Bottrop. . Weil die Hauptstraße des Stadtteils komplett dicht ist, fließt Verkehr durchs Wohngebiet. Autofahrer suchen Schleichwege, um Stau zu umfahren.
- Anwohner an der Ausweichstrecke leiden unter dem zusätzlichen Verkehr
- Schwere Lkw rollen durch die Wohnstraßen
- Ein Zeitplan zur Sanierung der Brücke ist noch nicht absehbar
Gelsenkirchen, Gladbeck, Essen, ja sogar ein Auto mit Kölner Kennzeichen rauscht am Mittwochmittag durch die Siedlung in Ebel. Seit die Brücke Ebelstraße über die Berne dicht ist, suchen sich die Autofahrer einen anderen Weg durch den Stadtteil. Der Verdacht liegt nahe, dass die meisten eigentlich gar nicht nach Ebel wollen, sondern nur wieder einen Schleichweg suchen, um den Stau auf der Borbecker Straße zu umfahren.
Also geht es über die Haßlacher Straße und dann weiter über die Hafenstraße. Dort gibt es noch eine Brücke. Doch für Fahrzeuge über 30 Tonnen ist die nicht zugelassen. Das beeindruckt einen Lkw-Fahrer nicht, er gibt Gas. Laut Aufschrift kommt er aus dem Gewerbegebiet Kruppwald.
Zusätzlicher Lärm und Schmutz im Wohngebiet
Roland Böhme steht in seinem Vorgarten an der Hafenstraße und schüttelt den Kopf: „Es ist eine Frechheit, was hier abgeht.“ Der gesamte Verkehr nutze nun die Hafenstraße – und die wenigsten würden sich ans Tempolimit halten. 30 Stundenkilometer sind hier erlaubt. Auch Sebastian Rak klagt über zusätzlichen Lärm und Schmutz an der Hafenstraße.
Seit Dienstag ist die zentrale Brücke in dem Stadteil für alle Kfz gesperrt. Schon im November war sie für schwere tabu, trotzdem fuhren immer noch Lastwagen über die Brücke. wie Anwohnerin Ines Roeloff beobachtete.
Anfangs war die Brücke nur für Lkw gesperrt
Als die Stadt das Bauwerk nun genau überprüfte, stellte sich heraus, dass es selbst einfache Autos nicht mehr trägt. Jetzt dürfen die Brücke nur noch Radler und Fußgänger nutzen. Ines Roeloff spricht von „einem absoluten Chaos“. Viele Autofahrer führen in den Stadtteil, müssten sich dann orientieren oder drehten wieder um. Als Fußgängerin ist Cornelia Krchnavy von der Sperrung nicht betroffen. Trotzdem müsste die Brücke saniert werden, sagt sie. „Mal gucken, wie lange das dauert.“
Dazu kann die Stadt noch gar nichts sagen. „Wir müssen erst einmal herausfinden, ob wir die Brücke sanieren können oder ob wir eine neue bauen müssen“, sagt Stadtsprecher Andreas Pläsken.
Bezirksvertretung befasst sich mit dem Thema
Am heutigen Donnerstag ist die Sperrung Thema in der Bezirksvertretung Süd. Bezirksbürgermeister Helmut Kucharski will erreichen, dass nun im Wohngebiet der Verkehr gezählt wird. „So können wir nachweisen, ob da die Belastung steigt.“ Wenn das so ist, müsse überlegt werden, was dagegen getan werden kann. „Vielleicht muss man die Durchfahrt durch Ebel außer für Anlieger komplett verbieten.“ Gerade nachmittags, wenn die Pendler ihren Schleichweg durch Ebel suchen, müssten die Leute geschützt werden.