Bottrop. Ein Bottroper Security-Boss ist wegen Vergewaltigung angeklagt. Im Prozess brach er plötzlich zusammen und wurde ins Krankenhaus gebracht.
Es waren dramatische Szenen, die sich am Mittwoch im Essener Landgericht abgespielt haben. Rund eine halbe Stunde lang hatte der angeklagte Sicherheits-Profi aus Bottrop den Richtern unter Tränen von seiner Beziehung zu einer 29-jährigen Bekannten berichtet, dann fasste er sich plötzlich ans Herz und rutschte vom Stuhl.
Die alarmierte Notärztin war innerhalb kürzester Zeit im Essener Landgericht, dazu Rettungssanitäter. Sie nahmen den Angeklagten sofort mit ins Krankenhaus. Die Richter hatten den Prozess daraufhin für mehrere Stunden unterbrochen. Gegen 14.30 Uhr kam schließlich die Rückmeldung aus der Klinik. Danach stand fest: Eine Fortsetzung des Prozesses war an diesem Tag nicht mehr möglich.
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Zeugin über das Opfer aus Bottrop: „Ihr ist alles verboten worden“
Dem Angeklagten wird vorgeworfen, seine Bekannte brutal misshandelt, vergewaltigt, eingesperrt und mit dem Tode bedroht zu haben. Einmal soll er der 29-Jährigen sogar eine Zigarette auf der Zunge ausgedrückt haben. Die Arbeitskolleginnen hatten schließlich die Polizei eingeschaltet.
Eine Freundin hatte den Richtern am Mittwoch diese Sätze gesagt: „Ihr ist alles verboten worden. Sie hatte schon Depressionen.“ Auch von einem blauen Auge war im Prozess die Rede. Manchmal sei sie so verängstigt gewesen, dass sie gar nicht mehr richtig reden konnte. Sie habe sich trennen wollen, aber sich nicht getraut. „Sie hatte Angst, dass der Angeklagte oder dessen Familie ihr etwas antut.“
Angeklagter Security-Boss wollte angeblich die Trennung
Der 29-Jährige erzählte den Richtern dagegen eine ganz andere Geschichte. Danach habe sich die aus Polen stammende Frau unsterblich in ihn verliebt und ihn nicht mehr in Ruhe gelassen. Er habe sich von ihr trennen wollen, da er eine andere Frau geliebt habe. Doch das habe die 29-Jährige nicht akzeptiert. Um ihm zu gefallen, habe sie sich die Haare blond gefärbt. Außerdem wollte sie nach seiner Schilderung unbedingt von ihm schwanger werden.
Der Angeklagte gehört zum Führungskreis einer Bottroper Sicherheitsfirma, die auch schon im Auftrag der Stadt gearbeitet hat. Die Verhandlungstage am Essener Landgericht werden von einem Vertreter des Ordnungsamtes von den Zuschauerplätzen aus verfolgt.
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Zumindest der Bruder des Angeklagten geht davon aus, dass der 29-Jährige von den Richtern des Essener Landgerichts freigesprochen wird. Eigentlich sollte am Mittwoch schon das Urteil fallen. Nun geht der Prozess in die Verlängerung. Am nächsten Verhandlungstag soll der Angeklagte seine unterbrochene Erklärung fortsetzen.