Bottrop. Jung mit Ruhrpottsprech: Rebekka Griemens hält ab sofort in St. Cyriakus katholische Gottesdienste ab und kümmert sich um die Jugendlichen.
Wenn Rebekka Griemens Kirchenfernen ihren Beruf erklärt, bekommt sie oft zu hören: „Ach, Sie sind Priesterin“. Als Frau kann sie natürlich keine katholische Pfarrerin sein. Die neue Gemeindereferentin darf aber auch Gottesdienste abhalten. Deshalb antwortet sie mittlerweile mit „so ähnlich“.
Jugendarbeit im Fokus: Gefühl von Gemeinschaft vermitteln
Die junge Frau lacht viel und ist direkt. In der Jugendarbeit, ihrem Schwerpunkt, sollte ihre lockere Art helfen, einen Zugang zu den Menschen zu finden. Und tatsächlich ist das Zusammensein mit anderen Gläubigen sehr wichtig für die Katholikin. Den Ausdruck „Gemeinde“ mag sie genau deshalb nicht: „Eine Gemeinde ist für Kirchenferne eine Stadt. Für Kirchennahe sind es die, die sonntags in die Kirche gehen.“ Dabei gehe es mehr darum, den Glauben gemeinsam zu leben.
„Was mich antreibt, ist, für junge Menschen da zu sein“, sagt sie. Ihr Wunsch ist es zu zeigen, dass es Junge in der katholischen Kirche gibt und als junge Erwachsene für Heranwachsende da zu sein.
Fazit der Schalke-Fanseelsorge in Gelsenkirchen: „Auch mal verrückt sein“
In ihrer Assistenzzeit in Gelsenkirchen war sie in der Fan- und Fanclubseelsorge im Rahmen der „Offenen Kirche Schalke“ an den Heimspieltagen des FC Schalke 04 im Einsatz. Als gebürtige Altenessenerin blieb sie jedoch treue Anhängerin von Rot-Weiss Essen.
Was sie aus der Gelsenkirchener Zeit mitnimmt? „Auch mal verrückt sein: Mit dem Trikot in die Kirche gehen oder gemeinsames Public Viewing in der Kirche. Obwohl das eher andere verrückt fanden.“ Außerdem habe es geholfen, „so zu sprechen, wie einem der Schnabel gewachsen ist. Dann verstehen einen die Leute.“ Mit einem Opa, der noch auf dem Pütt war, liege das quasi in der Familie. Speziell in der Seelsorge habe sie gelernt: „Man muss immer die Türen offenhalten, sonst kommen die nicht.“
Jugendarbeit in Bottrop: Was Rebekka Griemens plant
Konkrete Ziele hat Rebekka Griemens noch nicht: „Es ist eine Arbeit für und mit Menschen. Sie müssen mir vor Ort sagen, was sie möchten.“ Zukünftig möchte Griemens nicht zu viel im Büro sitzen und lieber unterwegs sein.
Besonders Großveranstaltungen scheinen die neue Gemeindereferentin zu prägen. Die Weltjugendtage 2016 in Krakau und 2019 in Panama hätten ihr gezeigt: „Man ist nicht allein auf der Welt als junge Christin!“ Genau das wolle die junge Katholikin Menschen in der Jugendarbeit mitgeben. Passend dazu begleitet sie im Oktober eine Messdienerfahrt nach Rom.
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Wer mal eine Seelsorgerin brauche, könne sie auf Instagram oder Facebook kontaktieren. Ihre erste Aufgabe wird sein, gemeinsam mit den Jugendlichen die „Jugendetage“ in dem Bürogebäude neben der Stadtkirche St. Cyriakus zu gestalten.