Bottrop. Die Sternsinger, die in Bottrop aktiv sind, sind höchst engagiert. Aber es finden sich immer weniger junge Leute, die mitmachen wollen.

Kurz vor dem Dreikönigstag am 6. Januar hat Bottrops Oberbürgermeister Bernd Tischler am Freitagmorgen die diesjährigen Sternsinger feierlich begrüßt. Im Ratssaal des Bottroper Rathauses hieß er einen Teil der Kinder und Jugendlichen repräsentativ, für all die, die in den kommenden Tagen den Segen an die Haustüren bringen, willkommen.

„Fühlt euch wertgeschätzt. Wir sind stolz auf euch, dass ihr es trotz des Wetters auf euch nehmt von Tür zu Tür zu gehen“, bedankte sich der Bürgermeister im Namen aller Bottroper bei den Sternsingern. Mit goldenen Kronen und roten Samtumhängen machen diese ihren Rollen dabei alle Ehre. Und auch das gemeinsame Singen und Sprechen des Segens klappt bei der Generalprobe im Rathaus ohne Probleme. Voller Enthusiasmus stimmen die Sternsinger der verschiedenen Gemeinden zusammen mit Bürgermeister Bernd Tischler den Klassiker „Stern über Bethlehem“ an.

Kinder für das Sternsingen finden: „Das ist leider schwer geworden“

Unter dem Motto „Erhebt eure Stimme! - Sternsingen für Kinderrechte“ ziehen die Sternsinger durch die Straßen und verteilen den Segen C+M+B, Gott segne dieses Haus. Wie gewohnt bekam das Rathaus im Zuge der Begrüßungszeremonie dabei den ersten Segen des Jahres an die Eingangstür geschrieben.

Bernd Tischler, Oberbürgermeister der Stadt Bottrop, hat die Sternsinger traditionsgemäß im Rathaus empfangen.
Bernd Tischler, Oberbürgermeister der Stadt Bottrop, hat die Sternsinger traditionsgemäß im Rathaus empfangen. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Doch trotz aller Vorfreude bei denen, die den Segen bringen und Spenden sammeln, ist es inzwischen gar nicht mehr so leicht, Kinder für das Sternsingen zu finden. „Das ist leider schwer geworden“, sagt Jennifer Brink, Gemeindereferentin in St. Cyriakus und Mitorganisatorin der Sternsingeraktion.

Ein Problem sei, dass das Dreikönigssingen in die Urlaubszeit falle. Grundsätzlich empfinde sie das Interesse bei den Bottroper Kindern aber als groß. „Wenn man von der Aktion erzählt, ist die Begeisterung bei fast allen riesig“, erzählt sie. Letztendlich mitmachen würden dann aber nur die wenigsten. „Auf dem Weg geht dann irgendwo die Motivation verloren.“

In ihrer Gemeinde seien es so beispielsweise gerade einmal zehn Kinder, die sich im Vorfeld für die Aktion angemeldet haben. „Wir denken und hoffen aber, dass noch spontan einige dazu kommen.“ Was sie jedoch sehr positiv stimmt, ist die Freude der Kinder, die nach wie vor beim Sternsingen mitmachen. „Alle sind voller Freude und Spaß dabei und haben total Lust darauf.“

Gemeinsam etwas Gutes tun: Das begeistert die Sternsinger-Kinder am meisten

Empfang der Sternsinger im Rathaus der Stadt Bottrop
Sternsängerin Fine darf dem Bottroper Rathaus den diesjährigen Segen geben. Sie ist schon seit Jahren dabei und freut sich sehr auf das Dreikönigssingen. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

„Besonders das Motto dieses Jahr, das Thema Kinderrechte, finde ich sehr schön“, meint Jennifer Brink. Vor allem jüngere Kinder seien in diesem Jahr dabei. „Viele sind erst sechs oder noch jünger.“ Mit ihnen gemeinsam auf Kinderrechte aufmerksam zu machen und Spenden für Kinder in Not zu sammeln, sei eine tolle Aktion.

Trotz der Schwierigkeiten in Sachen Nachwuchs gibt es auch einige Kinder, die jedes Jahr mitmachen. Wie die zehnjährige Fine, die den Segen ans Rathaus schreiben darf. „Ich bin jedes Jahr dabei, weil es viel Spaß macht“, sagt sie. Besonders das Klingeln an den Türen und das Singen gefallen ihr. „Die Süßigkeiten, die wir bekommen, sind aber das Beste.“

Genauso geht es Johanna und Emilia, die auch mit 13 und 15 Jahren noch gerne als Sternsinger unterwegs sind. „Ich mag es so gerne, weil man mit Freunden zusammen herumgeht“, sagt Emilia. „Ich finde es vor allem schön, dass man anderen Menschen helfen kann“, erzählt Johanna. Für diesen Zweck machen sich die beiden auch bei niedrigen Temperaturen gerne auf den Weg.