Bottrop. Männer ja, Frauen nein? In anderen Städten dürfen Frauen im Schwimmbad „oben ohne“ ins Wasser. Was Bottrops Bäderbetrieb zur Diskussion sagt.
Die Regel, dass Frauen im Schwimmbad ihre Brüste bedecken müssen, während Männer „oben ohne“ schwimmen gehen dürfen, erhitzt in einigen Kreisen die Gemüter. In Bottrop sagt der betreffende Passus in der Badeordnung, dass „der Aufenthalt im Nassbereich und in den Badebecken ausschließlich in handelsüblicher Badebekleidung erlaubt [ist]“. Straßen- und Alltagsbekleidung sind dagegen nicht erlaubt.
Eine nicht ganz explizite Formulierung. Eine Frau ohne Bikinioberteil würde von einem der Mitarbeiter im Stenkhoffbad angesprochen und aufgefordert werden, sich mehr anzuziehen, hatte Jürgen Heidtmann, Leiter des Sport- und Bäderbetriebs, im Juni 2021 gegenüber dieser Redaktion erklärt. Handelsübliche Badekleidung bedecke bei Frauen eben auch die Brüste.
Bottrop verfolgt die Debatte, Badeordnung bleibt bisher wie gehabt
Auch rund ein Dreivierteljahr später ist der eingangs zitierte Passus aus der Bottroper Badeordnung noch aktuell. „Wir beobachten und verfolgen die Debatte“, sagt Henning Wiegert, Mitarbeiter des Sport- und Bäderbetriebes. „Aktuell liegen uns keine Anfragen oder Initiativen für eine Erlaubnis, dass Frauen ohne Bikinioberteil schwimmen gehen dürfen, vor. Sollte die Diskussion jedoch in Bottrop an Fahrt gewinnen, dann werden wir uns natürlich auch intensiv damit auseinandersetzen. Wir tauschen uns da auch mit anderen Städte und Badbetreibern aus.“
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So wie in Bochum. Die Wasser-Welten betreiben insgesamt sieben städtische Bäder und haben nun den Startschuss für das Oben-Ohne-Schwimmen für alle gegeben. „Die Bedeckung der primären Geschlechtsmerkmale bleibt nach wie vor obligatorisch“, zitiert DerWesten-Pressesprecher Christian Seger. Heißt: Die Hose muss auf jeden Fall anbleiben.
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„Oben ohne“ schwimmen in sechs deutschen Städten für jeden erlaubt
Der Auslöser dieser Debatte ereignete sich in Göttingen. Dort ging eine nicht-binäre Person im Sommer 2021 „oben ohne“ schwimmen, wurde deshalb des Bades verwiesen und erhielt Hausverbot. Es folgten rege Diskussionen darüber, ob nicht jeder ohne Oberteil schwimmen sollte.
Zum 1. Mai 2022 erließ Göttingen eine Testphase, in der jeder am Wochenende ohne Oberteil ins Wasser durfte. Im September des Jahres wurde dann beschlossen, dass diese Regelung den vier städtischen Bädern künftig dauerhaft gelten soll. Seitdem sind einige Städte mit ihren Bädern nachgezogen:
- Siegen
- Hannover
- Berlin
- Köln
- Bochum
Gut möglich, dass mit Beginn der Freibadsaison noch weitere folgen werden.