Bochum. 3243 i-Dötzchen kommen diesen Sommer in Bochum in die erste Klasse. Nicht alle haben einen Platz an ihrer Wunschschule. Die schulscharfen Zahlen.
3243 Kinder kommen im Sommer in Bochum in die Grundschule. 3499 Plätze gibt es, also sogar mehr als notwendig. Trotzdem: Nicht alle i-Dötzchen haben einen Platz an der Wunschschule bekommen. Wo es Ablehnungen gab – und wo besonders viele Anmeldungen.
65 Kinder haben laut Stadt Bochum keinen Platz an der Grundschule bekommen, an der sie von ihren Eltern angemeldet wurden. Bei 62 von ihnen handelt es sich um sogenannte nicht wohnortnächste Kinder. Zur Erklärung: Jedes Kind hat einen Anspruch, an der wohnortnächsten Grundschule in seiner Stadt aufgenommen zu werden. Nur wenn die Kapazitäten es zulassen, dürfen auch weiteren Kindern Plätze dort angeboten werden.
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Diese Grundschulen in Bochum mussten Kinder ablehnen
Die meisten Ablehnungen gab es im Bezirk Mitte, an diesen Schulen: Liboriusschule (9), Lina-Morgenstern-Schule (14), Vels-Heide-Schule (7), Drusenbergschule (5), Weilenbrink-Schule (3) und Don-Bosco-Schule (2). Ebenfalls Ablehnungen gab es an der Glückaufschule in Wattenscheid (4), der Hans-Christian-Andersen-Schule im Norden (1) und der Grunschule Laer im Osten (5). Alle diese Kinder haben laut Stadt einen Platz an einer anderen Grundschule bekommen.
Hinzu kommt, dass weitere drei Kinder in Bochum von der Grundschule abgelehnt wurden, die am wohnortnächsten ist, an der sie also eigentlich den Anspruch auf einen Platz hätten. Es handelt sich dabei um die Lina-Morgenstern-Schule (Teilstandort). Einer der Lernanfänger habe dafür einen Platz am Hauptstandort der Schule bekommen, zwei seien an der Grundschule In der Vöde aufgenommen worden, so die Stadt. „Allen Lernanfänger*innen in Bochum konnte ein Schulplatz bereitgestellt werden“, erklärt Sprecherin Charlotte Meitler.
Mehr Kinder an den Grundschulen
Auch wenn es 2025/26 etwas weniger Erstklässler gibt als noch im Vorjahr, steigt die Anzahl der Kinder in den Grundschulen insgesamt. Unsere Redaktion hat in einer Rundmail an die Grundschulen angefragt, was das für sie bedeutet. „Wir werden dreizügig einschulen, geben aber nur zwei vierte Klassen ab. Das ist mit räumlichen und personellen Kapazitäten verbunden, die von der Schule gestemmt werden müssen“, erklärt eine Bochumer Grundschulleitung, die anonym bleiben möchte. Abgesehen davon haben sich die Schulen auf unsere Anfrage hin jedoch wenn überhaupt nur sehr zurückhaltend geäußert.
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Aus Zahlen der Stadt Bochum, die unsere Redaktion bereits Mitte Dezember erhalten hat, geht auch hervor, an welchen Schulen es besonders viele Anmeldungen gab: Vels-Heide-Schule, Grundschule Leithe, Kirchschule Höntrop, Gräfin-Imma-Schule, Köllerholz-Schule (alle 104), Dietrich-Bonhoeffer-Schule (102), Feldsieper Schule (100).
Ganz final sind die Zahlen übrigens ohnehin noch nicht: Da das Aufnahmeverfahren an den Privatschulen noch nicht abgeschlossen ist und aufgrund von Zu- und Fortzügen könne es zu Verschiebungen kommen.
Eltern verpassen es, Kinder für die Schule anzumelden
Hinzu kommen zudem die Kinder, deren Eltern die Grundschulanmeldung vergessen haben. Das waren Ende 2024, kurz nach Ablauf des Anmeldezeitraum (2. bis 4. Dezember), immerhin 64. Das Schulamt forderte die Eltern daraufhin erneut zur Anmeldung auf. Die Eltern bekommen ein Schreiben der Stadt Bochum, in dem die Kinder der wohnortnächsten Schule zugewiesen werden, erklärte die Stadt bereits in der Vergangenheit. Sollte eine Rückmeldung der Eltern dann nicht erfolgen, werden die Schulen maximal zweimal versuchen, mit den Eltern in Kontakt zu treten. Melden die Eltern sich dann immer noch nicht, stellt das Schulamt den Kontakt her. Durch dieses Verfahren solle sichergestellt werden, dass alle Schulanfängerinnen und Schulanfänger zum Schuljahresstart einen Platz haben.
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Weitere Informationen zur Einschulung in Bochum gibt es hier: https://www.bochum.de/Schulverwaltungsamt/Einschulung-der-Lernanfaenger