Bochum/Herne. Bochums Fiege-Brauerei zeichnet den 74-Jährigen mit der Bierkutschermütze 2025 aus. Er stehe „beispielhaft für Gründergeist und Unternehmermut“.
Christian Stratmann ist Träger der Fiege-Bierkutschermütze 2025. Mit dieser Auszeichnung würdigt die Bochumer Familienbrauerei seit 2003 jährlich eine Persönlichkeit, die sich im besonderen Maße für das gesellschaftliche Miteinander im Ruhrgebiet einsetzt. Am Freitagabend, 21. Februar, nahm Stratmann, der Gründer und Prinzipal des Mondpalasts von Wanne-Eickel, die Ehrung vor mehreren Hundert geladenen Gästen bei der Zwickelbierprobe in der Brauerei entgegen.
Stratmann habe mit dem Mondpalast 2004 „das größte Volkstheater Deutschlands gegründet“, würdigte Geschäftsführerin Carla Fiege. Seitdem habe der Mondpalast mit humorvollen, lebensnahen Inszenierungen mehr als 1,3 Millionen Menschen erreicht und sich als feste Größe in der Kulturlandschaft des Ruhrgebiets etabliert. Stratmann sei „ein Perfektionist, ein Macher, ein Mensch, der jeden Gast mit einem Handschlag begrüßt“, so Fiege. Er stehe beispielhaft für Gründergeist und Unternehmermut.
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Der Ausgezeichnete bekannte „offen und freimütig“, dass er „einige Übung beim Entgegennehmen von Ehrungen“ habe. Von diesem Preis indes sei er doch „ziemlich überrascht“ gewesen, so Stratmann (74). Er sei in seinem bisherigen Leben zu keiner Zeit mit Bierkutschen in Verbindung gebracht worden. Gleichwohl: Einem guten Pils sei er nicht abgeneigt. Das Ruhrgebiet sei ein Ort voller direkter, herzlicher Menschen. „Worauf es ankommt“, sagte Stratmann augenzwinkernd, „sind Zusammenhalt, Ehrlichkeit... und ein vernünftiges Bier.“
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Bochumer Brauerei rief Öffentlichkeit zu Nominierungen auf
In diesem Jahr gab es bei der Auszeichnung eine Neuerung: Erstmals hatte die Fiege-Geschäftsführung gemeinsam mit der WAZ die Öffentlichkeit aufgerufen, Menschen oder Institutionen für die Bierkutschermütze vorzuschlagen. „Insgesamt sind rund 50 Nominierungen aus der Bevölkerung eingegangen“, erzählt Geschäftsführer Hubertus Fiege. „Allesamt mit einer beachtlichen Geschichte und bemerkenswertem Engagement.“
Carla und Hubertus Fiege, die die Geschäftsführung der Brauerei Anfang 2023 von ihren Vätern Jürgen und Hugo übernommen hatten, kürten den Preisträger aber nicht allein. Sie entschieden gemeinsam mit einer Jury aus zehn Bierkutschermützen-Trägerinnen und -Trägern. „Die gemeinsame Auswahl erfolgte auf Grundlage verschiedener Kriterien“, heißt es. Genannt werden „langfristiges Engagement, Kreativität, Innovation, sichtbarer Einfluss für das Miteinander in der Gesellschaft, Reichweite und nachhaltige Wirkung für die Gemeinschaft“.
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Warum gibt es die Bierkutschermütze?
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Die Bierkutschermütze wird von Fiege seit 2003 jährlich an herausragende Persönlichkeiten und Institutionen vergeben. Das Bochumer Familienunternehmen ehrt mit der Auszeichnung engagierte Menschen – Persönlichkeiten, die sich in besonderem Maße für das gesellschaftliche Miteinander im Ruhrgebiet einsetzen. Die Verleihung erfolgt bei der traditionellen Zwickelbierprobe mit geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft, Sport, Gesellschaft und Kultur. Preisträger dürfen 5000 Euro an einen – von ihnen ausgewählten – wohltätigen Zweck spenden. Im Namen von Christian Stratmann kommt die Summe der Solidarfonds-Stiftung NRW zugute.
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Bisherige Träger der Bierkutschermütze
Zu den bisherigen Preisträgerinnen und Preisträgern zählen unter anderem der ehemalige Bundestagspräsident Prof. Norbert Lammert, der Sportjournalist Manfred Breuckmann, der langjährige Generalmusikdirektor der Bochumer Symphoniker, Steven Sloane, und Pastor Ivan Stukert von der Gesellschaft Bochum-Donezk, aber auch Stefan Vahldieck, der Vorsitzende der Maiabendgesellschaft.