Bochum. Es hakt an vielen Stellen in Bochums Schulen, sagen Schüler und die GEW. Beide fordern mehr Geld. Und: Das größte Problem komme erst noch.
4240 Euro gibt die Stadt Bochum durchschnittlich pro Schülerin und Schüler aus. Im Jahr 2023 waren es zusammengerechnet 160 Millionen Euro. Trotzdem: Das ist zu wenig, sagen die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und die Bezirksschüler*innenvertretung (BSV). Diese hatten in einer gemeinsamen Anfrage, wie auch die Fraktion „Stadtgestalter & Die Partei“, zu den Pro-Kopf-Ausgaben für die Schulen angefragt.
„Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Schulen in allen Bereichen bestmöglich ausgestattet sind“, erklärt die BSV gegenüber der WAZ. Es werde zu wenig Geld für die Schulen ausgegeben, die Mittel würden zudem nicht effektiv und effizient genug genutzt. Die Schülerinnen und Schüler machen in ihrer Stellungnahme aber auch deutlich: „Dies betrifft nicht nur die Bochumer Schulen, sondern fast alle Schulen in NRW. Daher sind wir über das Ergebnis (…) nicht sonderlich überrascht und sehen hier auch kein großes Ungleichgewicht in Vergleich zu anderen Städten.“
Forderung von Bochumer Schülern: „Bildung soll komplett kostenfrei sein“
Die BSV fordert, dass Bildung in Bochum und NRW komplett kostenfrei sein solle. Es brauche eine Neuausrichtung, was die Beteiligung der Familien an den Kosten angeht, zum Beispiel bei Schulbüchern.
- Schulen in Bochum, die sozial besonders gefordert sind, bekommen nun Fördergelder von Bund und Land NRW. Allein eine Schule erhält 71.000 Euro.
- Welche Schulform bekommt in Bochum wie viel Geld? Die Stadt hat Zahlen veröffentlicht. Diese unterscheiden sich teils enorm – aus einem Grund.
Die GEW in Bochum bemängelt zudem die Ausstattung der Schulen in Bochum. „Insbesondere im Sommer wie im Winter zeigen sich eklatante Probleme durch Überhitzung oder anderweitig unzureichende Raumtemperaturen“, heißt es. Die hygienischen Probleme aufgrund fehlender Waschbecken oder Schäden auf den Toiletten seien dramatisch. Auch bei der Schuldigitalisierung gebe es weiterhin Hürden – auch wenn sich die Situation schon deutlich verbessert habe. Hinzu komme fehlendes Personal.
GEW: Das größte Problem der Schulen liege in der Zukunft
„Das größte Problem scheint jedoch (…) in der Zukunft zu liegen“, sagt die GEW. In den kommenden Jahren gebe die Stadt rund eine Million Euro aus, um Schulen neu zu bauen oder zu vergrößern. Das gehe aber noch nicht weit genug: „Wir brauchen mehr Plätze für Schüler*innen an Grundschulen; insbesondere ist dies auf einzelne Standorte zu beziehen.“