Bottrop. . RWE gewinnt die Ausschreibung um den Bottroper Müll. Laut BEST fällt die Kostensteigerung weniger hoch aus als befürchtet. Die Auswirkungen auf die Gebühren sind jedoch noch nicht berechnet. Bei dem Entsorger ist man zufrieden.
Die Route, die die vollen Müllwagen einschlagen, ändert sich nicht. Auch nach 2014 wird der Bottroper Rest- und Sperrmüll in der Müllverbrennungsanlage in Essen-Karnap entsorgt. Das ist das Ergebnis der Ausschreibung. Wie berichtet laufen die bisherigen Veraschungsvertrage Ende des Jahres aus. Der Rat hatte entschieden, die Entsorgung dem günstigsten Anbieter zu geben. Den Zuschlag erhielt RWE.
Das Unternehmen ist ab Januar Besitzer der Anlage in Karnap und war eines von mehreren, das sich an der Ausschreibung beteiligt hatten, so der BEST-Vorstandsvorsitzende Uwe Wolters. Was das für die Müllgebühren bedeutet, konnte er noch nicht sagen. Allerdings ist die Entsorgung in der Essener Anlage in Zukunft teurer als bisher. Wolters: „Der Preis für die Verbrennung wird etwas in die Höhe gehen, aber nicht so hoch, wie anfangs befürchtet.“
Ob sich das auf die Müllgebühren für das kommende Jahr auswirkt, sei noch unklar. Erst wenn der Jahresabschluss 2013 fertig sei, wisse man mehr. Dann sei klar, ob Geld übrig bleibe, das dem Bürger zurückerstattet werden muss.
Für zehn Jahre hat sich die BEST an die Karnaper Anlage gebunden, 32 000 Tonnen Müll im Jahr muss das städtische Unternehmen abliefern. „Bisher fallen rund 40 000 Tonnen Rest- und Sperrmüll an“, erklärt Vorstandsmitglied Carsten Sußmann. Bei der Ausschreibung wurden Bevölkerungsrückgang und mögliche Entwicklungen hin zu mehr Recycling berücksichtigt.
Wolters und Sußmann sehen in der Vereinbarung einen weiteren Vorteil. Denn nun trage die BEST kein Risiko mehr. Das liegt in Zukunft bei RWE als Besitzer der Anlage. Bisher war es so, dass die fünf Karnap-Städte das Auslastungsrisiko trugen. Heißt: RWE konnte seine Kosten als Betreiber immer gegenüber den Städten geltend machen. Wäre dort weniger Müll angefallen, der Tonnenpreis für die Entsorgung wäre gestiegen und damit die Belastung für den Bürger.
Ein Modell, das RWE in ähnlicher Form gern weiter geführt hätte, gab es doch ganz zu Anfang die Idee, die Städte könnten gemeinsam das Kraftwerk kaufen, und RWE bleibe als Betreiber an Bord. Ein Modell, über das diskutiert wurde, bevor man sich für die Ausschreibung entschied. Was sich laut Wolters als richtig erwiesen habe. „Wir sind davon ausgegangen, dass das am Ende für den Bürger der günstigste Weg ist, und das hat sich bestätigt.“ Warum RWE sich letztlich an der Ausschreibung beteiligt habe, könne er nur vernuten. „Vielleicht war der Druck so groß, schließlich hätten sie sonst ab 2015 eine Müllverbrennungsanlage ohne einen Gramm Müll gehabt.“
Dezernent Paul Ketzer, Verwaltungsratsvorsitzender der BEST, ist mit dem Ergebnis hochzufrieden. „Es ist für uns fast eine Punktlandung und zeigt, dass unsere Entscheidung richtig war.“