Bottrop. Volksbank und Polizei haben sich zur kürzlich gesprengten Filiale geäußert. Diese Methoden setzen Sparkasse und Volksbank zur Abschreckung ein.

Der Knall war laut, der Schrecken groß. Noch ist keine Entscheidung darüber gefallen, wie es nach der Sprengung des Geldautomaten an der Kirchhellener Straße auf dem Eigen weitergeht. „Das dauert“, sagt Ralf Bröker, Sprecher der Vereinten Volksbank. „Es sind Dinge zu lösen, die man nicht so ohne Weiteres ein paar Tage nach so einem Ereignis lösen kann.“

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Man sei derzeit in der Analysephase. Noch würden nicht alle Erkenntnisse von Polizei und Staatsanwaltschaft vorliegen. „Die nächsten Schritte muss man auf Basis von Fakten vernünftig überdenken und dann eine Entscheidung treffen“, so der Volksbank-Sprecher.

Die Botschaft an die Kundinnen und Kunden lautet: „Wir versuchen auf jeden Fall, die Bargeldversorgung aufrechtzuerhalten.“

Das sind die nächstgelegenen Standorte für Volksbank-Kunden

Ob der Standort der gesprengten Filiale an der Kirchhellener Straße 262 eine Zukunft hat oder ob im Stadtteil ein anderer neuer Standort der Bargeld-Versorgung infrage kommt, diese Fragen lässt der Sprecher offen und verweist darauf, dass, solange nicht alle Informationen vorliegen, keine Entscheidung getroffen wird.

Die nächstgelegenen Standorte der Volksbank mit Geldautomaten wären am Fuhlenbrocker Markt (Goethestraße 3), im SB-Container an der Gladbecker Straße 264 oder in der Innenstadt an der Kirchhellener Straße 6-8.

„Wir nehmen dieses Thema sehr, sehr ernst.““

Michael Kriesel, Leiter der Organisationsabteilung der Sparkasse, über die Gefahr von Automaten-Sprengungen

Auf WAZ-Nachfrage teilt die in diesem Fall für Geldautomaten-Sprengungen verantwortliche Polizei Münster mit, dass es noch keine neuen Erkenntnisse zu den Tätern und der Beute gebe. „Die Ermittlungen dauern an“, so eine Polizeisprecherin.

Es ist fraglich, ob die unbekannten Täter, die laut Polizei mit einem blauen Auto, wahrscheinlich einem BMW und vermutlich über die A2 geflohen sind, mit dem Geld glücklich werden. Die Volksbank stattet die Geldkassetten mit Farbpatronen aus, die die Geldscheine in solchen Fällen unbrauchbar machen sollen.

Sparkasse in Bottrop setzt auf die Tinten-Abschreckung

Auch die Sparkasse Bottrop mit den meisten Bargeldautomaten im Stadtgebiet setzt auf diese Methode zur Abschreckung. Denn, wo eine Volksbank-Filiale ist, ist eine Sparkassen-Filiale oft nicht weit. Sprengungen von Automaten war, ist und bleibt auf der Agenda – nicht zuletzt aufgrund der jüngsten Sprengung im Eigen. „Wir nehmen dieses Thema sehr, sehr ernst“, sagt Michael Kriesel, Leiter der Organisationsabteilung der Sparkasse und verantwortlich bei Fragen rund um die Sicherheit.

Seit Jahren würde man diverse Sicherheitsmaßnahmen an den Standorten umsetzen. Einen nicht „unerheblichen sechsstelligen Betrag“ habe man inzwischen investiert. „Wir haben die aktuellsten Automaten, die einen besonderen Schutz bieten“, sagt er.

Man will immer auf dem neuesten Stand der Technik sein. Schließlich geht es bei Sprengungen von Automaten in Wohnhäusern sowohl der Volksbank als auch der Sparkasse um eines: „Die Sicherheit der Mieter“, sagt Michael Kriesel. Hinzu kommt: einige Häuser, die im Erdgeschoss über einen Sparkassen-Bargeldautomaten verfügen, gehören auch der Sparkasse.

Sparkassen und Volksbank schauen sich die Standorte genau an

Um die Bewohner bei (möglichen) Sprengungen nicht weiter zu gefährden, verlagerte die Volksbank zuletzt den Standort des Bargeldautomaten an der Gladbecker Straße auf den nahen Aldi-Parkplatz. Die Sparkasse schloss im Sommer 2023 den Standort, wie Kriesel zum Beispiel erinnert, an der Essener Straße 104.

Dort befand sich der Bargeldautomat in einem Hochhaus. Und für mögliche Täter hätte der Standort durchaus verlockend sein können, denn die Auffahrt zur A42 ist nicht weit entfernt.

In den Standorten der Sparkassen in Bottrop sichert man sich darüber hinaus ab über den Einsatz von Vernebelungsanlagen. Wenn Einbrecher während der Nachtschließung (23 bis 6 Uhr) zum Bargeld wollen, wird das System ausgelöst.

Andere Sparkassen wie in Mülheim fahren zum Schutz massive Geräte auf. Der frei stehende Automat an der Mannesmannallee verfügt über eine 22,5 tonnenschwere Betonhülle. „Meiner Meinung nach ist das eine sehr gute Lösung“, sagt Michael Kriesel. Derartige Vorhaben sind aktuell bei der Sparkasse Bottrop jedoch nicht geplant.