Bochum-Weitmar. Der Italiener „Pane e vino“ wird bald nicht mehr an der Karl-Friedrich-Straße zu finden sein. Wohin es geht und was die Hintergründe sind.
Oliver und Andrea Schymek hatten es noch gar nicht gehört: „Pane e vino“, ihr Lieblingsrestaurant, zieht um. „Was? Wann? Wohin?“, fragen die Bochumer überrascht, als sie bei ihrem wöchentlichen Besuch bei dem Italiener in Bochum von den Umzugsplänen erfahren.
Die Sorge um die heiß geliebte Pizza Tonno, die Muscheln und Tintenfischringe kann Inhaber Giuseppe Tomasello aber schnell beruhigen: Es geht gerade einmal zwei Kilometer weit, an die Hattinger Straße 312.
Italienisches Restaurant soll umziehen – die Küche war zu klein
Dort hatte Ende des vergangenen Jahres das Traditionslokal „Alte Post“ seine Türen geschlossen. Über vier Generationen wurde dort 170 Jahre lang Gastronomie betrieben. „Ich habe durch Zufall über unseren Getränkelieferanten davon gehört“, erinnert sich Gastronom Tomasello.
Er sei zwar nicht konkret auf der Suche gewesen, doch die kleine Küche störte den 60-Jährigen, der auch selbst kocht, schon länger. „Das ist sehr eng für das Personal, man steht sich ständig im Weg“, sagt er.
Für die Gäste gibt‘s am neuen Standort in Bochum auch mehr Platz
Nicht nur eine größere Küche bietet die neue Adresse, auch insgesamt verdoppelt sich die Ladenfläche. Von rund 100 Quadratmetern geht es auf knapp 200 Quadratmeter. „Aktuell ist es so, dass man bei uns kaum spontan abends einen Platz bekommt, man muss immer reservieren“, sagt Tomasello.
Mit mehr Ladenfläche kann er dann mehr Gäste beglücken. „Wenn es so gut läuft wie an unserem alten Standort, werde ich vermutlich auch mehr Personal einstellen müssen“, sagt er. Noch eine Chance bot sich dem Gastronomen durch den Umzug: An der jetzigen Adresse (Karl-Friedrich-Straße 8) sind die Räumlichkeiten nur gepachtet, die neue Immobilie ist zum Eigentum geworden.
Bochumer Restaurantchef will Möbel und Deko mitnehmen
„Wir werden ein bisschen renovieren – die Fenster vergrößern und die Toiletten neu machen“, kündigt Tomasello an. Möbel und Dekoration aber sollen mitkommen, der Flair bleibt also erhalten. „Ich bin zuversichtlich, dass wir viele Stammgäste mitnehmen. Der Weg ist nicht weit und an der alten Stelle wird es kein Restaurant mehr geben, es sollen Büroräume werden“, weiß Tomasello.
Ende Februar des kommenden Jahres will er den Umzug dann hinter sich gebracht haben. „Eine Eröffnungsfeier ist bislang nicht geplant, aber die ersten neuen Gäste werden einen Prosecco aufs Haus bekommen“, verspricht der Gastronom.
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„Pane e vino“: Die nächste Generation steht in Bochum schon bereit
Dass er trotz schwieriger Zeiten mit seinem Restaurant Bestand hat, erklärt Tomasello so: „Gutes Essen, guter Wein. So einfach.“ Dass sich nicht jeder Vitello tonnato für 15,50 Euro als Vorspeise oder Kalbschnitzel mit Paprika für 28,50 Euro leisten kann, weiß Tomasello. „Unser Publikum ist gemischt, es sind Rechtsanwälte, Handwerker, Arbeiter dabei“, sagt Tomasello.
Er verwende nur frische Zutaten, biete wöchentlich wechselnde Gerichte und habe stets ein offenes Ohr für die Gäste - mehr an „Geheimrezept“ gebe es gar nicht, beteuert er. Erfahrung bringt Tomasello übrigens allemal mit: Bevor er vor acht Jahren das „Pane e vino“ in Weitmar eröffnete, betrieb er 23 Jahre lang das „Peppino“, später „Peppina“, in Wattenscheid (Hüllerstraße 27).
Das gibt es immer noch, jetzt allerdings in Hand seines Bruders. Und auch am künftigen Standort wird der Italiener wohl in Familienhand bleiben: Sohn Girolamo Tomasello steht schon in den Startlöchern und hilft an allen Stellen mit.
Öffnungszeiten und weitere Infos
Wann genau das „Pane e vino“ umzieht, will Wirt Giuseppe Tomasello in den Sozialen Medien (Facebook) und auf der Webseite des Restaurants bekannt gegeben.
Bis dahin befindet sich das Restaurant an der Karl-Friedrich-Straße 8 und hat montags bis samstags von 16 bis 22 Uhr geöffnet. Vorab besser reservieren unter: 0234/94123450