Kirchhellen. In Kirchhellen fand am Abend der erste Corona-Stadtteilspaziergang der „Freiheitsboten Bottrop“ statt. Empfangen wurden sie mit einer Gegendemo.
Ein warmes Willkommen geht ganz anders. Aber das hatten die „Freiheitsboten Bottrop“ auch nicht erwartet nach ihrem Aufruf zum ersten Stadtteilspaziergang. Zusätzlich zu den Montagskundgebungen wollen die Impfgegner ab sofort jeden Freitag durch einen Stadtteil ziehen. In Kirchhellen wurden sie von einer Gegendemo erwartet. Das „Bündnis buntes Bottrop“ hatte zuvor erklärt, es wolle gegen die Montagskundgebungen auch mit Blick auf die Inzidenz derzeit keinen Protest mobilisieren.
Lesen Sie hier weitere Berichte aus Kirchhellen:
- KFD:Theatermacher werden erneut ausgebremst
- Flugplatz: Schwarze Heide kommt komplett in BOttroper Hand
- Windkraft:Kein Platz mehr für Windräder
- Naturschutzbund: Keine Handhabe für Abschuss der Wölfin
300 Teilnehmer hatten die „Freiheitsboten“ bei der Anmeldung erwartet, rund 30 Personen waren zur Gegenkundgebung auf dem Josef-Terwellen-Platz angemeldet worden. Tatsächlich war das Verhältnis deutlich ausgeglichener. 100 Teilnehmer am Spaziergang zählte die Einsatzleitung der Polizei, rund 50 Gegendemonstranten.
Auch interessant
Claudia Reil, Mitinitiatorin der Montagsspaziergänge, dankte den Teilnehmern dafür, dass sie sich nicht hätten abschrecken lassen von dem angedrohten „Pferdeäpfel-Regen“ in den Kirchhellener Facebook-Gruppen. „Dass wir von allen diskriminiert werden, sind wir ja schon gewöhnt.“
Der anschließende Spaziergang führte über eine Strecke von 5,7 Kilometern. Nach der Auftaktkundgebung auf dem Johann-Breuker-Platz ging es mit Trommeln, Trillerpfeifen und Transparenten unter anderem über die Haupt-, die Bottroper, die Hackfurth- und die Horsthofstraße.
„Wir haben konsequent gemeinsam mit dem Bottroper KOD die Einhaltung der Maskenpflicht kontrolliert“, zieht Polizeisprecher Andreas Wilming-Weber nach der Kundgebung Bilanz. In fünf Fällen hätten Maskenverweigerer unter den Spaziergängern ein Attest zur Befreiung vorgelegt. Weil die Polizei Zweifel an der Echtheit der Dokumente hat, stellte sie fünf Strafanzeigen wegen des Verdachts der Urkundenfälschung. Ansonsten: „Keine besonderen Vorkommnisse“.