Bottroper. Bottroperinnen und Bottroper zahlen 2025 mehr für ihren Hausmüll. So wirken sich die CO2-Abgabe und die Tarifverhandlungen auf die Gebühren aus.
Der städtische Entsorger Best erhöht ab 2025 die Gebühren für die grauen Restmülltonnen. Der Best-Vorstand macht dafür vor allem den steigenden CO2-Preis und höhere Personalkosten verantwortlich. Die Gebühren für Biotonne sowie die Sperrmüllabfuhr bleiben unverändert. Das hat der Verwaltungsrat der Best beschlossen. Die neue Satzung gilt ab dem 1. Januar.
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Den gesamten Gebührenbedarf beziffert der Entsorger auf rund 14,59 Millionen Euro, mehr als eine Million mehr als in diesem Jahr. Für die Bottroperinnen und Bottroper heißt das: Die Jahresgebühr für die 60-Liter-Tonne steigt von 150,62 auf 155,11 Euro, die für die 120-Liter-Tonnne von 301,24 auf 310,22 Euro. Die 240-Liter-Tonne kostet künftig statt 602,49 620,44 Euro. 28.587 Tonnen in diesen drei Größen stehen in und an Bottroper Häusern. Die Gebühr für einen zusätzlichen Abfallsack steigt um zehn Cent auf 3,50 Euro.
Kostenfaktor: 2025 steht eine Tarifrunde im öffentlichen Dienst an
Bei den Gebühren kalkuliert der Best-Vorstand mit einer Inflationsrate von 2,5 Prozent und eine Steigerung von 5,5 Prozent bei den Personalkosten. Hintergrund: 2025 steht eine Tarifrunde für die Beschäftigten des Bundes und der Kommunen an. Die Gewerkschaft Verdi geht in die Verhandlungen mit einer Forderung von acht Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 350 Euro mehr.
Die CO2-Abgabe hat die Best in diesem Jahr erstmals einpreisen müssen. Brennstoff im Sinne des Emissionshandelsgesetzes sind jetzt auch der Restmüll und die Teile des Sperrmülls, die in die Müllverbrennung gelangen. Der Preis für eine Tonne ausgestoßenes CO2 wird im nächsten Jahr von 45 auf 55 Euro steigen. Dafür kalkuliert die Best mit Mehrkosten von 0,79 Millionen Euro. Damit macht der CO2 -Preis schon fünf Prozent der Müllgebühren aus, rechnet der Entsorger vor.
Bottroper Entsorger rechnet mit deutlichen Preissteigerungen für CO2
Und dieser Anteil wird weiter steigen. Die Emissionspreise sollen sich ab 2027 an einem europäischen Handelsmarkt bilden. Die Best-Vorstände Stefan Kaufmann und Dennis Sweers warnen: „Es werden deutlich steigende Preise für die folgenden Jahre prognostiziert, bis 2030 werden Preise bis zu 300 Euro pro Tonne CO2-Ausstoß erwartet.“
Für die Biotonnen bleiben die Gebühren gleich. Die 120-Liter-Tonne kostet 70,48 Euro, die 240-Liter-Tonne 109,83 Euro im Jahr. Die Best rechnet damit, dass die Zahl der bestellten Biotonnen und damit der Erlös weiter steigt. Dafür sprechen die Differenz zu den Gebühren für die Restmülltonnen und die Tatsache, „dass Bottrop eine der wenigen Städte ist, die über neun Monate im Jahr eine wöchentliche Abfuhr anbietet“.
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Die Nachfrage nach Biotonnen könnte einen Trend verstärken: In den Bottroper Restmülltonnen ist im Wortsinn viel Luft, und immer mehr Bottroper bemerken das und reagieren. Die Best verweist auf Vergleichszahlen des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU), nach denen die Tonnenvolumina in Bottrop „deutlich über dem Bundesdurchschnitt liegen“.
Deshalb steigen seit Jahren immer mehr Haushalte auf kleinere Tonnen um, registrieren Kaufmann und Sweers: „Der seit Jahren zu beobachtende Trend zu angepassten Behältervolumina in Privathaushalten spiegelt sich in der stetig steigenden Zahl der 60-Liter-Behälter wider.“