Bochum. Im Schlaf soll die junge Bochumerin (20) zugestochen haben. Sie leidet an einer schweren Krankheit, schweigt zu den Vorwürfen. So geht es weiter.
Die junge Frau trägt einen weißen Kapuzenpullover und eine schwarze Hose, ihre langen, braunen Haaren fallen ihr wuschig ins Gesicht; und auf den ersten Blick würde wohl niemand die Erkrankung der 20-Jährigen erkennen, die dazu geführt haben soll, dass sie ihrer Tante mitten in der Nacht ein Messer in den Brustkorb gestoßen hat. Wegen dieser Tat sitzt die Bochumerin am Freitagmittag beim Prozessbeginn im Landgericht Bochum.
Die Beschuldigte soll an einer paranoiden Schizophrenie leiden, dabei treten meist Wahnvorstellungen und Halluzinationen auf. Sie ist derzeit untergebracht in der LWL-Klinik Lippstadt. Wenn es nach der Staatsanwaltschaft geht, soll die Frau dauerhaft in einer psychiatrischen Unterkunft bleiben, da von ihr weitere Taten zu erwarten seien. Sie sei für die Allgemeinheit gefährlich, meint die Anklage in ihrer Anklageschrift, die der Staatsanwalt am Freitag vorliest.
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Prozess vor dem Landgericht Bochum wird am 20. Februar fortgesetzt
Im August 2024 soll die Heranwachsende bei ihrer Tante übernachtet haben. Als diese schlief, soll sie dann ein Messer mit einer fünf Zentimeter langen Klinge in den Brustkorb der Tante gestoßen haben. Die Folge: eine stark blutende Wunde, die Tante musste operiert werden und überlebte.
Zur Sache möchte sich die Beschuldigte nicht äußern. Sie schaut am Freitag nur freundlich, sagt aber nichts. Die Kammer muss nun feststellen, ob die junge Frau tatsächlich zum Wohle der Allgemeinheit dauerhaft in einer Klinik bleiben soll. Weiter geht der Prozess am 20. Februar, dann sollen Zeugen gehört werden.