Duisburg-Homberg. Die spektakuläre Minigolf-Anlage in Homberg hat wieder geöffnet. Der Betreiber gibt Tipps, wie selbst Anfänger mit wenigen Schlägen einlochen.

So ein Förderturm ist schon ein großes Hindernis, selbst in der Mini-Version wie an Bahn vier. Der Verstand sagt: Lieber den Ball entspannt vorbeispielen und mit zwei, drei Schlägen versenken. Doch das Anfänger-Herz hofft natürlich auf einen Glückstreffer und geht volles Risiko.

Die Augen zielen auf die schmalen Lücken zwischen Gerüst und Förderschacht. Die Arme holen aus zum Schlag, der Schläger schickt den Ball mit besten Hoffnungen auf die Reise über den glatten Kunstrasen. Doch der Ball landet natürlich am Gerüst, springt zurück und bleibt am Ende sogar hinter dem Abschlagspunkt liegen.

„Adventure Minigolf“ in Duisburg-Homberg: 61 Schläge sind der Bahnenrekord

So wird das nix mit der Mission, den Bahnenrekord des „Adventure Minigolf“ in Duisburg-Homberg zu knacken. Der beste Spieler des vergangenen Jahres hat es geschafft, mit 61 Schlägen alle 24 Bahnen durchzuspielen. „Das ist wirklich sehr gut“, sagt Betreiber Daniel Becher.

An Wochenenden hat die Anlage jetzt geöffnet, ab den Osterferien auch wieder täglich. Seitdem der Betrieb Anfang März aus der Winterpause zurückgekehrt ist, können Besucher auch wieder versuchen, den Vorjahresrekord zu toppen. Damit das gelingt, hat Daniel Becher Tipps, mit denen aus Anfängern schnell Profis werden.

Tipps vom Experten: Taktik überlegen, richtig stehen und greifen

Als Erstes geht es darum, sich eine Taktik oder einen Weg zu überlegen, wie die Bahn gespielt werden sollte. Oft sei es ratsam, Hindernisse zu umspielen und zum Beispiel die Bande mit einzubinden. „Dann spielt man halt eine Zwei oder Drei statt eine Eins, aber bleibt dafür nicht mehrmals hängen.“ Dafür sei es wichtig, sich die Bahn genau anzuschauen, bevor man den Ball auf den Abschlagpunkt legt.

Daniel Becher (links) zeigt Reporter Nick Kaspers den richtigen Stand: schulterbreit, parallel in Schlagrichtung.
Daniel Becher (links) zeigt Reporter Nick Kaspers den richtigen Stand: schulterbreit, parallel in Schlagrichtung. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Erst jetzt sollte man sich um den richtigen Stand bemühen. Der sieht laut Becher so aus: „Man steht parallel zur Schlagrichtung mit schulterbreitem Stand.“ Die Füße sollten nebeneinander und nicht wie bei einem Ausfallschritt platziert werden. „Damit sinkt das Risiko, den Ball zu verziehen.“ Der Oberkörper soll etwas vorgebeugt und die Knie sollen leicht angewinkelt werden, der Rücken ist gerade.

Dann wird der richtige Griff relevant – obwohl es „den einen“ Griff, der für alle gleich gut funktioniert, wohl nicht gibt. Denn Becher sagt: „Da kann man ruhig schauen, was einem selbst am besten passt.“ Viele würden mit der starken Hand unten greifen, „das ist aber kein Muss“. Wichtig sei nur, beide Hände fest am Griff zu haben, nicht am Schaft, um genug Schwung holen zu können.

