Bottrop. Die Initiative „Bottrop bewegt“ sucht per offener Stellenausschreibung Kandidaten für das Amt des Oberbürgermeisters. Ein Novum für die Stadt.

Nach dann 16 Jahren im Amt will sich Oberbürgermeister Bernd Tischler bei der Kommunalwahl 2025 nicht mehr zur Wahl stellen. Ein Nachfolger wird gesucht. Die Initiative „Bottrop bewegt“ will sich dafür einsetzen, „einen unabhängigen Kandidaten oder eine Kandidatin für das Amt des Oberbürgermeisters zu finden“. Das Mittel: die Suche per Stellenanzeige.

Initiative „Bottrop bewegt“ will Kandidaten-Auswahl

Auf der Homepage der Initiative betont deren Sprecher Jan Henrichs: „Nach dem Verzicht von Bernd Tischler auf eine erneute Kandidatur sind wir der Meinung, dass nicht automatisch wieder jemand aus der SPD das Amt erben sollte.“ Diese „Nachfolgeregelung“ habe es jahrzehntelang gegeben. Seit 1946 hat es tatsächlich nur ein CDU-Stadtoberhaupt gegeben (Bernhard Roghmann, 1961-1964).

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„Bottrop bewegt“ wolle deswegen dafür sorgen, dass bei der nächsten Kommunalwahl im Herbst 2025 eine Auswahl von geeigneten Kandidaten zur OB-Wahl stehen. Dazu streben die Initiatoren eine offene Stellenausschreibung an.

„Das Parteibuch ist egal – solange es kein Mensch ist, der einer extremistischen Partei nahesteht. Die Person sollte einen Bezug zu Bottrop haben, muss aber nicht aus Bottrop kommen. Unsere Wunschperson muss nur fähig sein und Lust haben, nach Bottrop zu ziehen und hier die dringend benötigten Reformen einzuleiten“, sagt Jan Henrichs.

Crowdfunding soll die Stellenanzeige finanzieren

Helfen soll eine Stellenanzeige in einer überregionalen Zeitung (Zeit, FAZ) mit dem griffigen Titel: „Bottrop sucht den Oberbürgermeisterkandidaten (W/M/D)“. Finanziert werden soll diese Anzeige durch ein Crowdfunding (also Geld sammeln) über die Plattform Startnext.

Mögliche Bewerber sollen dann in öffentlichen Veranstaltungen von einer Jury befragt und auf ihre Eignung hin geprüft werden. Die FDP Bottrop hat bereits mitgeteilt, eine Beteiligung an dieser Jury anzustreben. Sie wolle sich aktiv mit ihren Vorstellungen und Anforderungen an das Amt des Oberbürgermeisters einbringen.

Die Liberalen begrüßen die Idee, „eine Person zu unterstützen, die von einer breiten, demokratischen Mehrheit getragen wird und überparteilich agieren kann“, so Andreas Mersch, FDP-Kreisvorsitzender. Dennoch bleibe es für die FDP entscheidend, dass die endgültige Entscheidung über die Unterstützung eines OB-Kandidaten oder einer OB-Kandidatin von den Mitgliedern auf einem Parteitag getroffen werde. Mersch: „Diese demokratische Grundlage ist für uns nicht verhandelbar.“

Weitere Berichterstattung folgt.