Bottrop. Der Rat trifft sich nicht in der Dieter-Renz-Halle sondern in der Boy. Was dahinter steckt – und wann die Politik wieder im Rathaus tagt.
Seit Ausbruch der Corona-Pandemie finden politische Sitzungen – mit einer kurzen Ausnahme – nicht mehr im Rathaus statt. Sitzungsraum und Ratssaal sind zu klein, die Kommunalpolitiker sitzen zu eng beieinander und das Risiko, sich gegenseitig anzustecken, ist zu groß. Für die Ratsmitglieder hieß das: Die turnusgemäßen Sitzungen fanden in der Dieter-Renz-Halle statt. Doch für die Juni-Sitzung gilt das nicht mehr. Stattdessen tagt der Rat am 21. Juni in der Boy, an der Ruhrölstraße im Story Eventhouse – auch bekannt als ehemaliges Prisma. Das geht so aus der Einladung hervor und ist auch bereits im städtischen Ratsinformationssystem veröffentlicht worden.
Warum der Umzug in die Boy? Björn Abraham ist bei der Verwaltung zuständig für die Ratsangelegenheiten. Er verweist darauf, dass es zuletzt bei zwei Sitzungen technische Probleme mit der Mikrofonanlage gegeben habe. Außerdem sei der Umbau der Sporthalle zum Sitzungssaal immer mit Aufwand verbunden. Daher nun der Umzug in die Boy und der Gedanke, den Ratsmitgliedern auch diesen alternativen Tagungsort vorzustellen.
Nach der Sommerpause Beratung über Umzug zurück ins Bottroper Rathaus
Doch wie lange soll die Politik denn noch außerhalb des Rathauses tagen? Zur Erinnerung: Ausschusssitzungen finden nach wie vor in der Aula Welheim statt, auch die Bezirksvertretungen Mitte und Süd tagen hier. Lediglich die Bezirksvertretung Kirchhellen hat für sich durchgesetzt, in den Sitzungsraum der Bezirksverwaltungsstelle in Kirchhellen zurückzukehren – der dortigen Enge dort zum Trotz.
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Tatsächlich sei es noch nicht klar, ab wann die politischen Vertreter wieder im Rathaus tagen werden. Das sagt Björn Abraham, der jedoch einräumt, dass auch aus der Politik heraus inzwischen der Wunsch käme, doch wieder ins Rathaus zurückzukehren. Nach der Sommerpause im August werde sich der Verwaltungsvorstand um den Oberbürgermeister mit dieser Frage befassen, sagt Abraham.
Seit Dezember tagt der Stadtrat wieder in Bottrops größter Sporthalle
Er verweist auf die zuletzt wieder steigenden Coronazahlen. „Wir wollen daher tatsächlich auch noch mal die Entwicklung abwarten, auch mit Blick auf neue Coronavarianten“, erläutert Abraham die Überlegungen der Verwaltung. Daher werde es vor der Sommerpause in dieser Frage keine Entscheidung geben und daher auch jetzt die Idee, für die Ratssitzung noch einmal einen neuen Tagungsort auszuprobieren.
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Dem Bottroper Rat gehören 58 Frauen und Männer an. Zu den Sitzungen kommt noch die Verwaltungsspitze und eine Reihe von Mitarbeitern der Fachämter, die vor Ort sein müssen. Außerdem sind die Sitzungen öffentlich, so dass auch Platz für Zuschauerinnen und Zuschauer vorhanden sein muss. Im Ratssaal können so viele Menschen nicht coronakonform Abstand halten. Daher war der Rat auf die Dieter-Renz-Halle ausgewichen. Nach zwischenzeitlichen Lockerungen hatte er auch in der Aula Welheim getagt, seit Dezember vergangenen Jahres und mit steigender Inzidenz dann wieder in Bottrops größter Sporthalle.