Kirchhellen. Die KFD-Theatergruppen St. Johannes und Grafenwald warten seit zwei Jahren auf die Rückkehr auf die Bühne. Diesen Karneval geht wieder nichts.

Theatertruppen in der Endloswarteschleife: Zum zweiten Mal müssen die KFD-Theatergruppen St. Johannes und Grafenwald ihre Karnevals-Shows absagen. Dabei haben die Damen-Sitzungen im Brauhaus (zweimal) und im Pfarrheim Heilige Familie (viermal) Kultstatus und sind Tradition seit Jahrzehnten.

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„Rhabarber oder Mirabelle - was soll’s denn sein?“, fragt Angelika Miermann und hält einladend die Flaschen mit dem Aufgesetzten hoch. Die Damen schieben Frust, weil auch diesmal die Probenarbeit nicht auf der Bühne umgesetzt werden kann. „Aber das soll noch lange kein Grund sein für schlechte Laune“, sagt Claudia Siebeker beim Treffen der Theatergruppe im Keller von Miermanns Scheune. Denn das Team ist sich einig: „Mit am schönsten war immer die Vorbereitung und das Aussuchen der Kostüme.“

„Das wird nichts mehr mit der Session 2021“

Die Karnevalssession 2020 ist an Corona knapp vorbeigeschrammt. Bei beiden Teams gilt eigentlich die Regel: Nach der Show ist vor der Probe. Soll heißen: Bereits kurz nach Aschermittwoch beginnen die Planungen für die nächste Show. 2020 endeten sie im Herbst, erinnert sich Gundis Jansen-Garz: „Im Oktober wurde uns klar, Das wird nichts mehr mit der Session 2021.“ Ab Mai 2021 hat die Theatergruppe den Probenbetrieb wieder aufgenommen, um im Dezember feststellen zu müssen: Ein weiteres Mal wird der Saalkarneval nicht stattfinden. An den geplanten Aufführungsterminen werden sich die Frauen trotzdem treffen. Die Sprachregelung dafür heißt: zu einer Wanderung.

Ihr vorerst letzter Auftritt: die KFD-Theatergruppe Grafenwald hatte viermal volles Haus im Pfarrheim Heilige Familie im Februar 2020.
Ihr vorerst letzter Auftritt: die KFD-Theatergruppe Grafenwald hatte viermal volles Haus im Pfarrheim Heilige Familie im Februar 2020. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

In Grafenwald gibt es einen Plan B

Die Theatertruppe der KFD Grafenwald hat sich dagegen noch nicht ganz verabschiedet von der Hoffnung, in diesem Jahr noch auf der Bühne zu stehen. Liveshows wird es natürlich nicht geben können. Stattdessen hatte die KFD geplant, am 17. und 18. Februar im Pfarrheim „Best Of“-Filmabende mit Filmausschnitten aus der Vergangenheit zu zeigen.

Eine hübsche Idee, aber bei der geltenden Coronabeschränkungen nicht zu machen, sagt Claudia van Oepen, Mitglied der Theatergruppe und stellvertretenden KFD-Teamsprecherin: „Wenn wir nur 25 Leute in den Saal lassen dürfen, dann lohnt das den ganzen Aufwand nicht.“ Vorerst im Kalender bleiben aber zwei Nachmittage Mitte Mai. Da will die Theatergruppe zwei Mottoparties machen mit dem Arbeitstitel „Bunt, vielfältig und lustig“. Claudia van Oepen: „Wir planen erst mal mit dem Pfarrsaal. Aber das könnte ja auch unter freiem Himmel stattfinden. Deshalb haben wir ins Jahresprogramm erst mal geschrieben: „Über den Kartenverkauf wird rechtzeitig informiert.“

Das ist die KFD

Die KFD St. Johannes mit 900 Mitgliedern in allen Altersgruppen will „für viele Frauen ein Ort sein, wo sie ihre Persönlichkeit entfalten und im Miteinander christliche Verantwortung in Ehe, Familie, Beruf, Kirche und Gesellschaft leben können.“.

Die KFD Hl. Familie Grafenwald beschreibt sich als „eine sehr lebendige Gemeinschaft mit zur Zeit ca. 550 Mitgliedern. Den Kontakt zu unseren Mitgliedern halten 47 Mitarbeiterinnen in ihren Bezirken.“