Bottrop. Die Best hat den Vertrag mit RWE verlängert, Restmüll wird weiter in Karnap verbrannt. Was das für die Bottroper Gebührenzahler bedeutet.
Restmüll aus Bottrop wird auch über das Jahr 2024 im Müllheizkraftwerk in Essen Karnap verbrannt. Die Best hat eine Option gezogen und den Vertrag mit Kraftwerksbetreiber RWE bis 2026 verlängert. Damit sei die Entsorgungssicherheit gewährleistet. Das verkündete Verwaltungsratsvorsitzender Paul Ketzer gemeinsam mit den Best-Vorständen Uwe Wolter und Stefan Kaufmann im Gespräch mit der Lokalredaktion. 2014 war der Vertrag zunächst auf zehn Jahre geschlossen worden.
Was Bottrop für die Verbrennung zahlen muss, dazu hat sich die Best bisher noch nie geäußert. Allerdings gelten die Bottroper Müllgebühren als vergleichsweise niedrig – etwa beim Bund der Steuerzahler – was auch mit den Karnap-Preisen zusammenhängen soll. Die Entsorgungsbetriebe Essen (EBE) sollen dem Vernehmen nach 53 Euro pro Tonne Restmüll zahlen. Ein Vorteil für Bottrop auf jeden Fall: der kurze Weg nach Essen-Karnap zur Anlieferung des Mülls. Hier wird also vergleichsweise wenig Diesel verbraucht und auch die Personalstunden dürften moderat ausfallen.
Bottroper Entsorger spricht von „vergleichsweise attraktiven Konditionen“
Bei der Best jedenfalls ist man zufrieden und spricht von „vergleichsweise attraktiven Konditionen“, die man bei einer Ausschreibung so wohl nicht erzielt hätte, angesichts des Marktes. Das käme am Ende dem Gebührenzahler zugute, denn die Entsorgungskosten sind ein wesentlicher Faktor, der die Höhe der Gebühren beeinflusst. Aber auch Tarifabschlüsse mit Lohnerhöhungen spielen da eine Rolle.
Wie sich die Müllgebühren im kommenden Jahr entwickeln, dazu macht die Best zur Jahresmitte noch keine Angaben. Zu viele Faktoren spielen da hinein. So rechnet die das Unternehmen bei einem Verbrauch von rund 350.000 Litern Diesel im Jahr aufgrund der Preisentwicklung mit Mehrkosten von rund 175.000 Euro pro Jahr.
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Dagegen stehen aber Mehreinnahmen in anderen Bereichen. So sei der Preis für Altpapier zuletzt auf ein Allzeithoch gestiegen, sagt Uwe Wolters. Hier profitiert der städtische Entsorger vom Inhalt der blauen Tonne. Und auch der Holzmarkt habe sich inzwischen wieder komplett gedreht. Musste die Best vor kurzem für die Entsorgung von Altholz bezahlen, ist der Rohstoff inzwischen wieder so begehrt, dass die Best es verkaufen kann und so Einnahmen erzielt, die dem Gebührenhaushalt zugute kommen.
Im November wird sich der Verwaltungsrat aller Voraussicht nach endgültig mit den Gebühren für das Jahr 2023 befassen.