Bochum. Die Bahnen und Busse der Bogestra stehen diesen Montag still: Verdi ruft zum Warnstreik im ÖPNV auf. Die wichtigsten Infos und einige Reaktionen.

  • Bei Bochums Nahverkehrsunternehmen Bogestra gibt es am Montag, 10. Februar, einen Warnstreik
  • Alle Busse und Bahnen fallen aus – von Betriebsbeginn bis Betriebsende im gesamten Bogestra-Gebiet
  • Das Wichtigste zum Streik sowie aktuelle Updates lesen Sie hier

Im Tarifstreit im öffentlichen Dienst ruft die Gewerkschaft Verdi zum Warnstreik im ÖPNV auf. Bochumerinnen und Bochumer merken das am Montag, 10. Februar: Die Bogestra wird bestreikt. Die wichtigsten Fragen und Antworten sowie die Lage in Bochum:

9.08 Uhr: Am Busbahnhof, direkt am Bochumer Hauptbahnhof, stehen einige Menschen, die von dem Streik nichts mitbekommen haben. Viele von ihnen pendeln mit dem öffentlichen Personennahverkehr zur Ruhr-Universität Bochum. Einige von ihnen sind sauer, weil die DB-Navigator-App nicht auf den Streik hinweist.

Wann und wo wird in Bochum gestreikt?

Der Warnstreik ist ganztägig und gilt fürs gesamte Betriebsgebiet der Bogestra. Das Unternehmen teilt mit, dass „von Betriebsbeginn bis -ende im gesamten Betriebsgebiet keine Bus- und Bahnfahrten angeboten werden“.

Erneuter Bogestra Streik in Witten
Busse bleiben auf dem Betriebshof stehen, Bahnen im Depot: Die Gewerkschaft Verdi ruft für Montag, 10. Februar, zum ganztägigen Warnstreik bei der Bogestra auf. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Welche Bogestra-Linien sind betroffen? Gilt das auch für Schulbusse?

Ja, sämtliche Busse und Bahnen bleiben den ganzen Montag lang im Depot, kündigte die Bogestra an. Das gilt für alle Linien ebenso wie Einsatzwagen, unabhängig davon, ob sie von der Bogestra selbst oder Fremdunternehmen bedient werden. Mobilitätsgarantie und Pünktlichkeitsversprechen entfallen. Auch die Kundencenter bleiben geschlossen. Die Service-Nummer 0800 6 50 40 30 (gebührenfrei aus allen deutschen Netzen) ist auch am Montag erreichbar. Betriebseinrichtungen und Tunnelanlagen würden aus Sicherheitsgründen während des Streiks bewacht, so ein Bogestra-Sprecher.

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Was, wenn Schüler nicht zur Schule, Arbeitnehmer nicht zur Arbeit kommen?

Vom Schulministerium in Nordrhein-Westfalen gibt es dazu eine klare Antwort: „Bei im Vorfeld angekündigten Ereignissen wie einem Streik des öffentlichen Nahverkehrs (...) besteht die Verpflichtung zur Teilnahme am Unterricht auch weiterhin“, heißt es. Eltern müssen dafür Sorge tragen, dass ihre Kinder zur Schule kommen. Soweit einer Schülerin oder einem Schüler der Schulweg im Einzelfall nicht zumutbar ist, handelt es sich um entschuldigte Fehlzeiten.

Ähnliches gilt für Arbeitnehmer: Jeder und jede Beschäftigte muss selbst Sorge dafür tragen, pünktlich am Arbeitsplatz zu erscheinen, und dafür im Zweifel früher losfahren oder eine Mitfahrgelegenheit suchen.

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Warum ruft Verdi zum Warnstreik bei der Bogestra auf?

Verdi reagiert mit dem Warnstreik nach eigenen Angaben auf die ergebnislos vertagte erste Verhandlungsrunde mit den Arbeitgebern von Bund und Kommunen Ende Januar. Die Gewerkschaft fordert acht Prozent mehr Lohn für die Beschäftigten, mindestens aber 350 Euro mehr. Außerdem soll es höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten sowie eine bessere Bezahlung für Auszubildende und Praktikanten geben. Ebenfalls auf der Forderungsliste: drei zusätzliche freie Tage, „um der hohen Verdichtung der Arbeit etwas entgegenzusetzen“, sowie flexiblere Arbeitszeitkonten.

„Die Belastung der Kolleginnen und Kollegen ist nicht mehr hinnehmbar“, sagt Patrick Steinbach, Vertrauensleutesprecher der Bogestra. „Uns geht es in dieser Tarifrunde deshalb nicht nur um Geld, sondern auch darum, die Beschäftigten zu entlasten. Eine Wahlmöglichkeit, um beispielsweise Entgelt in freie Zeit umzuwandeln, wäre eine tolle Sache und wichtig zur Entlastung derjenigen, die tagtäglich einen guten Nahverkehr in unserer Region bereitstellen.“

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