Bochum. Ist in Bochum ein Serienräuber unterwegs? Dreimal in dieser Woche wurde eine Tankstelle überfallen. Das sagt eine Tankstellen-Betreiberin.
Treibt in Bochum zurzeit ein Serienräuber sein Unwesen? An drei Tagen hintereinander wurde jeweils eine Tankstelle überfallen, immer mit einem Messer, immer am späten Abend, immer wurde von den Angestellten Bargeld erpresst. Das Raubkommissariat 13, sagt ein Polizeisprecher, sei an dem Fall „intensiv dran“.
Täter bedrohte 52-jährigen Angestellten aus Bochum mit einem Messer
Zuletzt hatte ein Räuber am Donnerstagabend (9.) die Westfalen-Tankstelle im Stadtteil Werne heimgesucht. Gegen 21.15 Uhr ging er nach Polizeiangaben in den Verkaufsraum am Werner Hellweg 526 und bedrohte den Angestellten, einen 52-jährigen Bochumer, mit einem Messer. Er griff in die Kasse und flüchtete mit Bargeld zu Fuß in eine unbekannte Richtung.
Die Polizei fahndete sofort nach dem Verbrecher, jedoch ohne Erfolg.
Zeugen beschreiben den Täter so: 1,80 bis 1,90 Meter groß, schlank, blaue Jeanshose, schwarze Daunenjacke mit Kapuze, schwarze Handschuhe. Er trug eine weiße medizinische Maske und sprach Deutsch.
Es handelt sich um fast die gleiche Täterbeschreibung, die die Kripo einen Tag davor zu einem anderen Tankstellen-Überfall veröffentlicht hatte, außer dass die medizinische Maske nicht weiß, sondern schwarz war. In diesem Fall hatte ein Unbekannter am Mittwoch, 8. Januar, gegen 22 Uhr die Esso-Tankstelle an der Hattinger Straße 122 überfallen und einen 50-jährigen Angestellten bedroht und ausgeraubt – nach genau dem gleichen Muster wie bei der Westfalen-Tankstelle. Ebenfalls mit einem Messer.
Zwei Räuber erbeuten in Wattenscheider Tankstelle Bargeld und Zigarettenschachteln
Der dritte Überfall hatte sich am Dienstagabend (7.) in der Shell-Tankstelle am Zeppelindamm 8 in Wattenscheid ereignet. Diesmal gab es aber zwei Täter. Gegen 22 Uhr betraten die Unbekannten den Verkaufsraum, bedrohten den Angestellten (33) mit einem Messer und erbeuten neben Bargeld auch Zigarettenschachteln. Damit flüchteten sie zu Fuß.
Die Beschreibung der Polizei: „etwa 25 bis 35 Jahre alt, ca. 1,80 bis 1,85 Meter groß und von sportlicher Statur. Einer der Täter war mit einer grauen Jacke und einer dunklen Hose bekleidet, der andere mit einer schwarzen Jacke und einer dunklen Hose. Beide hatten die Kapuzen ihrer Jacken über den Kopf gezogen und das Gesicht durch medizinische Masken bedeckt.“
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In allen drei Fällen bittet die Kripo unter den Rufnummern 0234 909-4135 oder -4441 (Kriminalwache) um Hinweise von Zeugen.
Die Mitbetreiberin der überfallenen Esso-Tankstelle sagte auf Anfrage dieser Redaktion, dass ab 18 Uhr schon besondere Sicherheitsmaßnahmen gelten. Entweder kämen die Kunden zum Bezahlen nur durch einen vom Angestellten zu betätigen Türdrücker in den Verkaufsraum oder würden draußen am Nachtschalter bedient. In der Tatnacht sei der Täter nur durch ein Versehen unkontrolliert in den Verkaufsraum gelangt.
Angst hat die Frau wegen der Häufung der Überfälle jetzt nicht: „Nö.“ Sie sagt: „Wir müssen damit leben.“
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Die Polizei geht äußerst sparsam mit dem Wort „Serie“ um. In diesem Fall liegt aber nicht nur eine Häufung desselben Verbrechens, sondern auch das gleiche Tatmuster vor, auch wenn die Tatorte relativ weit voneinander entfernt liegen. „Ein Zusammenhang ist nicht auszuschließen“, so ein Polizeisprecher. Die Einsatzkräfte seien jetzt „sensibilisiert“.
Mindeststrafe für bewaffneten Raubüberfall beträgt fünf Jahre Haft
Für jede einzelne Tat sieht das Gesetz im Regelfall eine Mindeststrafe von fünf Jahren Haft vor.
Eine auffällige Häufung an bewaffneten Raubüberfällen in Bochum gab es zuletzt im vorigen Juni. Damals wurden zahlreiche Supermärkte überfallen. Die Täterschaft wurde bisher nicht geklärt.
+++Was macht die WAZ Bochum eigentlich bei Instagram? Die Redakteurinnen Inga Bartsch und Carolin Muhlberg geben im Video einen Einblick.+++