Bochum-Laer. Immer wieder sind kleinere Wertstoffhöfe in Bochum kurzfristig geschlossen, einer soll sogar vor dem Aus stehen. Das sagt der USB zu dem Ärger.
Immer wieder kam es in Bochum zuletzt zu kurzfristigen Schließungen von Wertstoffhöfen. Ärgerlich für jeden, der mit seinem Müll vor verschlossenen Toren steht und unverrichteter Dinge wieder abziehen muss. Betroffen war davon auch der Standort Schattbachstraße in Bochum-Laer. Dort macht derzeit das Gerücht die Runde, der Wertstoffhof stünde gar vor dem Aus.
Sorge in Bochumer Stadtteil: Schließt ein Wertstoffhof?
Das hätten ihr Mitarbeiter des zuständigen Umweltservice Bochum (USB) gesagt, berichtet eine Frau aus Laer. Auch sie beklagt, dass der Wertstoffhof zuletzt häufiger geschlossen gewesen und schlecht darüber informiert worden sei. „Ich bin schon öfter mit meinem Grünzeug hin und musste es dann wieder mit nach Hause nehmen.“ Missen möchte sie den Wertstoffhof nicht. „Das wäre schon ein herber Verlust für unseren Stadtteil.“
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Dass die Öffnungszeiten einzelner Bochumer Wertstoffhöfe zuletzt „drastisch eingeschränkt wurden“, kritisierte unlängst auch Ilse Crefeld in einem Leserbrief. Zum Teil würden die Schließungszeiten zudem sehr kurzfristig umgesetzt, „was jeglichen Bürgerservice ad absurdum führt“. Diese mangelnde Planbarkeit hinsichtlich der Öffnungszeiten sei fatal im Hinblick auf die Motivation der Bürgerinnen und Bürger, ihren Abfall zu trennen und an richtiger Stelle zu entsorgen. Sie sieht die Gefahr, dass dadurch womöglich noch weitere wilde Müllkippen entstehen könnten.
Beim USB ist man sich der Problematik bewusst. Ja, es habe personelle Engpässe gegeben, räumt Sprecher Jörn Denhard auf WAZ-Anfrage ein. „Den Sommer über gab es viele krankheitsbedingte Ausfälle von Mitarbeitern.“ In der Urlaubszeit sei das nicht kompensierbar gewesen. In der Folge seien dann natürlich nicht die großen Wertstoffhöfe, sondern eher die kleinen geschlossen worden, insbesondere die an der Provitze und eben an der Schlachthofstraße in Laer. Dort habe es dann entweder nur eine Früh- oder eine Spätschicht gegeben.
„Es gibt strenge Auflagen, wer was können muss. Zum Beispiel, wie mit gefährlichen Abfällen umzugehen ist.“
„Das ist dann immer auch schwierig zu kommunizieren“, sagt Denhard, der großes Verständnis für den Ärger der Bürger hat, wenn die öfter mal vor verschlossenen Toren stehen. „Aber jetzt hat sich die Lage wieder entspannt, alle Wertstoffhöfe sind geöffnet.“ Und sie sollen laut USB auch alle erhalten bleiben. „Nein, es existieren keine Pläne, den Wertstoffhof Schattbachstraße zu schließen“, schiebt Denhard anderslautenden Gerüchten einen Riegel vor.
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Mitarbeiter von anderen Standorten einfach abzuziehen, um irgendwo auszuhelfen, sei meist keine Option, erklärt Denhard. „Es gibt strenge Auflagen, wer was können muss. Zum Beispiel, wie mit gefährlichen Abfällen umzugehen ist.“ Da gehe es schon um spezielle Qualifikationen. Das könne nicht jeder Mitarbeiter machen.