Bottrop. Jubel und Begeisterung auf Bottrops Berliner Platz: Der EM-Auftakt ist gelungen. So gut war das Public Viewing organisiert.
Was für ein Auftakt zur EM! Deutschland schießt Schottland im Eröffnungsspiel mit 5:1 vom Platz und die Fußballfans auf dem Berliner Platz sind völlig losgelöst.
Die Nationalmannschaft ist bereits mit dem Anpfiff auf Betriebstemperatur. Anders in Bottrop. Erst zum Anpfiff um 21 Uhr füllt sich immer mehr der Platz. Da ist für die nächsten (hoffentlich) sechs Spiele bis zum Finale noch Luft nach oben. Bis zu 2000 Fußballfans dürften beim „Rudelgucken“ auf den Berliner Platz.
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Rund 1300 Fans verfolgen Public Viewing auf dem Berliner Platz
Nach dem Schlusspfiff fällt die Last und die Anspannung ab. „Ich war um 19.30 Uhr nervös, weil der Platz doch noch ein wenig leer war“, sagt Alex Teichert vom Bottcast, der mit dem Ristorante Amanda das Public Viewing veranstaltet. Das Public Viewing verfolgen letztlich schätzungsweise rund 1300 Fans.
Teichert weiter: „Ich bin verdammt stolz auf diese Veranstaltung und verdammt stolz auf die Bottroperinnen und Bottroper. Ich glaube, dass jetzt auch der Letzte weiß, es lohnt sich hier herzukommen.“
Die ganze Mühe im Vorfeld hat sich gelohnt. „Es war viel Arbeit und viel Energie. Dann kam der Anpfiff und wir waren einfach nur glücklich“, sagt Alex Teichert merklich erleichtert.
„Ich glaube, dass jetzt auch der Letzte weiß, es lohnt sich hier herzukommen.“ “
Das Spiel hätte auch nicht besser laufen können. Schon nach einer Spielminute haben die Fans den ersten Torschrei auf den Lippen. Florian Wirtz steht vor dem schottischen Torhüter. Aber der Schiedsrichter pfeift Abseits. In der 10. Minute ist es wieder Wirtz und diesmal trifft er zur Führung. Die Neue-Deutsche-Welle-Torhymne Major Tom schmettert aus den Boxen.
So kann‘s weitergehen beim Public Viewing. Major Tom hat in der ersten Halbzeit noch zwei weitere Einsätze. Bei jedem Tor fliegen die Becher, das Bier spritzt. Die Stimmung könnte kaum besser sein. Das Wetter spielt auch mit, der Spielstand stimmt. Dann ist Halbzeit.
Fußballexperte prophezeit noch mehr Tore in der zweiten Halbzeit
Stefan Lorenz, RWE-Legende und früherer Trainer des SV Rhenania, ist als Fußballexperte gefragt. Im Gespräch mit Alex Teichert sagt er zur Leistung von Manuel Neuer und Co.: „Überragend. Was wir in der ersten Halbzeit gesehen haben, war sensationell. Wahrscheinlich fallen noch ein paar Tore in der zweiten Halbzeit.“
Der Experte sollte Recht behalten. In der 62. Spielminute öffnet jedoch erst der Himmel seine Schleusen, ein mehrminütiger Platzregen ist die Folge. Hartgesottene bleiben einfach im Nassen stehen und lassen sich die gute Laune nicht verderben. Andere flüchten schlagartig unter die Unterstände an den Imbissbuden und Bierwagen.
Dann trifft Niclas Füllkrug zum 4:0. Nun gibt es kein Halten mehr. Der Platzregen wird komplett ignoriert. Die Fußballfans feiern, singen ausgelassen und liegen sich in den Armen. Sie sind klatschnass, aber glücklich. Der Anschlusstreffer durch das Eigentor von Antonio Rüdiger ändert nichts an der Stimmung.
Emre Can macht schließlich in der Nachspielzeit mit dem 5:1 den Deckel drauf. Und wieder ertönt Major Tom, Bottrops Fußballfans sind beim Public Viewing endgültig völlig losgelöst von der Erde.
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Ein friedliches und entspanntes Fußballfest hatten sich die Veranstalter im Vorfeld gewünscht. Und der Wunsch geht in Erfüllung. Man bekommt in Ruhe etwas zu essen und zu trinken. Keine Warteschlangen an den drei Bierwagen (Stauder-Pils), am Cocktail-Stand oder Imbissständen (Döner, Steakbrötchen, Crêpes, Bratwurst, Currywurst, Pommes). Bezahlt wird in Wertmarken, eine Wertmarke kostet 1,50 Euro.
Ein heikles Thema sind bei derartigen Veranstaltungen immer die Anzahl der Toiletten. Laut Veranstalter seien ausreichend vorhanden. Das Fazit nach dem Eröffnungsspiel: Es bildeten sich keine Warteschlangen.