Bottrop. Die A31 endet in Bottrop. Doch warum ist dann überall ausgeschildert, dass die Strecke bis Oberhausen führt? Zwei Erklärungsansätze.
- Die A31 endet in Fahrtrichtung Süden am Autobahndreieck Bottrop an der A2.
- Die Beschilderung sagt jedoch etwas anderes: Demnach kann man auf der A31 bis Oberhausen fahren.
- Es gibt auf der ganzen Strecke keine Ausfahrt Oberhausen, die diese Beschilderung erklären könnte.
Wer in Bottrop auf die A31 gen Norden fährt, der landet irgendwann in Emden. In der Ostfriesenmetropole endet die Autobahn. Entsprechend auch die Beschilderung. Wer hier in Bottrop auf die Autobahn fährt, der erkennt schon anhand der Beschilderung, wo er am Ende ankommt.
Doch wie sieht das aus, wenn man in der Gegenrichtung unterwegs ist? Dort ist das Ende der Autobahn nämlich längst nicht so deutlich ausgeschildert. Anstatt in Fahrtrichtung Bottrop fährt man hier in Richtung Oberhausen. Dabei endet die A31 doch eindeutig am Dreieck Bottrop, auf Bottroper Stadtgebiet. Es gibt auf der ganzen Strecke keine Ausfahrt Oberhausen, die diese Beschilderung erklären könnte.
Autobahngesellschaft hat zwei mögliche Erklärungen für die Beschilderung
Also, warum ist Bottrop auf der Strecke nicht ausgeschildert? Diese Frage wird sich mancher Lokalpatriot schon gestellt haben. Und die Erklärung ist gar nicht so einfach. Ansprechpartner ist in diesem Fall die Autobahngesellschaft des Bundes, genauer die Niederlassung Westfalen, die für die Autobahnen auf Bottroper Gebiet zuständig ist. Und so viel vorweg: So ganz genau weiß man es auch da nicht, hat aber zumindest zwei Erklärungsansätze.
Die eine Erklärung hängt zusammen mit dem Fernzielverzeichnis. Das umfasst große Städte, die überregional Orientierung bieten und einen Wiedererkennungswert haben. Das trifft auf Emden als größte Stadt Ostfrieslands ja ohne weiteres zu. Zwar ist Emden einwohnermäßig kleiner als Bottrop, doch die Bedeutung für die Region ist unzweifelhaft groß.
Emden ist kleiner als die Großstadt Bottrop
Dagegen ist Bottrop im Ballungsraum Ruhrgebiet zwar Großstadt, aber vergleichsweise klein. Hier gibt es wesentlich größere Städte, die Orientierung bieten und daher Teil des Fernzielverzeichnis seien, sagt Mirko Heuping, Sprecher von Autobahn Westfalen. Zumal Oberhausen durch das gleichnamige Autobahnkreuz, an dem sich A2 und A3 treffen, eine wichtige verkehrliche Bedeutung habe.
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Die zweite mögliche Erklärung liegt in der Geschichte der A31 begründet. Denn ursprünglich war ja gar nicht vorgesehen, dass die Autobahn tatsächlich in Bottrop endet. Sie sollte ja eigentlich über die A2 hinausgehen, und dann auf die A42 treffen. Das Kreuz hätte dann auf Oberhausener Gebiet gelegen. Erst später, nachdem die Autobahn schon in Teilen gebaut war, hat man diese Pläne nach massiven Protesten verworfen. Möglicherweise habe da die Beschilderung aber bereits bestanden, sagt Heuping.
Hoffnung, dass sich das irgendwann ändern könnte, kann er nicht machen. Auch bei einem Austausch defekter Schilder werde man wohl kaum die Beschriftung ändern. Zu groß wäre womöglich die Verwirrung, die eine unterschiedliche Beschilderung hervorriefe. Den Bottropern bleibt nur ein Trost: Zumindest im Verkehrsfunk bei den Staus ist immer die Rede von „Fahrtrichtung Bottrop“.