Kirchhellen. Die Krippenlandschaft in St. Johannes wird abgebaut. Ein zentraler Bestandteil soll nächste Weihnachten neu und strahlend erscheinen.
Die Krippenausstellung in St. Johannes ist beendet. Das große Aufräumen und Saubermachen hat begonnen. Und das Sichten all dessen, was bis zum nächsten Aufbauen saniert, repariert oder neu gemacht werden muss. Diesmal steht im Wortsinn eine große Neuerung an.
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Morgens um 9 beginnt das Aufräumen. Nach einem Jahr Pause wegen der Kirchenrenovierung konnte die Krippenlandschaft wieder in St. Johannes gezeigt werden, wenn auch komplett ohne das gewohnte Begleitprogramm. Dass ein Krippen-Café in Corona-Hochzeiten nicht im Pfarrheim würde stattfinden können, war dem Vorbereitungsteam um Hermine Dohmen schon früh klargewesen. Doch dann mussten sie auch ihren Plan B beerdigen und das eintägige Krippencafé auf dem Kirchenvorplatz am 2. Januar absagen. Ein Verlust auch für viele Einrichtungen, die auf Spenden verzichten müssen: 2019 hatte das Krippencafé 15.000 Euro erwirtschaftet.
Figuren werden in Kisten verpackt
Die biblische Szene um das Christkind im Altarraum haben die Helferinnen schnell abgeräumt. Die Figuren werden in Kisten gepackt und mit Tüchern bedeckt auf dem Dachboden über der Sakristei gelagert bis zum nächsten Weihnachtsfest. Wenn sie nicht vorher in die Kiste für anstehende Reparaturen kommen: Die Marienfigur zum Beispiel hat eine Zehe verloren.
48 Figuren flankieren inzwischen die Krippe mit den Neuzugängen Bergmann Jupp (kam 2018 zum Ende von Prosper-Haniel) und Feuerwehrmann Florian (kam 2019, seit 2021 zusätzlich ausgerüstet mit einer Leiter). Das Zubehör wie Jupps Grubenlampe, in der neuerdings die Batterie klemmt, wird extra verpackt, ebenso wie die Deko. Und die Krone für das Christkind? „Die muss sofort in die Sakristei“, sagt Küsterin Renate Schönsee, die das Aufräumkommando organisiert.
Rindenmulch landet im Pfarrgarten
Die Schafe und das andere Kleingetier sind schon aus dem Weg. Der Sand darunter wird sorgfältig zusammengefegt und in Eimern nach draußen gebracht. Ebenso sorgfältig wird der Rindenmulch um die Krippe eingesammelt, der landet im Pfarrgarten.
Wenn die Frauen mit dem Sammeln und Sortieren fertig sind, kommen die Männer und kümmern sich um die größeren Gewerke. Sie schleppen die Steine ebenso in die Garage wie die fachgerecht zerlegte Mühle. Die Hütte des Christkinds muss eine Zwischenstation in der Werkstatt einlegen: Ihr ist beim Transport ins Kirchenschiff ein Standbein weggebrochen.
Digitale Neuauflage der biblischen Landschaft
Am Dienstag, wenn sich der Staub gelegt hat, wird noch einmal durchgefeudelt. Dann hängt im Altarraum nur noch die große Leinwand mit der biblischen Landschaft, die der Künstler Willi Nitzbon aus der niedersächsischen Samtgemeinde Horneburg 1988 als Hintergrund für Heilige Familie, Hirten, Engel und die drei Könige geschaffen hat. Wie den Kirchenraum vor der Sanierung hat der Ruß von Jahrzehnten sie verdunkelt. Digital wird die Landschaft wieder aufgehellt. Deshalb ist sie schon abfotografiert worden. Die Bilder werden am Computer aufgehellt, zusammengefügt und auf Tuch gedruckt. Die richtige Lagerung und eine neue Halterung sollen dafür sorgen, dass sie zum nächsten Weihnachtsfest in frischen Farben strahlt – und das hoffentlich knitterfrei.
Von der Weihnachtsdeko wird möglichst wenig weggeworfen
Vom Weihnachtsschmuck in der Kirche St. Johannes soll möglichst wenig weggeworfen werden. Die Krippenlandschaft wird samt Steinen eingelagert in der Garage und auf dem Dachboden.Die Weihnachtsbäume waren in gehäckselter Form eigentlich immer begehrter Nährstoff für die Osterfeuer in der Gemeinde. Allerdings zeichnet sich auch dieses Jahr ab, dass mindestens große Osterfeuer eher nicht stattfinden werden. Deshalb ist die Nachfrage diesmal überschaubar – am Ende wohl ein Fall für Baumdienst Enbergs.