Sobald Corona es zulässt, will Ludger Schnieder die Initiativen gegen Neubaupläne einladen. Austausch mit Bezirkspolitikern.
Eine der wichtigsten Aufgaben des Jahres sieht Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder darin, die Bezirkspolitiker in den Dialog mit den drei Bürgerinitiativen gegen Neubaupläne zu bringen. „Ich habe mich bereiterklärt, das zu organisieren, sobald es unter Corona-Bedingungen möglich ist.“ Politischen Handlungsbedarf sieht er außerdem beim Thema Verkehr.
Drei Initiativen haben sich im vergangenen Jahr gegen Neubaupläne der Stadt gegründet. In Kirchhellen-Mitte bezweifelt eine Initiative, dass der von der Verwaltung ausgewählte und von der Politik vorläufig bestätigte Standort an der Ecke Rentforter Straße/In der Koppel die beste Lösung für den Neubau der Feuer- und Rettungswache Kirchhellen darstellt Bei der Ortswehr Kirchhellen waren Inhalt und Form der Kritik am Standort gar nicht gut angekommen.
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In ihrem Jahresbericht hatte sie zu Protokoll geben: „Etwas getrübt wird das Bild durch für uns unerwarteten Widerstand in Form einer Anwohnerinitiative, die uns nach eigener Aussage am vorgesehenen Standort ,unerwünscht’ sieht. Statements dieser Art muss man als Freiwillige Feuerwehr im Ehrenamt erstmal wirken lassen.“ Schnieder befürchtet zudem, die Debatte um den Standort könne das öffentliche Bewusstsein trüben für die Notwendigkeit eines Neubaus: „Durch die Diskussion tritt die Notwendigkeit einer neuen Wache in den Hintergrund.“ CDU und SPD im Bezirks fordern mindestens seit 2015 einen Ersatz für die maroden, veralteten und zu klein gewordenen Räume an der Schulstraße.
Proteste auch in Grafenwald und Feldhausen
Proteste gegen Neubaupläne gibt es auch in Grafenwald und Feldhausen. Die Initiative „Natürlich Grafenwald“ macht Front gegen Neubaupläne rund ums Heimersfeld. Oberbürgermeister Bernd Tischler hatte als Kompromisslösung ins Gespräch gebracht, auf der ehemaligen Bergbaufläche Prosper IV am Vossundern neue Wohnungen zu bauen. In Feldhausen wehren sich Anwohner gegen den Bau von bis zu 60 Wohnungen am Grünen Weg und Hohen Feld mit der Begründung, die Infrastruktur in Feldhausen sei ohnehin schon ausgereizt, zum Beispiel bei den Kindergartenplätzen. Ein Argument, das der Bezirksbürgermeister nachvollziehen kann: „Vielleicht kommt dieses Baugebiet zu früh.“
Beim Thema Verkehr ist der Bezirksbürgermeister zufrieden mit den Verbesserungen an der Kreuzung Haupt-/Pelsstraße, den geänderten Zufahrten zum Parkplatz Schulze-Delitzsch-Straße und dem Tempo 30 an der Oberhofstraße. Das zeige schon „gewaltig Wirkung“, die sich aus seiner Sicht noch verbessern ließe: „Da muss jetzt ab und zu geblitzt werden.“Er ist weiter im Gespräch mit den heimischen Unternehmern über deren Liefer- und Transportwege. „Ich weiß, wie schwierig das ist, Lkw-Verkehr aus dem Dorf herauszuziehen. Aber wir werden es weiter versuchen.“
Ideen für die Plätze im Dorf
Ziel des Bezirksbürgermeisters bleibt es, die Aufenthaltsqualität in der Dorfmitte zu erhöhen. Damit will Schnieder auch die Kaufmannschaft und die Kultur unterstützen.
Dabei spielen der Johann-Breuker-Platz und der alte Marktplatz in seinen Augen eine zentrale Rolle. Mit dem neuen Bücherschrank am alten Markt sei ein erster Schritt gemacht worden, weitere müssten folgen.