Panama-City. . Einige aus St. Johannes planen schon für den nächsten Weltjugendtag in Lissabon. Jetzt unternehmen die Kirchhellener noch einen Trip nach Kuba.

Einige begannen schon zu planen - für ihre Teilnahme am nächsten Weltjugendtag, der 2022 in Lissabon stattfinden wird. Die kleine Pilgergruppe aus Kirchhellen war nach der Abschlussmesse mit Papst Franziskus auf dem Weg zurück zu ihren Gastfamilien, als Portugals Hauptstadt als künftige Gastgeberin ausgerufen wurde. „Ihr seid nicht die Zukunft Gottes, ihr seid das Heute Gottes!“ gab Papst Franziskus den Pilgern, die in der Nacht zu Tausenden unter freiem Himmel kampiert hatten, in seiner Predigt mit auf den Weg. Am Dienstag brechen die Kirchhellener zu ihrem Trip nach Kuba auf.

„Beeindruckende Tage liegen hinter uns“, zieht Pfarrer Klaus Klein-Schmeink aus St. Johannes ein erstes Fazit der Pilgerreise. Die ehrliche Spiritualität der jungen Menschen aus der ganzen Welt sei ein Markenzeichen des Weltjugendtages. „600.000 Pilger konnten nicht nur fröhlich singen und tanzen, sondern auch in Stille und kniend vor dem Allerheiligsten verweilen“, teilt der Pfarrer aus Panama mit.

Pilger kamen in einem Nobelviertel Panamas unter

Dank des guten Geistes unter den Pilgern sei es trotz des Massenandrangs, der Hitze und des langen Weges zum Park Campo Juan Pablo II, wo die letztlich auch die Abschlussmesse mit dem Papst stattfand, zu keinen unschönen Vorkommnissen gekommen, berichtet der Pastor. Der Priester schwärmt geradezu über die große Gastfreundschaft, die in Panama-Stadt herrscht. „Die ganze Stadt war Weltjugendtag. Überall wurden wir freundlich begrüßt und nach unserer Nationalität gefragt“, berichtet Klein-Schmeink. „Wenn wir auch nur kurz innehielten, um auf der Karte etwas nachzusehen, kamen schon Bewohner oder Polizisten, um uns zu helfen“, freut er sich.

Pilger kehren am Sonntag heim

Die Pilger aus St. Johannes hatten sich am 16. Januar von der Kirche Mariä Himmelfahrt aus auf den Weg nach Panama gemacht. Für einige war der Entschluss zu der Reise nach Mittelamerika schon beim Weltjugendtag 2016 in Krakau gefallen.

Nach ihrem Aufenthalt in Kuba werden die Pilger voraussichtlich am kommenden Sonntag, 3. Februar, wieder zu Hause in Kirchhellen eintreffen.

Während ihrer Reise machten die Pilger aus Kirchhellen auch extreme Erfahrungen bei ihren Aufenthalten in Colon und Panama-City. „Die Unterschiede konnten kaum größer sein: Colón, die heruntergekommene Stadt, und Panama-City, die Boom-Town Mittelamerikas mit einer Skyline, die sich in Europa so kaum finden lässt“, schildert der Pfarrer die Eindrücke der Pilger. Waren sie in Rio Indio bei einfachen Leuten ohne fließendes Wasser untergebracht, so kamen sie in Panama-City in einem Nobel-Viertel unter. „Die meisten wohnten in Haushalten, in denen es auch Hauspersonal gab“, hält der Pfarrer fest. Die Pilger wohnten in Familien in der Pfarrei Nuestra Virgen de los Angeles. „In dieser Kirche haben wir mit den Pilgern anderer Länder und den Pfarrangehörigen eine stimmungsvolle Heilige Messe gefeiert. Anschließend gab es einen Empfang mit Snacks und Tänzen“, erzählt Klein-Schmeink.

Über 100 Nationen waren am Fahnenmeer zu erkennen

Fahnenmeer an der Cinta Costera vor der Skyline von Panama-City.
Fahnenmeer an der Cinta Costera vor der Skyline von Panama-City. © Klaus Klein-Schmeink

Den Auftakt des Weltjugendtages erlebten die Kirchhellener bei der offiziellen Eröffnungsmesse des Weltjugendtages an der Cinta Costera, jenem Küstenabschnitt der Hauptstadt Panama-Citys mit ihrer gewaltigen Skyline. „Tausende waren schon gekommen, und die über 100 versammelten Nationen konnte man am Fahnenmeer erkennen“, erzählt Pastor Klein-Schmeink.

In den Tagen danach unterwiesen deutsche Weihbischöfe die Pilger aus Kirchhellen gemeinsam mit verschiedenen anderen deutschsprachigen Gruppen in der Kapelle des Colegio La Salle jeweils im christlichen Glauben und feierten mit ihnen das Abendmahl. „So unterschiedlich die Art der Katechesen war auch die musikalische Gestaltung - von der Blaskapelle des Marianum in Fulda bis hin zur Lobpreisband der Jugend 2000“, erzählt der Kirchhellener Pfarrer.

Bei nicht wenige kamen Tränen der Ergriffenheit

Bei der ersten Begegnung der Pilger mit Papst Franziskus auf der Cinta Costera sprach dieser von der Kultur der Begegnung mit Christus und untereinander, die der Weltjugendtag schenke. Christen seien dazu da, Brücken zu bauen, betonte der Papst und rief die Jugendlichen dazu auf, mit einem lauten Applaus auch den emeritierten Papst Benedikt XVI. zu grüßen, der den Weltjugendtag im Fernsehen verfolge.

Bei einem Abend der Versöhnung des Bistums Fulda, deren Pilgergruppen sich die Kirchhellener angeschlossen hatten, konnten die Pilger vor der Abschlussmesse mit dem Papst gemeinsam beten, beichten, gute Gespräche führen und Lieder singen. Klein-Schmeink: „Bei nicht wenigen kamen Tränen der Ergriffenheit.“