Bottrop. Ein Anwohner ärgert sich, weil über Jahre hinweg zahlreiche Parkplätze im Bottroper Süden weggenommen worden sind. Das entgegnet die Stadt.

Patrick Gödecke ist wütend. In den vergangenen Jahren seien rund um seine Wohnung in der Hegelstraße im Bottroper Süden rund 40 Parkplätze entfernt worden. „Man findet hier abends kaum noch einen Parkplatz“, sagt der Anwohner.

Dabei geht es um drei Maßnahmen: Zum einen gab es früher Parkplätze im Wendehammer der Hegelstraße, einer kleinen Stichstraße der Johannesstraße in Welheim. Rund ein Dutzend Autos fand dort Platz, bis die Stadt ein absolutes Halteverbot eingerichtet hat, das werktags, also auch samstags, von 8 bis 12 Uhr gilt.

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Dutzende Parkplätze weggefallen: Anwohner ärgert sich über Maßnahmen

Den Grund dafür erklärt Stadtsprecher Thorsten Albrecht: „Das absolute Halteverbot im Wendehammer der Hegelstraße ist notwendig geworden, um der Best während der Abholzeiten dort eine Wendemöglichkeit zu geben.“

Patrick Gödecke beobachtet allerdings regelmäßig, dass die Müllabfuhr – wie schon früher – rückwärts in die Straße hineinfährt und vorwärts wieder raus. „Die wenden hier nicht“, so der Anwohner. Gödecke arbeitet im Schichtdienst und ist vormittags regelmäßig zu Hause.

Zum anderen sind mehrere Parkplätze an der Johannesstraße weggenommen worden. Hintergrund, so die Stadt Bottrop, sei die Beschwerde eines Anwohners gewesen, dass die „Sicht von der Hegelstraße auf die verkehrlich übergeordnete Johannesstraße nicht ausreichend ist“. Der Fachbereich Tiefbau sei dem nachgegangen und habe festgestellt, dass „die Sichtdreiecke an dem Knotenpunkt nicht ausreichen“. Um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten, wurden Haltverbote eingerichtet, die vier Parkplätze gekostet hätten.

Stadt Bottrop zum Parken: „Großteil des Bedarfs ist abgedeckt“

Und da ist da noch der Stellplatz, den die Stadt an einen Kleingartenverein vermietet hat. „Die Parkplätze werden aber von dem Verein kaum genutzt“, sagt Patrick Gödecke. „Der ist maximal zur Hälfte gefüllt.“ Er fordert, dass ein Teil der Plätze wieder von der Öffentlichkeit genutzt werden kann.

Die Stadt widerspricht: „Aus unserer Sicht besteht nicht die Notwendigkeit, den Pachtvertrag mit dem Kleingartenverein zu ändern, da die Mitglieder des Vereins einen nachvollziehbaren Bedarf haben, die Parkfläche zu nutzen.“ Zudem sei bei einer Freigabe der Fläche „kaum mit einer spürbaren Entlastung zu rechnen“.

Da es im Quartier „größere Garagenanlagen an den Wohnhäusern“ gebe, sei davon auszugehen, „dass ein Großteil des Bedarfs abgedeckt ist“, so die Stadt. In jüngerer Vergangenheit habe es keine Beschwerden gegeben, aber „verschiedentlich Fragen zur Umsetzung der Maßnahmen nach Einführung der Parkregelung“.

Patrick Gödecke hofft auf ein Einlenken der Stadt, zumal perspektivisch der Wohnraum noch knapper werden könnte: Vivawest plant wenige Meter weiter ein neues Quartier. Die Fläche nutzen Anwohner derzeit zum Parken.