Bochum. Rund um Weihnachten und Silvester hat der USB Bochum besonders viel zu tun. Was ein Müllwerker erlebt und warum er die Extraschichten sogar mag.

Weihnachten bringt nicht nur Geschenke, sondern auch Müll – viel Müll. Kaum sind die Pakete ausgepackt, stapeln sich Versandkartons, Geschenkpapier und Verpackungen in den Papiertonnen. Hinzu kommen unzählige Essensreste. Während viele Bochumerinnen und Bochumer die Feiertage und die Altjahreswoche entspannt im Kreis der Familie genießen, arbeiten die Müllwerker des Umwelt-Service Bochum (USB Bochum) auf Hochtouren, um den Rest vom Fest zu beseitigen und die Stadt sauber zu halten, bevor nur wenig später der Silvester-Müll, und schließlich auch noch die Entsorgung der Weihnachtsbäume anstehen. 

„Es ist manchmal echt nicht leicht mit dem Müll zwischen den Jahren“, sagt Michael Jost, Müllwerker beim USB Bochum. Die Papiertonnen quellen über, gefüllt mit Umverpackungen, Kartons und oft auch Geschenkpapier, das eigentlich nicht ins Altpapier gehört. Im Vergleich zum Restmüll sei es für ihn und seine Kolleginnen und Kollegen, die auch mit Papiertonnen arbeiten, noch relativ entspannt, meint Jost. „Was da alles nach den Feiertagen entsorgt wird … da tun mir meine Kollegen vom Restmüll manchmal schon leid.“ 

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Verstopfte Straßen und blanke Nerven: Zeit vor Weihnachten am stressigsten

Seit 15 Jahren ist Jost als Vorarbeiter bei den Papiertouren des USB Bochum im Einsatz. Er sagt: „Ich mag die Arbeit zwischen den Jahren.“ Die Gründe dafür sind ganz pragmatisch. Zum einen habe er dafür dann eben an anderen Tagen frei. Außerdem: Die Tage vor Weihnachten sind für ihn und seine Kollegen besonders hektisch und stressig, nicht nur wegen der vollen Mülltonnen, sondern auch wegen der vollen Straßen.

USB Bochum
„Ich mag die Arbeit zwischen den Jahren“, sagt Michael Jost. Viel anstrengender als Extraschichten nach den Feiertagen seien die Tage vor Weihnachten. © FUNKE Foto Services | Jonas Richter

„Die Leute fahren aggressiver, es ist viel Verkehr – das macht die Arbeit schwieriger“, erzählt Jost. Doch nach Heiligabend ändere sich die Stimmung deutlich. „Die Straßen sind leerer, die Menschen entspannter.“ Wir treffen ihn bei seiner Schicht am 27. Dezember. Die sei ein starkes Kontrastprogramm zu den Tagen vor Weihnachten: „Die Straßen waren fast wie ausgestorben.“  

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„Kennen unsere Gebiete ja gut“: Herausforderungen in der Weihnachtszeit und der Altjahreswoche

Eine der größten Herausforderungen dann sei die Tourenplanung. „In den engen Siedlungen wird es dann schwierig, wenn überall Autos parken und wir kaum durchkommen“, erklärt Jost. Besonders am Morgen, wenn viele Menschen noch schlafen würden, seien die Straßen oft zugeparkt. Doch das Team zeigt sich flexibel: „Wir kennen unsere jeweiligen Gebiete ja auch gut.“

USB Bochum
Immer zu dritt sind die Müllwerker des USB Bochum unterwegs. Rund um Weihnachten und Neujahr oft auch samstags. © FUNKE Foto Services | Jonas Richter

Komplizierter sei da – wieder einmal – die Zeit vor Weihnachten gewesen: Die Feiertage bringen jedes Jahr Änderungen im Abholplan des USB Bochum mit sich. 2024 wurden extra Termine vor und nach Weihnachten eingerichtet, um den Rückstau zu bewältigen. Das bedeutet für Jost und seine Kollegen nicht nur Samstagsdienste, sondern bei den Terminen vor Weihnachten auch zusätzlichen Einsatz: „Viele bekommen die geänderten Termine nicht mit und stellen die Tonnen nicht rechtzeitig raus.“ Obwohl das Abholen vom Grundstück bei Papiertonnen normalerweise nicht zum Service gehöre, würden Jost und sein Team dann oft den Extra-Schritt gehen, um die Tonnen trotzdem zu leeren, berichtet der Müllwerker. 

Auch zum Jahreswechsel müssen die Touren angepasst werden: 

In der ersten Januarwoche verschieben sich die Abholtermine des USB Bochum aufgrund des Feiertags zu Neujahr erneut jeweils um einen Tag: von Neujahr auf Donnerstag, 2. Januar, von Donnerstag auf Freitag, 3. Januar, und von Freitag auf Samstag, 4. Januar.

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