Bottrop. Linda Walther wird neue Direktorin des Museums Quadrat Bottrop werden. Im Kulturausschuss umriss sie Eckpunkte ihrer Pläne per Video-Schalte.

Linda Walther wird zum 1. September Nachfolgerin von Heinz Liesbrock als Leiterin des Josef-Albers-Museums Quadrat. Jetzt hat sich die neue Museumschefin dem Kulturausschuss vorgestellt: per Videoschalte von der Kunstausstellung Biennale in Venedig.

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Linda Walther studierte Kunstgeschichte und Romanische Philologie in Bochum und Düsseldorf. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kunstgeschichte der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Dort promovierte sie 2018 über „Schwebezustände. Frauen von Thomas Schütte.“ Diese Arbeit wurde vom Landschaftsverband Rheinland (LVR) als erste Dissertation zu einem zeitgenössischen Künstler mit dem Paul-Clemen-Preis ausgezeichnet.

Vorstellung per Videoschalte: Linda Walther hat sich digital dem Kulturausschuss zugeschaltet von der Biennale in Venedig aus.
Vorstellung per Videoschalte: Linda Walther hat sich digital dem Kulturausschuss zugeschaltet von der Biennale in Venedig aus. © Unbekannt | Kai Süselbeck

Nach dem Volontariat an der Kunstsammlung NRW war Linda Walther wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kunstgeschichtlichen Institut der Goethe-Universität Frankfurt. Als Kuratorin an der Kunsthalle Bielefeld ist sie zuständig für die Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts. In dieser Funktion ist sie derzeit in Venedig auf der ältesten und wohl bekanntesten internationalen Ausstellung zeitgenössischer Kunst.

„Ich will die Sammlung öffnen und wissenschaftlich begleiten“

Von dort wurde die gebürtige Bochumerin am Freitag per Video zur Sitzung des Kulturausschusses zugeschaltet. „Ich freue mich auf meine Rückkehr ins Ruhrgebiet“, grüßte die 40-Jährige nach Bottrop und umriss die geplanten Schwerpunkte ihrer Arbeit am Museum Quadrat: „Ich will die Sammlung öffnen und wissenschaftlich begleiten.“ Dazu gehöre auch, „das Leben und Werk in Beziehung zu setzen zu aktuellen Fragen“.

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Zum ersten Schwerpunkt gehört, auch das Museum für Ur- und Ortsgeschichte im Museumszentrum im Blick zu behalten: „Ich will das Haus nicht auf die Kunst beschränken. Ich möchte ein Leitbild der Interaktion für das gesamte Museum schaffen.“ Um die öffentliche Wahrnehmung des Museumszentrums zu erhöhen, setzt sie auch auf neue Medien: „Alles Digitale steht im Vordergrund.“

Andrea Swoboda: „Für uns wird das eine Bereicherung“

Diese Themensetzung hatte schon die Findungskommission überzeugt und kam auch beim Kulturausschuss gut an: „Für uns wird das eine Bereicherung“, fasste die Ausschussvorsitzende Andrea Swoboda den Eindruck der Kulturpolitiker zusammen.

Maike Dähn im November 2019 in ihrer Einzelausstellung innerhalb der Jahresausstellung im Museum Quadrat.
Maike Dähn im November 2019 in ihrer Einzelausstellung innerhalb der Jahresausstellung im Museum Quadrat. © FUNKE Foto Services | Heinrich Jung

Dem Thema Kulturvermittlung hat sich auch die Trägerin des Förderpreises der Stadt Bottrop verschrieben, der in diesem Jahr zum dritten Mal vergeben wurde. Maike Sietz, die ihren Mädchennamen Maike Dähn als Künstlernamen beibehalten hat, gilt als Kandidatin für diesen Preis spätestens seit 2019, als sie im Rahmen der Jahresausstellung Bottroper Künstler die Einzelausstellung „Serienjunkie“ bekam. Auf die Technik der Serigraphie will sie sich aber nicht beschränken lassen: „Ich mache Konzeptkunst.“

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Nach ihrem Abitur 1992 am Josef-Albers-Gymnasium hat Maike Dähn Kunstpädagogik und Biologie studiert. Diese beiden Themen hat sie in ihren Druckgrafiken und Skulpturen gern verknüpft, aber auch bei der Kunstvermittlung: Sie hat im Quadrat Führungen sowohl durch die Albers-Sammlung gemacht als auch durch die Sammlung der Ur- und Ortsgeschichte. Inzwischen hat sich in ihrem Leben ein Kreis geschlossen: Seit Mai ist sie Kunstlehrerin an ihrer alten und neuen Schule.