Bottrop. Lange war die marode Brücke über die Berne in Bottrop-Ebel gesperrt. Jetzt wurde sie abgerissen. So sieht der Zeitplan für den Neubau aus.
Jetzt ist sie weg – die Brücke über die Berne in Ebel. Einen Unterschied macht das auch nicht, war sie doch marode und schon jahrelang gesperrt. Autofahrer in einem der kleinsten Bottroper Stadtteile – sie mussten schon lange einen Umweg machen. Für Fußgänger und Radfahrer wurde eine Behelfsbrücke eingebaut. Vor dem Hintergrund ist der Abriss der Brücke vielleicht sogar ein Fortschritt, zeigt er doch, dass sich endlich was tut, dass es vorangeht.
Ein 70-Tonnen-Kran war nötig, um die marode Brücke herauszuheben und Platz zu schaffen für den Neubau. Doch zunächst einmal werde man nun die Fundamente und Widerlager setzen, auf denen die neue Brücke dann aufliegen wird, erklärt Heribert Wilken, der Leiter des Fachbereichs Tiefbau bei der Stadt das weitere Vorgehen. Die alten Widerlager waren nicht mehr zu gebrauchen. „Das war ja auch einer der Hauptgründe, warum wir die Brücke erneuern müssen.“
Versorgungsleitungen und Bunkerfund sorgten für Zeitverzögerungen
Parallel zu diesem Bau werde die neue Brücke im Werk gefertigt, sagt Wilken. Im Mai, so die derzeitige Planung, soll sie dann vor Ort eingesetzt werden. Allerdings wird die Brücke nicht als Ganzes angeliefert, sondern in Teilen, die dann vor Ort montiert werden. Anders sei es bei einer Brücke dieser Größenordnung nicht machbar, sagt Wilken. Denn auch wenn Lkw nicht durch Ebel fahren dürfen, muss die Brücke tragfähig genug sein, um so schwere Wagen auszuhalten. Schließlich müssen Müllwagen, Busse oder auch Einsatzwagen der Feuerwehr die Brücke passieren können.
- Saubere Emscher: Bottroper Tiefbauamt unter Druck
- Louise hört auf: Diese Lieferdienste gibt es in Bottrop
- Bottroper Weihnachtsmarkt:Schlechte Bilanz
- Weihnachtsgeschäft: Das sagen die Händler zum Umsatz
Im Laufe der Planungs- und Bauzeit sei es zu Verzögerungen gekommen, räumt Wilken ein. Zuletzt hätten den Verantwortlichen die Versorgungsleitungen unterhalb der Brücke Kopfzerbrechen bereitet. Sie mussten unterhalb der Behelfsbrücke montiert werden. Außerdem habe man bei den Arbeiten einen „kleinen Bunker“ entdeckt, der auf keiner Karte verzeichnet war. „Auch den mussten wir abreißen und abtragen, um Platz für die neue Brücke zu erhalten.“
Lange Phase der Sperrung im Bottroper Süden
Zuvor muss der Bereich allerdings noch einmal auf mögliche Blindgänger überprüft werden. Man werde aufgrund der Funde dort noch einmal genau sondieren und die alten Luftbilder auswerten, so Wilken. „Das ist eine reine Formsache“, so seine Einschätzung.
Kommt es nicht zu ungeplanten Verzögerungen, dann werde man die Baustelle im Frühsommer abschließen können. Für den Stadtteil im äußersten Bottroper Süden würde damit eine lange Phase der Sperrung und damit verbundenem Umleitungsverkehr durch die Wohnstraßen enden. Im März 2017 musste die Brücke kurzfristig für Autos gesperrt werden. Schon im November zuvor war sie für Lkw dicht gemacht worden.
Blechlawine hat sich ihren Weg durch den Stadtteil gesucht
Vor allem in der Anfangszeit rollte die Blechlawine – viele Autofahrer nutzen den Weg durch Ebel von Essen kommend als Schleichweg – durch die Wohnstraßen. Auch Lkw suchten sich hier ihre Routen – sehr zum Ärger der Anwohner. Aktuell kommt zudem die Kanalsanierung in dem Stadtteil hinzu. Die allerdings muss bis Jahresende fertig sein, da dann kein Schmutzwasser mehr in die Emscher eingeleitet werden darf.
Die Anwohner und auch die Verantwortlichen bei der Stadt hoffen, dass der Stadtteil dann wieder ein wenig zur Ruhe kommt. Die Belastungen durch Brückensperre und Bauarbeiten waren – hier wie in der Welheimer Mark – enorm. Ganz beendet sind sie dann noch nicht. So werden etwa Asbeckstraße und Giesenfort nach der Kanalsanierung erneuert. „Aber da reden wir dann von einzelnen Straßen, nicht mehr vom gesamten Stadtteil.“