Bottrop. Ärger am Bottroper Tierheim: Bei einem Spendenbasar hat die Stadt etwa drei Dutzend Knöllchen verteilt. Bei vielen sorgt das für Unverständnis.

„Es ist eine leidige Angelegenheit“, sagt Hildegard Tüllmann. Die Vereinsvorsitzende der Bottroper Tierfreunde, die das Tierheim an der Wilhelm-Tell-Straße betreiben, kennt das Problem: Vor dem Tierheim gibt es zu wenige Parkmöglichkeiten. Seit Monaten versucht man, das Problem in den Griff zu bekommen – am vergangenen Wochenende hat das allerdings nicht funktioniert.

Da hatte das Tierheim wieder zu seinem beliebten Basar eingeladen. Das tut es regelmäßig, um Spenden zu sammeln, zum Beispiel wie jetzt für die Renovierung des Hundeauslaufs. Samstag und Sonntag können Besucher über den Flohmarkt schlendern, Kuchen essen und die Arbeit der Tierfreunde kennenlernen. Hunderte Interessierte kommen an einem solchen Wochenende.

Zu wenige Parkmöglichkeiten rund um das Bottroper Tierheim

Das Problem: Rund um das Tierheim, das relativ ab vom Schuss hinter der A2 auf dem Eigen liegt, gibt es nicht viele Parkplätze. Anwohner hätten sich in der Vergangenheit immer wieder beschwert, dass die Straßen zugeparkt werden und die Verkehrsbelastung hoch sei, sagt Straßenverkehrsamtsleiter Fabian Fingerlin. Betroffen sei davon auch die Herzogstraße, von der die Wilhelm-Tell-Straße abgeht.

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Viele, die zum Tierheim fahren, parken allerdings auch auf dem kleinen Grünstreifen, der zwischen Straße und Wald liegt. Ein Besucher des Basars beklagt, dass dort am Wochenende reihenweise Knöllchen ausgestellt wurden – wegen unerlaubten Parkens auf Grünflächen. Er meint, die Flächen seien vom Tierheim aber als Parkmöglichkeit freigegeben worden.

Wer am Wochenende so am Bottroper Tierheim geparkt hat, hat ein Knöllchen vom Straßenverkehrsamt bekommen.
Wer am Wochenende so am Bottroper Tierheim geparkt hat, hat ein Knöllchen vom Straßenverkehrsamt bekommen. © wf

Dem widerspricht Hildegard Tüllmann. Allerdings ärgert sie sich auch, dass so viele Bußgelder verteilt worden sind. Sie hat sich bereits mit der Bußgeldstelle in Verbindung gesetzt, viele würden Einspruch erheben. Denn unter den abgemahnten Autofahrern waren auch Ehrenamtliche des Tierheims. Und die Besucher sollten doch besser fürs Tierheim spenden als Bußgelder zahlen zu müssen. „Wenn irgendwo Veranstaltungen sind, sind die Politessen da“, ärgert sich die Vereinsvorsitzende. „Das ist Abzocke.“

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Straßenverkehrsamt hat rund 35 Knöllchen am Bottroper Tierheim verteilt

Fabian Fingerlin stellt aber klar: „Das ist eine Wiese, eine Grünfläche der Stadt. Da darf nicht geparkt werden.“ Zudem muss die Breite für einen Rettungswagen freigehalten werden. Das Straßenverkehrsamt habe bereits versucht, dem Tierheim entgegenzukommen, indem man für die Veranstaltung das Halteverbot an der Brücke auf Höhe des Cottages auf einer Seite entfernt hat.

„Wir versuchen, nur mit Augenmaß Bußgelder zu verteilen“, sagt Fabian Fingerlin. „Aber wenn da einer steht, stehen da alle.“ Etwa 35 Knöllchen seien am Wochenende verteilt worden. „Die Situation ist nicht zufriedenstellend.“

Auch Hildegard Tüllmann sieht ein, dass „man nicht parken darf, wie man will. Man muss sich an die Regeln halten.“ Einmal im Jahr kann sie eine benachbarte Wiese, die sich in Privatbesitz befinden, als Parkfläche nutzen – aber eben nicht für jede Veranstaltung am Tierheim. Sie sei derzeit dabei, noch mehr Parkraum in der Nähe zu organisieren. „Aber das dauert noch ein bisschen. Wir bemühen uns.“