Tipps für den Schlag: „Nicht zu früh den Kopf heben“

Um Schwung dreht sich Tipp vier: „Die Schwungbewegung soll aus der Schulter kommen, nicht aus dem Handgelenk.“ Eine Bewegung aus den Schultern, bei der die Ellenbogen leicht angewinkelt sind, könne viel genauer wiederholt werden als ein Schlag aus dem Handgelenk. „Der kann natürlich auch funktionieren, aber in der Regel nur einmal.“

Auch beim Schlag lassen sich Feinheiten optimieren. Der Minigolf-Experte erklärt im fünften Tipp: „Man sollte nicht zu früh den Kopf heben und dem Ball nachschauen.“ Dadurch verändere sich oft schon der Schlag, obwohl der Ball noch nicht getroffen ist. Auch sei es wichtig, die Arme durchzuschwingen statt abrupt zu stoppen.

Das sind die schwierigsten Bahnen

Gerade bei den schwierigen Bahnen sollten Spieler einkalkulieren, dass sie mehr als einen Schlag brauchen, bis der Ball im Loch liegt. Manchen Bahnen sind mit einem einzigen Schlag auch gar nicht zu schaffen, zum Beispiel Bahn zwei, bei der der Ball durch ein Fass auf eine andere Ebene rollt. Dasselbe gilt für Bahn acht.

An vielen Strecken muss der Ball durch kleine Löcher oder an Hindernissen vorbei. An Bahn fünf steht zum Beispiel ein Stollen im Weg.
An vielen Strecken muss der Ball durch kleine Löcher oder an Hindernissen vorbei. An Bahn fünf steht zum Beispiel ein Stollen im Weg. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Ein paar Schläge mehr seien auch oft bei Strecken mit großen Hindernissen nötig: Bei Bahn fünf muss der Ball durch einen Stollen, bei Bahn sechs durch eine Lore gespielt werden. Bei Strecke acht steht der Förderturm im Weg, bei Strecke zwölf sind es Delfine und Koalas, bei Strecke 19 ein Containerschiff und ein Felsen.

Strecken haben geringeres Frustpotenzial, sind aber spektakulär

Das „Adventure Minigolf“-Team habe beim Bau aber darauf geachtet, dass das Frustpotenzial niedrig ist: „Wenn man dreimal hintereinander sieben Schläge braucht, hat man keinen Bock mehr“, weiß auch Daniel Becher. Viele Strecken seien einfacher als bei alten Anlagen mit Betonbahnen, obwohl sie spektakulär aussehen: „Der Ball fliegt oft durch die Luft oder schwimmt durchs Wasser, das ist schon besonders.“

Der Chef hat auch noch Tipps, die nichts mit der richtigen Technik zu tun haben: „Wer eine leere Anlage sucht, kommt am besten montags bis donnerstags am Vormittag, außer in den Ferien.“ An Wochenenden sei besonders viel los, vor allem bei gutem Wetter. Dann kämen auch alle Altersgruppen vom Kleinkind bis zum Rentner. Becher sagt: „Das ist ja das Schöne am Minigolf. Das ist für alle und schließt niemanden aus.“

>> „Adventure Minigolf“ in Duisburg: Infos zu Preisen und Öffnungszeiten

  • Seit Anfang März ist das „Adventure Minigolf“ wieder geöffnet, zunächst samstags und sonntags von 10 bis 19 Uhr.
  • Mit dem Start der Osterferien öffnet die Anlage täglich von 10 bis 19 Uhr. Zwischen April und Oktober kann zu folgenden Zeiten gespielt werden: montags bis freitags von 10.30 bis 20 Uhr; samstags und sonntags von 10 bis 20.30 Uhr.
  • Besucher können entweder auf 18 oder 24 Bahnen spielen. Erwachsene zahlen neun Euro für 18 Bahnen, elf Euro für 24 Bahnen. Kinder zwischen sechs und 16 Jahren zahlen sieben beziehungsweise 8,50 Euro. Unter Sechsjährige können kostenlos spielen, ebenso wie Geburtstagskinder bis 16 Jahre.
  • Zur neuen Saison haben die Betreiber die beiden Fußballbillard-Anlagen erneuert. Pro Feld zahlt man 12,50 Euro für 30 Minuten und 25 Euro für 60 Minuten.