Bottrop/Gladbeck. Die Verbraucherzentrale Bottrop hilft vor allem bei Fragen zu Energie und Betrug. Ein Unternehmen hat vielen besonderen Ärger eingebracht.

3195 Mal haben sich Ratsuchende oder Verunsicherte an die Verbraucherzentrale in Bottrop gewendet, die auch für Gladbeck zuständig ist. „Anfragen zu Abrechnungen, Preisbremsen oder rechtlichen Fallstricken haben uns aus allen Bevölkerungsschichten erreicht“, berichtet Leiterin Claudia Berger.

Mit 41 Prozent der Anfragen entfiel der größte Teil auf den Bereich Energie, so die Bilanz der Verbraucherzentrale. Während der Energiekrise habe es eine große Verunsicherung bei den Verbrauchern gegeben, viele Menschen seien auch mit hohen Nachzahlungen konfrontiert worden.

Hohe Nachfrage nach Steckersolar-Geräten in Bottrop und Gladbeck

Zwar habe die Deckelung der Preise durch die Bundesregierung sehr geholfen, aber es habe Komplikationen bei den Berechnungen gegeben, die oft lange Zeit nicht vorlagen oder verwirrend waren. Inzwischen sei der Energiemarkt wieder in Bewegung geraten und liefere Alternativen, hat Claudia Berger beobachtet, allerdings mache sich die Erhöhung der Mehrwertsteuer stark bemerkbar.

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Das Heizungsgesetz habe viele Immobilienbesitzer verunsichert, positiv sei aber dabei gewesen, dass sich viele Eigentümer mit ihrer Heizungstechnik auseinandersetzten, der Energieberater war „richtig unterwegs“.

Ein besonderer Renner sei das Steckersolar-Gerät geworden, besser bekannt als „Balkonkraftwerk“. Im Rahmen der Kampagne „Steck die Sonne ein“ hat die Verbraucherzentrale die einfache Installation aufgezeigt. Die riesige Nachfrage habe dafür gesorgt, dass die Fördertöpfe schnell geleert waren.

Untergeschobene Verträge, Ärger um Online-Käufe: Hier hilft die Verbraucherzentrale

Neben dem Bereich der Energie gab es auch noch die ganze Bandbreite weiterer Anliegen: untergeschobene Verträge, neue Betrugsmaschen, Ärger um Onlinekäufe oder Fragen rund um Telefon oder Internet. Bei Letzteren sorgten Werbebriefe des Telekommunikationsanbieters 1N Telecom für viel Ärger. Aufgrund der Namensähnlichkeit mit der Deutschen Telekom stimmten Verbraucher ungewollt einem Vertragswechsel zu. Die Folge waren Vertragsärger, Mahnbescheide und sogar Schadensersatzforderungen. Die Verbraucherberatung half mit Informationen über Widerrufsmöglichkeiten und Zahlungspflichten.

Zwar seien ungefragte Werbeanrufe „eigentlich verboten“, aber immer noch versuchen Anbieter über Angebote, angebliche Gewinne oder Gewinnspiele die Verbraucher in Gespräche zu verwickeln und ihnen ein „Ja“ zu entlocken, das dann als Zustimmung gewertet wird. Vielen Verbrauchern sei nicht bekannt, dass auch telefonisch abgeschlossene Verträge rechtswirksam sind, erläuterte Beraterin Anette Abraham. Man rät, solche Gespräche nicht anzunehmen oder schnell abzubrechen.

Während der Corona-Zeit hatte die Verbraucherzentrale erfolgreich auf die telefonische Beratung gesetzt und dies nach der Pandemie auch beibehalten. Das sei ein sehr gutes Instrument für die erste Hilfestellung. „Damit ist vielen auch schon geholfen“, sagt Berater Devran Cakici. Allerdings wären oft Beratungen im Vorfeld viel sinnvoller, damit gewarnt werden könne, bevor der Schaden entsteht. Im Zweifelsfall solle man sich so schnell wie möglich melden

Verbraucherzentrale NRW, Beratungsstelle Bottrop, Horster Straße 6, 02041 5671608, www.verbraucherzentrale.nrw/bottrop