Bochum. Thyssenkrupp investiert Millionen in Bochum. Trotzdem ist der Betriebsrat alarmiert. Bis zu 500 Stellen will der Konzern sparen.

Es ist ein Tag zum Feiern, dieser Freitag, der 24. Januar 2025. Eigentlich. Mit dem Anfahren der Glüh- und Isolierlinie bei Thyssenkrupp Steel (TKSE) hat das Werk an der Essener Straße in Bochum den nächsten Meilenstein erreicht, um sich als Kompetenzzentrum Elektromobilität zu etablieren.

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Stahlstandort Bochum wird weiter schrumpfen

300 zusätzliche Jobs hat die Gesamtinvestition des Stahlunternehmens von 300 Millionen Euro gebracht, so Betriebsratsvorsitzender Engin Karakurt. Besetzt wurden sie zur Hälfte mit Beschäftigten des anderen Bochumer Standorts an der Castroper Straße, der in einigen Jahr aufgegeben wird, und mit neu eingestelltem Personal.

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Trotz der Zukunftsinvestition wird es aber auch an der Essener Straße einen personellen Aderlass geben. Wenn Ende des Jahres wie verabredet die Warmbrandproduktion eingestellt wird und damit 500 Stellen wegfallen, dann sind Anfang 2026 nur noch etwa 1500 Beschäftigte am Standort tätig. „Und am Ende des Transformationsprozesses sind es etwa noch um die 1000“, sagt Andy Rohe, als Direktor bei TKSE zuständig für den Verarbeitungssektor, auf Anfrage dieser Redaktion voraus.

Thyssenkrupp will Belegschaft in Bochum auf 1000 reduzieren

Weitere 500 Stellen, die an der Essener Straße wegfallen sollen? Dabei geht es offenbar um die Pläne des Unternehmens, die Belegschaftsstärke anzupassen und dienstleistende Tätigkeiten am Standort auszugliedern. Dazu gehören zum Beispiel die Bereiche Instandhaltung, Lager und Werksschutz.

„Abwarten“, sagt Betriebsratschef Karakurt mit demonstrativer Entschlossenheit. „Damit sind wir nicht einverstanden.“ Damit gibt es ein weiteres Thema, bei dem Unternehmen und Beschäftigte meilenweit voneinander entfernt sind.

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