Bottrop. Das Heinrich-Heine-Gymnasium in Bottrop und die Schule am Tetraeder brauchen mehr Platz. Das kosten die Neubauten jetzt und auch später noch.
Die Stadt gibt erneut Millionenbeträge für den Ausbau und die Modernisierung ihrer Schulen aus. Ihr Immobilienressort plant einerseits für das Heinrich-Heine-Gymnasium in der Stadtmitte den Neubau eines zusätzlichen Schulgebäudes, andererseits in der Welheimer Mark auch einen Anbau an die Förderschule am Tetraeder. Für die beiden Bauprojekte zusammen veranschlagen die städtischen Planer insgesamt mehr als sechs Millionen Euro. Das Bauvorhaben am Heinrich-Gymnasium soll 3,1 Millionen Euro kosten. Der Anbau und der Umbau der Förderschule am Tetraeder schlagen in einer Sparversion vorerst mit 2,9 Millionen Euro zu Buche. Für beide neuen Schulgebäude rechnet die Stadt außerdem mit Unterhaltungskosten von insgesamt mehr als 300.000 Euro pro Jahr.
Das Heinrich-Heine-Gymnasium braucht wegen der Umstellung vom achtjährigen auf das wieder neunjährige Gymnasium (G 9) mehr Platz. „Wir haben jetzt schon eine Raumsituation, die sehr knapp ist“, erklärte Schulleiter Tobias Mattheis. Die Stadt wird deshalb auf dem Schulgelände an der Gustav-Ohm-Straße ein zweigeschossiges Einzelgebäude neu bauen. Darin sind insgesamt fünf Klassenräume, drei Fachräume, ein Technikraum und ein eigener Sanitärbereich unterzubringen. Der neue Schultrakt wird an der südlichen Giebelseite des B-Gebäudes stehen und sich bis in die begrünte Böschung in Richtung Turnhalle erstrecken, berichten die Planer. „Wir richten das Gebäude so aus, dass wir bei Bedarf noch eine Etage draufsetzen können“, sagte Sarah Schäfer, Abteilungsleiterin im Immobilienressort.
Neue Bottroper Schulgebäude bekommen begrünte Dächer
Das neue Gebäude lässt sich barrierefrei über eine kleine Rampe vom Schulhof aus betreten. Auch ein Aufzug wird eingebaut. Der Neubau wird eine ähnliche Fassade wie die vorhandenen Schultrakte des Gymnasiums bekommen und mit anthrazit-farbenen Trespa-Platten verkleidet. Das neue Schulgebäude wird außerdem mit einem extensiv begrünten Dach versehen. Der Schulhof muss für den Neubau etwas verkleinert werden, da der Bau überwiegend im jetzigen Grüngürtel des Schulgeländes platziert wird.
Für den Anbau an die Förderschule am Tetraeder muss dagegen der jetzige Schulgarten im hinteren Bereich des Schulgeländes weichen. Der Garten wird auf das Gelände des Bolzplatzes verlagert und bekommt neue Spielgeräte. Auch für diesen Anbau sehen die städtischen Bauplaner ein extensiv begrüntes Dach vor. Der Anbau wird über einen mit Glas überdachten Gang auch vom Haupteingang des jetzigen Schulgebäudes aus zu erreichen sein. Der neue Schulbau bietet insgesamt fünf Klassen und deren jeweiligen Gruppennebenräumen Platz.
Bauarbeiten erfolgen während des normalen Schulbetriebs
Außerdem werden darin nach den Plänen der Architekten ein Brennofenraum und ein Kunstraum untergebracht. Auch ein sogenannter Teacch-Raum, in dem autistisch und in ähnlicher Weise kommunikationsbehinderte Kinder gefördert werden können, kommt darin unter. Hinzu kommen neben barrierefreien Toiletten noch zwei Büros für Schulsozialarbeiter, eine Verteilerküche, ein Putzmittelraum sowie ein Technik- und Serverraum. Vor den neuen Gruppenräumen können die Schulkinder später zwei Außenterrassen mitbenutzen. Durch den Anbau schafft die Schule in ihrem jetzigen Gebäude Platz für zwei Physio-Büros, zwei Räume für schwerstmehrfachbehinderte Kinder, einen Musikraum sowie zwei Büros für externe Physiotherapeuten. Zwischen dem alten und dem neuen Schulgebäude sehen die Planer eine Grünzone vor. „Wir möchten sie mit Hecken und Grünpflanzen schön gestalten“, sagte Sarah Schäfer.
Rigolen drosseln Regenwasser
Die Architekten der Stadt legen bei beiden Schulprojekten auf eine ökologische Bauweise wert. So werden das Heinrich-Heine-Gymnasium und die Schule am Tetraeder nicht nur extensiv begrünte Dächer für ihre neuen Gebäude bekommen, damit möglichst viel Regenwasser aufgefangen wird und nicht in die Kanalisation geleitet werden muss.An der Schule am Tetraeder wird das Regenwasser außerdem über eigene Leitungen an eine neue Rohrrigole angeschlossen, damit es zwischen dem jetzigen Schulgebäude und dem Neubau im Boden versickern kann. Auch am Heinrich-Heine-Gymnasium wird ein Rigolensystem das Regenwasser drosseln.
Die Bauarbeiten werden sowohl am Heinrich-Heine-Gymnasium als auch an der Schule am Tetraeder hauptsächlich während des laufenden Schulbetriebes stattfinden. Einige Arbeiten wie Rodungen, der Rückschnitt von Sträuchern, Baumfällungen oder das Verlegen einer neuen Fernwärmeleitung werden die von der Stadt beauftragten Firmen aber auch schon in den Ferien beginnen. Am Heinrich-Heine-Gymnasium wird das Baufeld mit Bauzäunen gesichert. An der Förderschule sei das Baufeld bis auf die Hausanschluss- und Kanalarbeiten ohnehin vom Schulbereich getrennt, heißt es. Denn die Fläche zur Einrichtung der Baustelle und die Baustellenzufahrt liegen auf dem Grundstück neben der Schule.