Bottrop. Der Gestank im Bottroper Süden ist fast weg, viel Altmaterial noch da. Die Summe an Tonnen, die abtransportiert werden müssen, ist riesig.

Die Geruchsbelästigung im Stadtteil Ebel durch den zertifizierten Entsorgungsbetrieb Renature ist geringer geworden. Das teilte Umweltdezernent Klaus Müller auf einen Antrag der Grünen in der Bezirksvertretung-Süd mit.

Müller zufolge seien seit Anfang Oktober keine weiteren Geruchsbeschwerden bei der Unteren Naturschutzbehörde eingegangen. Der Umweltdezernent erläuterte daraufhin die jeweiligen Schritte, die zuvor vonseiten der Verwaltung eingeleitet wurden.

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Der Geruch stammt von einem auf dem Firmengelände am Rhein-Herne-Kanal gelagerten Haufen an Altmaterial. „Es handelt sich um ungefähr 800 Tonnen“, so Klaus Müller. Die Stadt hat angeordnet, dass der Entsorgungsbetrieb dieses Material fachmännisch abtransportieren soll.

„Von den rund 800 Tonnen sind bisher circa 200 Tonnen abgefahren worden“, sagte Klaus Müller. Man habe befürchtet, dass es beim Abtransport des Altmaterials erneut zu einer starken Geruchsentwicklung kommen könnte. Dem war nicht der Fall.

Klaus Müller, Umweltdezernent

„Von den rund 800 Tonnen sind bisher circa 200 Tonnen abgefahren worden.“

Klaus Müller, Umweltdezernent

Beim Abtransport kam eine „Desodorierungsanlage“ zum Einsatz, die den Geruch eindämmen sollte – offenbar mit Erfolg. Die Anlage mit Sprühnebel wurde dort eingesetzt, wo altes Material bewegt wurde.

Bottroper Süden: TÜV Nord soll ein Geruchsgutachten erstellen

Man hat auch festgestellt, dass beim Abtransport aus dem Haufen kaum Gerüche mehr hervortraten“, sagte Klaus Müller. Das Material sei zu dem Zeitpunkt bereits vererdet gewesen. Das Altmaterial wurde anschließend zu einer Kompostierungsanlage nach Ratingen befördert. Dort wurde es laut Umweltdezernent auch angenommen.

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Weil jedoch ein Teil des Materials bereits zu dem Zeitpunkt vererdet war, konnte der Entsorgungsbetrieb in Ratingen das Material nicht annehmen. Ein anderes Verwertungsunternehmen soll deshalb gefunden werden. „Man ist hierbei zurzeit in der Abstimmung“, erklärte Müller.

Darüber hinaus ist der TÜV Nord vonseiten der Verwaltung mit einem Geruchsgutachten beauftragt worden. „Die Messungen sind erfolgt, die Auswertungen liegen noch nicht vor“, sagte der Umweltdezernent. Die Verwaltung habe deswegen Kontakt zur Prüfstelle aufgenommen. „Es hat beim TÜV Nord in den vergangenen Wochen einen erhöhten Krankenstand gegeben. Deswegen hat sich die Auswertung verzögert“, teilte Müller die Antwort der Prüfstelle in der Bezirksvertretung-Süd mit.

Bezirksvertreter Dennis Peter (SPD) schlug vor, ob eine Desodorierungsanlage, wenn sie doch ihren Zweck erfülle, nicht dauerhaft auf dem Gelände installiert werden könnte. Klaus Müller: „Die Betriebsgenehmigung sieht vor, dass die Bearbeitung der Mieten nur dann zulässig ist, wenn der Wind nicht in Richtung der Wohnbebauung weht.“ Aber die Anregung des Bezirksvertreters nehme er gerne mit.

Anwohner im Bottroper Süden: „Wenn der Sommer nicht geruchsfrei bleibt, geht die Diskussion weiter“

Dass die Geruchsbelästigungen weniger geworden sind, haben auch die betroffenen Anwohner in Ebel zur Kenntnis genommen. „Es ist in Summe gerade deutlich ruhiger und es hat sich auch gebessert. Wir sind aber seit Oktober auch nicht mehr in der Saison für Grünschnitt, daher ist es nicht wirklich verwunderlich“, teilen die Anwohner aus Ebel gegenüber der WAZ mit.

„Wir werden die Meldungen aber auch in der kommenden Zeit weiterführen. Sollte es dann im kommenden Jahr im Sommer auch geruchsfrei bleiben, freuen wir uns sehr. Wenn nicht, geht die Diskussion weiter.“