin auf der Internet-Plattform „Gofundme“ eine Spendensammlung unter der Überschrift „Spenden für die Beerdigung für Linus aus Bottrop“ gestartet. Das Spendenziel war innerhalb von sechs Tagen bereits fast erreicht. „Linus ist ein kleiner Kämpfer, der viel zu früh gehen musste“, schreibt Madeleine Zitschke in ihrem Aufruf.

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Dass er in seinem jungen Leben schon sehr viel zu kämpfen hatte, bestätigen Linus‘ Eltern. Geboren wurde der Junge mit einem kleinen Loch in der Herzscheidewand (Vorhofseptum). „Das war aber nicht lebensbedrohlich“, sagt Papa Martin. Später zeigten sich Probleme bei der Nahrungsaufnahme, der kleine Körper hatte Schwierigkeiten mit der Aufspaltung von Kohlehydraten. Die Suche nach der genauen Ursache war noch nicht abgeschlossen, erzählen die Eltern. Im Sommer wurde Linus im Bottroper Marienhospital behandelt, später zehn Wochen lang in Dortmund, Mama Jördis immer an seiner Seite.

„Er hat so viel Mist mitgemacht. Aber er war immer glücklich“, sagt Martin über seinen Sohn. Selbst die Schwestern im Krankenhaus hätten zwischendurch Energie an seinem Krankenbett getankt. „Er hat so viel Lebensfreude vermittelt. Egal, welchen Leidensweg er gegangen ist“, sagt Jördis.

Momentan bereitet die Familie den Abschied von Linus vor

Zuletzt war Linus schon wieder zwei Monate daheim, musste aber über Nacht Infusionen erhalten. Ein Pflegedienst half der Familie mit dem benötigten Katheter. Bis zur tragischen Lungenembolie am 3. Januar. „Zunächst war die Todesursache unklar“, berichtet Martin. Den Eltern blieb im Krankenhaus wenig Zeit, ihren kleinen Linus zum Abschiednehmen noch im Arm zu halten, erzählen sie. Linus sei dann von der Kripo mitgenommen worden, eine Autopsie wurde durchgeführt, die Lungenembolie festgestellt. Verschiedene Ursachen könnten dazu geführt haben, sagen die Eltern.

Vor einem Jahr erlebten sie mit Linus schon einmal eine ähnliche Situation, riefen damals ebenfalls den Notarzt. „Es hieß damals, dass wir wohl gerade noch den plötzlichen Kindstod abgewendet haben“, berichtet die 33-Jährige.

Momentan bereitet die Familie den Abschied von Linus vor, sie wollen vor seiner Beerdigung gemeinsam seinen kleinen Sarg bemalen.

Nicht nur durch die Beerdigung stehen die Bottroper - er ist Softwareentwickler, sie hat vor ihrer Elternzeit einen Feinkostladen geleitet - vor unvorhergesehenen Kosten. Sie müssen auch einen Umzug finanziell stemmen. „Wir müssen aufgrund von Eigenbedarf frühzeitig aus unserem Haus raus“, erklärt Martin. Einen neues Heim sei aber schon gefunden. „Die Vertragsunterzeichnung hat Linus gerade noch abgewartet.“ Viele Menschen hat das Schicksal der Familie so berührt, dass sie bereits dem Spendenaufruf gefolgt sind.

Hier geht es zum Aufruf „Spenden für die Beerdigung von Linus ❤️ aus Bottrop“: https://gofund.me/8290dfd9