Bottrop. Phillipp Schweitzer macht sich bald auf den Weg nach Mallorca. Wieso er diesmal vom Flugzeug auf‘s E-Bike umsteigt und wofür er Spenden sammelt.

Man kann ganz einfach wie Millionen anderer Menschen nach Mallorca fliegen – oder wie Philipp Schweitzer diesmal einen etwas ungewöhnlicheren Weg wählen. Der 35-jährige Bottroper will Mitte August „mal eben“ mit dem Fahrrad nach „Malle.“

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Der Tourismuskaufmann muss seine neue Arbeitsstelle bei der Flugbörse Bottrop erst im Herbst antreten und will seinen Urlaub für eine größere Radtour nutzen.

Mit dem ersten Plan, den gesamten Rhein entlangzufahren, konnte er sich nach einigem Überlegen nicht mehr recht identifizieren. Als Mallorca-Fan, der schon mehr als 30-Mal dort war und die Feier-Atmosphäre liebt, war dann der Gedanke nahe: „Auf die paar Kilometer mehr kommt es auch nicht mehr an.“ 

100 Kilometer will der Bottroper täglich mit dem E-Bike zurücklegen

Die sich entwickelnde „Flause im Kopf, die Schnapsidee“ nahm immer mehr Formen an, und vor etwa sechs Wochen begann die Planung der speziellen Tour, bei der täglich etwa 100 Kilometer mit dem E-Bike zurückgelegt werden sollen.

Der Bierkönig auf Mallorca ist beliebt bei Touristen. Sängerin Mia (hier auf der Bühne) gehört zu den bekanntesten deutschen Musikern an der Playa de Palma und tritt regelmäßig im Bierkönig auf.
Der Bierkönig auf Mallorca ist beliebt bei Touristen. Sängerin Mia (hier auf der Bühne) gehört zu den bekanntesten deutschen Musikern an der Playa de Palma und tritt regelmäßig im Bierkönig auf. © dpa | Clara Margais

Von Bottrop geht es erst den Rhein hinauf, durch die Eifel, an der Mosel entlang, über Luxemburg nach Frankreich, an Nancy und Lyon vorbei, entlang der Rhone bis zum Mittelmeer. Um nicht über die Höhen der Pyrenäen zu müssen, führt die Route weiter an der Küste entlang bis Barcelona, von dort mit der Fähre nach Alcúdia im Norden der Insel.

Bis Palma de Mallorca sind es dann nur noch 67 Kilometer. Angepeiltes Ziel ist der berüchtigte Balneario 6, besser bekannt als „Ballermann 6“, direkt am Strand.

„Auf die paar Kilometer mehr kommt es auch nicht mehr an.“ “

Philipp Schweitzer wollte zuerst mit dem Rad den Rhein entlang fahren, entschied sich dann aber für Mallorca.

Die ersten beiden Schlafplätze in Brühl und der Eifel auf einem Campingplatz und in einem privaten Garten sind zum sicheren Einstieg zwar schon fest geplant, aber danach ist noch vieles offen und soll nach und nach organisiert werden.

Philipp geht davon aus, dass sich seine Schlafgelegenheiten abhängig vom Fahrtverlauf unterwegs ergeben, dabei ist er offen für Campingplätze, private Unterbringung oder ein Hotel, auch eine „wilde Wiese“ schließt er notfalls nicht aus.

Bottroper geht die Tour locker an, will sich keinen Stress machen

Er macht sich bewusst keinen Stress durch vorab festgelegte Tagesstrecken und will die Fahrt wie alles in seinem Leben locker angehen: „Es wird schon funktionieren.“ Selbstverständlich muss das Gepäck beim „Bikepacking“ für die gesamte Reise in prall gefüllten Seitentaschen mitgeführt werden. Dazu kommen Zelt, Schlafsack und Isomatte.

Weit über 1.000 Kilometer wird der Bottroper mit seinem E-Bike in Richtung Süden unterwegs sein.
Weit über 1.000 Kilometer wird der Bottroper mit seinem E-Bike in Richtung Süden unterwegs sein. © FUNKE Foto Services | Olaf Fuhrmann

Während der Planungsphase seien Ideen und Vorschläge dazugekommen, die ihn zusätzlich angespornt hätten, sagt Philipp. So sei auch die Idee zur Verbindung der Tour mit einer Spendenfahrt entstanden.

Radtour wird auch zur Spendenfahrt für sozial schwache Kinder

Über den Kontakt zu DJ Robin, der mit seinem Partyschlager „Layla“ für viel Aufregung gesorgt hat, entstand auch der Kontakt zur „Summerfield Kids Foundation.“ Die Stiftung vom Mallorca- Schlagerstar und Produzent Ikke Hüftgold, alias Matthias Distel, unterstützt Kinder aus sozial schwachen Familien und ein Kinder- und Jugendhospiz.

Schweitzer wird während der Fahrt das Trikot der Stiftung tragen und zu Spenden aufrufen. DJ Robin hat bereits zugesagt, einen festen Betrag pro gefahrenem Kilometer zu spenden. Zu weiteren Größen der Mallorca-Szene bestehen schon Kontakte, die aber noch nicht spruchreif sind.

Die Aufenthaltsdauer in Mallorca hängt von der Dauer der Reise und Anstrengung ab, vielleicht macht Philipp auf der Rückfahrt „noch mal Strecke“ mit dem Rad oder alternativ erfolgt die Rückfahrt von Barcelona mit der Bahn – womit vielleicht schon das nächste Abenteuer verbunden ist.

Am Samstag, 17. August, will Philipp Schweitzer gegen 11 Uhr von der Rathausschänke, die an diesem Tag ausnahmsweise bereits morgens geöffnet hat, starten. Die Fahrt will er über Instagram mit täglichen Eintragungen, Fotos und Videos dokumentieren. Unter „fromb2b6“ kann man die Reise verfolgen.