Bottrop/Gladbeck. Auf Fahrgäste der Vestischen kommen Veränderungen im Bereich des Ticketverkaufs zu. Was die Kundinnen und Kunden jetzt wissen müssen.
Fahrgäste der Vestischen müssen sich beim Ticketkauf auf eine Umstellung gefasst machen. Ab September können direkt beim Busfahrer nur noch Einzel- und Fahrradtickets zum direkten Fahrtantritt gekauft werden. Für alle anderen Tickets müssen der Online-Ticketshop beziehungsweise die digitale App bemüht oder der Gang in ein Kundencenter angetreten werden.
Die Entscheidung über die Änderungen beim Ticketverkauf hat in der vergangenen Woche der Verwaltungsrat des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr getroffen, zu dem die Vestische zählt. „Aus der Sicht der Vestischen ist das der richtige Weg“, betont Sprecher Christoph van Bürk. „Uns ist aber natürlich bewusst, dass man so einen Weg Schritt für Schritt gehen muss.“
Vestische: Umstellung beim Ticketverkauf entlastet die Fahrer
Konkret bedeutet die Umstellung, dass folgende Tickets künftig nicht mehr im Bus gekauft werden können: 4-/24-/28-Stunden-Tickets, Zusatz-Tickets sowie die NRW-Tickets (Schöner Tag, Schöne Fahrt, Einfach Weiter, Fahrrad Tages Ticket NRW).
Als einen Vorteil der neuen Verkaufsstrategie nennt Christoph van Bürk zum einen die Entlastung des Fahrpersonals, was zur Attraktivität des Berufes beitragen könne. Busfahrer werden schließlich dringend gesucht. Zum anderen geht der Sprecher von einer Verbesserung der Pünktlichkeit aus, wenn der Ticketkauf vor Fahrtantritt an Komplexität verliert.
Allerdings sei der Ticketverkauf im Bus generell rückläufig. „Im April 2024 hatten wir gegenüber April 2023 ein Drittel weniger Verkäufe im Bus“, sagt der Sprecher. Und die Tendenz sei weiter abnehmend, wie übrigens in den Kundencentern auch. Zudem: Die Ausgaben von Einzel- und Fahrradtickets, die die Busfahrer ja auch künftig noch tätigen, „machen ohnehin schon 93 Prozent der Verkäufe aus“. Sind also jetzt schon deutlich am häufigsten gefragt.
Vestische macht auf digitale Alternativen für den Busticketkauf aufmerksam
Digitale Alternativen gibt es über die Vestische App und den Eezy-Tarif, auf den Christoph van Bürk extra aufmerksam macht. Der ist übers Handy nutzbar und verfügt über ein Ein- und Aus-Checksystem. So wird nur für die Strecke bezahlt, die der Fahrgast tatsächlich zurücklegt.
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Wer online und digital nicht zurechtkommt, dem bleibt der Gang ins Kundencenter. Denkt man an vielleicht nicht mehr so mobile Seniorinnen und Senioren, mag dieser für sie indes auch nicht unproblematisch sein. Darauf angesprochen, erwidert Christoph van Bürk: „Es ist ja nicht so, dass wir nur das Kundencenter am ZOB haben.“ Auf der Homepage vestische.de sind weitere private Verkaufsstellen aufgelistet.
Zehn private Verkaufsstellen in Bottrop, fünf in Gladbeck
In Bottrop sind es zehn: Lotto Holze (Johannesstraße 9, Boy), Kio Ladnar (Haupstraße 43, Kirchhellen), Lotto Gladbecker Straße 285 (Eigen), Lotto Hochstraße 19 (Innenstadt), Lotto Paul, Zur Grafenmühle 2 (Grafenwald), Lotto am Bahnhof (Hauptbahnhof), Lotto Schwarz (Im Brinkmannsfeld 4, Fuhlenbrock), Lotto Bracht (Heidenheck 13, Fuhlenbrock/Stadtmitte), Faber City.Shop (Im Fuhlenbrock 119a, Fuhlenbrock) und Faber City-Shop 2 (Scharnhölzstraße 252, Batenbrock).
In Gladbeck gibt es fünf private Verkaufsstellen: Lotto/Post Bartling (Leineweberweg 77, Zweckel), Lotto Böhm (Feldhauser Straße 207, Zweckel), Lotto/Post Schüttauf (Schwechater Straße 38, Rentfort-Nord), Lotto/Post Akcay (Horster Straße 414, Brauck) und West-Lotto Soni (Hochstraße 35, Stadtmitte).
Seniorinnen und Senioren, rät Christoph van Bürk, könnten sich in den Verkaufsstellen ja jeweils mit von ihnen benötigten Tickets bevorraten.
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Insgesamt wollen die Verkehrsunternehmen im VRR ihren Fokus in den kommenden Jahren stärker auf digitale Vertriebskanäle richten. „Unser Ziel ist eine große Tarifreform in unserem Verbundgebiet, bei der Vertriebswege neu geordnet, Kundenprozesse vereinfacht und Ticketsortimente reduziert werden. Mit dem aktualisierten Ticketangebot in den Fahrzeugen ist ein erster wichtiger Schritt getan. Weitere Schritte wie die Reduzierung von Papiertickets und die Abschaffung der Entwerter müssen folgen“, so Oliver Wittke, VRR-Vorstandssprecher.