Bottrop. Die Bottroper Verkehrswacht hängt in dieser Woche Plakate auf, die an den Sicherheitsabstand vom Auto zu Radfahrern erinnern sollen.
Für mehr Sicherheit im Straßenverkehr setzt sich die Bottroper Verkehrswacht seit Jahren ein. Nun wollen sie mit einer neuen Plakataktion die Sicherheit für Radfahrer verbessern. „Wir stehen hier an einer der gefährlichsten Stellen für Radfahrer in Bottrop“, sagt Burkhard Hölting von der Verkehrswacht Bottrop an der Ecke Peterstraße/Schützenstraße. Eines der insgesamt zehn Plakate, die von der Landesverkehrswacht NRW zur Verfügung gestellt werden, soll die Autofahrer an dieser Straßenecke auf den Mindestabstand von 1,5 Meter zu Fahrradfahrern innerorts erinnern.
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„Bleib fair, halte Abstand“ heißt es auf den Plakaten, die im Laufe der Woche an besonders gefährlichen Stellen aufgehängt werden. Von der Aktion erhofft sich die Verkehrswacht Bottrop vor allem mehr Bewusstsein für den vorgeschriebenen Abstand und Rücksicht der Autofahrer gegenüber den „schwächeren Verkehrsteilnehmern“, wie Michael Verleger von der Verkehrswacht Bottrop die Position der Radfahrer in der Stadt einschätzt.
Gefährliche Straßen und Kreuzungen gibt es einige: „Da ist das Wohlfühlgefühl der Radfahrer im Eimer“
„Vor allem im Berufsverkehr ist die Lage für Radfahrer an dieser Stelle gefährlich. Keiner fühlt sich hier auf dem Rad sicher“, sagt er. Nach der Gesetzesänderung, die nun den Abstand von Autos zu Fahrrädern innerorts auf 1,5 und außerorts auf 2 Meter festschreibt, sei die Lage der Fahrradfahrer in der Theorie zwar verbessert worden, in der Realität bringe das jedoch so gut wie nichts, so Burkhard Hölting.
Parkende Autos, fehlende Fahrbahnmarkierungen, komplizierte Wegführungen der Fahrradschutzstreifen und nicht zuletzt die fehlende Rücksicht der Autofahrer: All das komme hier und an vielen anderen Stellen in der Stadt zusammen und mache die Fortbewegung auf dem Rad zum Abenteuer. „Da ist das Wohlfühlgefühl der Radfahrer im Eimer“, weiß Michael Verleger. Auch die Kreuzung am Eigener Markt und Teile der Hans-Böckler-Straße empfinden die beiden Radfahrer aus eigener Erfahrung als besonders gefährlich.
Nicht nur Radfahrer sind gefährdet: Aufkleber-Aktion soll Fußgänger schützen
Obwohl es gesetzlich vorgeschrieben ist, halten sich wohl nur die wenigsten Autofahrer an den Sicherheitsabstand. Auch weil Verstöße dahingehend kaum festgehalten, geschweige denn geahndet würden, findet Burkhard Hölting. „Ich glaube, dass es auch viele Autofahrer gibt, die es gar nicht wissen oder denen das Bewusstsein fehlt, das dann auch umzusetzen.“ Genau für dieses fehlende Bewusstsein sollen die Plakate zu sehen sein und auf das Problem aufmerksam machen. „Wir hoffen, dass die Plakate helfen und sich die Lage der Radfahrer etwas verbessert.“
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Neben den Plakaten zur Sicherheit der Radfahrer hängen die Mitglieder Bottroper Verkehrswacht aktuell außerdem rund 100 Aufkleber im Stadtgebiet auf. „Nur bei Grün! Vorbild sein“, heißt es auf den Aufklebern, die an Kreuzungen und Ampeln vor der Leichtsinnigkeit, bei Rot über die Straße zu gehen, warnen. „Die wollen wir vor allem auf Schulwegen und vor Kitas anbringen.“, so Burkhard Hölting. Auch in Zukunft wollen sie sich so dafür einsetzen, die schwächeren Verkehrsteilnehmer zu schützen. „Vor allem Kinder oder Senioren im Verkehr zu schützen ist das, wofür wir uns gerne einsetzen“, sagt Michael Verleger. Damit Aktionen wie diese oder auch die Unterstützung im Verkehr vor Schulen gegen das Chaos durch Elterntaxis weiter möglich sind, suchen sie aktuell nach neuen Mitgliedern für die Verkehrswacht, so Michael Verleger.