Bochum. Der Bochumer Hauptbahnhof wird demnächst saniert. Wie Pendler damit umgehen und warum die Arbeiten Studenten trotz Semesterferien schwer treffen.

„Blöd“ fasst Lori Weyers die Situation zusammen. Sie ist eine von zahlreichen Menschen, die es betrifft, dass vom 28. Februar bis 25. April sowie vom 5. September bis 31. Oktober keine ICEs und Regionalzüge am Bochumer Hauptbahnhof halten. Grund dafür sind Sanierungsarbeiten, unter anderem sollen Gleise erneuert werden.

Immerhin, meint Weyers, etwas positiv gestimmt, müsse sie nicht mit dem Zug zur Arbeit oder Uni pendeln. Aber gerade an den Wochenenden sei sie viel mit den Regionalzügen im Ruhrgebiet oder auch alle paar Wochen mal mit ICEs in Richtung Berlin oder Hamburg unterwegs. „Wie ich das dann machen werde, muss ich noch schauen“, meint sie. Besonders ärgerlich: Ihr Auto, das eine gute Alternative hätte bieten können, habe sie erst vor wenigen Tagen abgegeben.

„Es ist eine Frechheit, ganz ehrlich“, meint Marc Sander. Beruflich muss der Krankenpfleger viel zwischen Bochum und Dortmund pendeln. In der Regel ist er eine Stunde pro Strecke unterwegs. „Ab Ende Februar sind es dann wohl eher zwei.“ So ganz genau weiß er das aber noch nicht, am Wochenende will er mal nach der besten Ausweichroute schauen.

Bahnverkehr in Bochum wird lahmgelegt: S-Bahn und U-Bahn als Alternative

Das schon getan hat ein anderer Pendler, der seinen Namen allerdings nicht in der Zeitung lesen will. Statt mit dem Zug nach Dortmund und vom Bahnhof dort aus mit der U-Bahn weiterzufahren, wird er vermutlich mit der Straßenbahn bis nach Langendreer fahren und von dort aus dann mit den Bussen weiter zur Arbeit nach Dortmund. Diesen Akt wird er besonders für Wochenenddienste auf sich nehmen müssen – unter der Woche sollen schließlich immerhin S-Bahnen fahren.

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Auf letztere setzen auch einige Studentinnen und Studenten, die zum Studieren in andere Städte pendeln. Zwar fallen die Bauarbeiten zu größten Teilen auf die vorlesungsfreie Zeit, weniger Stress haben die Studenten dadurch aber kaum: Für viele von ihnen fallen die Bauarbeiten nämlich auch genau in die Klausurenphase. Dann sei es natürlich noch ein größeres Problem, zu spät zu kommen, sagt Nadja Pawelka.

Mitten in Klausurenphase: Studenten sorgen sich um Weg zur Hochschule oder Uni

Die Studentin überlegt nun, wie sie während der Bauarbeiten am sinnvollsten zur Uni kommt. „Entweder fahre ich mit der S-Bahn oder ich fahre mit der Bogestra-Linie U35 über Herne und steige dann da um“, überlegt sie. Komplizierter werde es durch die Bauarbeiten auf jeden Fall – zumal sie bei einer anstehenden Klausur auch keine zu kurzen Umstiegszeiten einplanen wolle.

Torge Hensel fährt in der Regel mit der Bahn aus Duisburg zur Hochschule Bochum. Besonders mit Blick auf die anstehende Sanierung des Bochumer Hauptbahnhofes freut er sich, dennoch ein Auto zu haben. 
Torge Hensel fährt in der Regel mit der Bahn aus Duisburg zur Hochschule Bochum. Besonders mit Blick auf die anstehende Sanierung des Bochumer Hauptbahnhofes freut er sich, dennoch ein Auto zu haben. 

Über die Klausuren – beziehungsweise den Weg dorthin – macht sich inzwischen auch Torge Hensel schon Gedanken. Der Student hat immerhin ein Auto, das er für den Weg aus deiner Heimat in Duisburg zur Hochschule Bochum nutzen könnte. Eine Alternative, über die er mit Blick auf die dann sicherlich überfüllten S-Bahnen froh ist.

Insgesamt könnte es aber wohl chaotisch werden, wenn die Arbeiten starten. Der Student sagt: „Ich wusste bisher nichts davon.“ Damit ist er anderthalb Monate vor Baustart einer von vielen. „Ich habe es auch nur durch Zufall mitbekommen“, meint Marc Sander. „Gerade Pendler schauen ja auch nicht jedes Mal in die Bahnapp, bevor sie zum Bahnhof gehen.“

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