Bochum. Busse, Straßen- und U-Bahnen in Bochum und Umgebung bleiben am Freitag stehen. Der Verdi-Warnstreik ist gestartet. Alle Infos im Überblick.
Hunderte Busse und Bahnen der Bogestra bleiben am Freitag, 2. Februar, in den Depots. In Bochum und den umliegenden Städten kommt der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) zum Erliegen. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat einen Warnstreik angekündigt. Etwa 300.000 Kunden sind betroffen. So viele Personen befördert die Bogestra durchschnittlich an einem Tag mit ihren Fahrzeugen.
Verdi mahnt bessere Arbeitsbedingungen an
Dabei geht es um die im Manteltarifvertrag festgelegten Arbeitsbedingungen. Ein großer Teil der Bogestra-Belegschaft gehört der Gewerkschaft an und wird sich dem Warnstreik anschließen. „Deshalb können von Betriebsbeginn bis -ende im gesamten Betriebsgebiet keine Bus- und Bahnfahrten angeboten werden“, heißt es bei dem Nahverkehrsunternehmen.
Bogestra-Streik: Was ist mit Schulbussen?
Auch die Schulbusse werden am Streiktag stillstehen. Weil eine große Zahl der Bogestra-Mitarbeiter gewerkschaftlich organisiert sei, gebe es schlicht niemanden mehr, der den Schulbus fahren könne, bestätigt Pressesprecherin Sandra Bruns.
Sind die Nachtexpresse auch vom Bogestra-Streik betroffen?
Die letzten Busse und Bahnen, die an diesem Donnerstag auf ihre Strecke gegangen sind, wurden nach Auskunft der Bogestra in den ersten Stunden des Freitags in die Depots gefahren. Erst am Samstag wird der Fahrbetrieb dann wieder aufgenommen. Betroffen vom streikbedingten Ausfall sind auch die Nachtexpress-Fahrten in der Nacht von Freitag auf Samstag.
Bogestra-Streik: Wann fahren die ersten Bahnen wieder?
Am Samstag, 3. Februar, verlassen die ersten Bahnen die Depots dann wieder zwischen 4 und 5 Uhr morgens. So ist die erste U35 auf der Campuslinie Richtung Hustadt um 4.50 Uhr am Hauptbahnhof, in Gegenrichtung ist der erste Wagen um 5.05 Uhr vom Hauptbahnhof an unterwegs nach Herne.
Einige weitere Beispiele:
- In Richtung Witten (über Bochum Hbf) fährt die erste Bahn der Linie 310 kurz nach 5 Uhr ab der Haltestelle Wattenscheider Straße ab. Die erste Bahn der Linie 306 in Richtung Wanne-Eickel verlässt den Bochumer Hauptbahnhof gegen 4.30 Uhr.
- Die erste Bahn der Linie 318 Richtung Linden/Dahlhausen fährt kurz vor 5 Uhr am Bochumer Hauptbahnhof ab.
- In Richtung Gerthe fährt die erste Bahn der Linie 308 ab Bochum Hbf einige Minuten nach 5 Uhr.
- In Richtung Buer Rathaus fährt die erste Bahn der Linie 302 kurz nach 5.30 Uhr ab Bochum Hbf.
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Wann starten die ersten Busse nach dem Bogestra-Streik?
Erste Busse gehen samstags zwischen 5 und 6 Uhr wieder auf ihre Strecken. Der erste Bus der Linie 350 z. B. nach Hattingen verlässt den Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) Bochum planmäßig um 5.40 Uhr, zu dieser Zeit fährt auch der 356er von dort zur Ruhr-Universität. Kurz nach 5 Uhr verlässt ein Bus der Linie 336 den ZOB, um nach Dortmund-Lütgendortmund zu fahren.
Genaue Auskünfte sind in der App „Muttis eTarif“ zu finden
Genaue Auskünfte zu den Abfahrten sind in der App „Muttis eTarif“ nachzulesen, heißt es bei der Bogestra. Sie weist darauf hin, dass sowohl die Mobilitätsgarantie als auch das Pünktlichkeitsversprechen streikbedingt nicht mehr gültig sind.
Was ist mit den Bogestra-Kundencentern?
Die Kundencenter der Bogestra bleiben am Freitag geschlossen. Auf der Verteilerebene im Hauptbahnhof wird die Zeit am Freitagmorgen zum Reinigen der Deckenplatten genutzt.
Hintergrund zum Streik: Verdi mahnt bessere Arbeitsbedingungen im ÖPNV an
Im März 2023 hatte es zuletzt Warnstreiks bei der Bogestra gegeben; damals als Druckmittel im Rahmen der Tarifverhandlungen. Bei dem nun angekündigten Warnstreik gehe es um den neuen Manteltarifvertrag, so Verdi. „Uns ist wichtig, dass er so ausgestaltet ist, dass eine Anstellung in ÖPNV-Unternehmen attraktiv ist“, sagt Gewerkschaftssekretär Jürgen Schirmer.
Die Arbeitgeber hätten bislang noch kein Angebot unterbreitet. Am Dienstag komme die Landestarifkommission zusammen, um über weitere Einzelheiten zu beraten. Verdi kritisiert: „Die Arbeitsbedingungen im ÖPNV sind weit davon entfernt, konkurrenzfähig zu sein. Die Verkehrswende benötigt auch eine echte Arbeitswende im Verkehr“, so Landesfachbereichsleiterin Andrea Becker.
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Gewerkschaft hat ihre Forderungen schon vorgelegt
Um eine Entlastung zu erreichen, haben die Beschäftigten bereits vor drei Monaten Forderungen für die Tarifrunde aufgestellt, mit denen die Arbeitsbedingungen verbessert werden sollen. Die Forderungen wurden dem Arbeitgeberverband in NRW Ende November 2023 übergeben.
Im Manteltarifvertrag werden die Arbeitsbedingungen geregelt. Bei den Entgeltvereinbarungen geht es um Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen.
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