Bochum. Die Anmeldung zur weiterführenden Schule ist eine wichtige Entscheidung. Zwei Expertinnen aus Bochum geben Rat, worauf Eltern achten sollten.

Ende Januar bekommen die Kinder in Bochum ihre Halbjahreszeugnisse. Kurz darauf starten für die Viertklässler die Anmeldungen für die weiterführenden Schulen. Die Auswahl in Bochum ist groß, was eine Entscheidung durchaus erschweren kann. Worauf können Eltern im Voraus achten?

Diese Frage hat unsere Redaktion an diejenigen weitergegeben, die sich mit dem Thema auskennen: die Lehrergewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und das Nachhilfeunternehmen Studienkreis mit Sitz in Bochum. Beide geben Tipps, durch die Eltern und Kinder gemeinsam die richtige weiterführende Schule finden können.

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Tipp 1: Individuelle Bedürfnisse der Kinder beachten

„Ganz wichtig: Die Schule sollte zu den individuellen Bedürfnissen des Kindes passen“, lautet der erste Tipp, den Céline Spieker aus dem Leitungsteam der GEW in Bochum hat.

Ob das zutrifft, können Eltern zum Beispiel anhand dieser Fragen ableiten: Kann mein Kind Freundschaften aus der Grundschule an der neuen Schule fortsetzen? Kann mein Kind den Schulweg selbständig meistern? Wichtig sei zudem, gemeinsam mit dem Kind intensiv über die Schulwahl zu sprechen und die Entscheidung gemeinsam zu treffen.
 

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Tipp 2: Tage der offenen Tür nutzen

„Mein Tipp wäre, am Tag der offenen Tür selbst teilzunehmen und sich ein Bild von der Schule zu machen“, sagt Iris Lohf, Gebietsleitung beim Studienkreis. Sie habe es schon häufig erlebt, dass Schulen auf Eltern und Kinder ganz anders wirken, als sie es vielleicht von anderen Eltern gehört haben. „Man sollte sich nicht beeinflussen lassen“, sagt Lohf. Sie empfiehlt zudem, dass die Kinder unbedingt zum Tag der offenen Tür mitkommen sollen, wenn er nicht gerade abends ist und sich nur an die Eltern richtet. „So haben Kinder oft selbst ein sehr gutes Gespür dafür, ob die Schule passt.“

Iris Lohf ist Gebietsleiterin beim Studienkreis in Bochum.
Iris Lohf ist Gebietsleiterin beim Studienkreis in Bochum. © Studienkreis GmbH

Tipp 3: Mehrere Schulen besichtigen

Bei der richtigen Schulwahl kann es helfen, sich mehrere Schulen anzuschauen, rät Spieker. Außerdem sei es hilfreich, mit Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern sowie Eltern ins Gespräch zu kommen.

Dabei können Eltern auch diese Fragen vergleichen: Bietet die Schule ein breites Fächerangebot? Gibt es ein interessantes Angebot an Arbeitsgemeinschaften und Projekten? Gibt es Freiräume zum selbstbestimmten Lernen? Wird eine Begabungs- und Lernförderung angeboten? Trifft mein Kind auf ein freundliches Klima und engagierte Lehrkräfte? Wie ist das Schulgebäude ausgestattet und gibt es zum Beispiel eine Mensa oder Cafeteria? Gibt es eine Nachmittagsbetreuung? Welche Informationen habe ich zur Zukunftsperspektive der Schule? Ist die Schule in einem Förderprogramm des Landes NRW oder hat sie einen speziellen Schwerpunkt? 
 

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Tipp 4: Der Weg zur Schule

Außer Acht lassen sollten Eltern auch nicht den Schulweg. Man sollte sich vorher fragen: „Wie kommt mein Kind zur Schule?“, so Lohf. Gibt es öffentliche Verkehrsmittel, wenn der Weg ansonsten zu weit ist? Ist es sinnvoll, wenn das Kind vielleicht mit einer Freundin oder einem Freund zusammenfahren kann?

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Tipp 5: Informationen über die Schule sammeln

Céline Spieker empfiehlt, dass sich Eltern im Freundes- und Bekanntenkreis umhören können, um mehr über potenzielle Schulen zu erfahren. Außerdem sei es aufschlussreich, sich die Homepage der Schule auszuschauen. Auch dort gibt es viele Informationen zum Profil der jeweiligen Schulen.