Bochum. In Bochum-Linden hat es in einer Werkstatt an der Hattinger Straße gebrannt. Eine Rauchwolke zog über den Stadtteil. Die Feuerwehr zieht Bilanz.

  • In Bochum-Linden hat es in einer Werkstatt an der Hattinger Straße gebrannt.
  • Die Warn-App Nina mahnte: Anwohnerinnen und Anwohner sollen zu Hause bleiben und Fenster und Türen geschlossen halten.
  • Ein Mitarbeiter wollte das Feuer noch löschen, scheiterte aber.

Mit einem Großaufgebot ist die Feuerwehr am Dienstagvormittag nach Bochum-Linden geeilt. Eine Werkstatt für Auto-Aufbereitung stand in Flammen. Ein Großbrand. Eine Rauchwolke schoss weithin in den Himmel über den Stadtteil hinaus. Menschen mussten nicht gerettet werden.

Um 10 Uhr ging der Alarm in der Leitstelle ein. Blitzschnell fuhren Löschzüge aus drei Wachen ins Gewerbegebiet zwischen der Hattinger Straße und dem Kolksmannskamp. Dort, hinter dem Autohaus Wicke, breitete sich ein Feuer in einer freien Werkstatt aus. „Es gab eine massive Rauchentwicklung aus den Werkstatt-Toren“, sagte Feuerwehrsprecher Philip Derleth. „Offene Flammen schossen aus beiden Seiten der Werkstatt.“ Sogar ein hinter dem Gebäude geparkter Lastwagen fing Feuer. Auch weitere Fahrzeuge wurden beschädigt.

Mitarbeiter der Werkstatt konnte Feuer nicht allein löschen

Das Feuer brach im Bereich der Lackiererei aus. „Ein Mitarbeiter versuchte den Brand mit Feuerlöschern zu bekämpfen“, berichtet Derleth. Der Mann habe jedoch aufgeben müssen, da die Flammen nicht mehr zu löschen gewesen seien.

Auch ein Lastwagen hinter der Werkstatt brannte.
Auch ein Lastwagen hinter der Werkstatt brannte. © Bernd Kiesewetter

Die Einsatzkräfte gingen mit einem „massiven Löschangriff“ gegen die Flammen vor, so Derleth. Auch zwei Drehleitern setzte die Feuerwehr ein. Während der Löscharbeiten gab es immer wieder kleinere Explosionen in der Halle, möglicherweise Spraydosen, die barsten. Anfangs bestand auch die Gefahr, dass das Feuer auf ein Nachbargebäude übergreift. Nach knapp einer Stunde war der Brand unter Kontrolle

Der Mitarbeiter, der das Feuer als erster bekämpfte, wurde von Rettungskräften an der Brandstelle untersucht. Er blieb unverletzt.

Feuerwehr war mit 80 Kräften im Einsatz

Rund 80 Feuerwehrkräfte waren im Einsatz. Neben den Kräften aller vier Berufsfeuerwachen waren die Einheiten Eppendorf-Höntrop, Dahlhausen, Linden und die Sondereinheit Drohne der Freiwilligen Feuerwehr vor Ort.

Die Einheiten Günnigfeld, Heide und die Sondereinheit „Information und Kommunikation“ besetzten die Wachen, um den Grundschutz sicherzustellen.

Die Stadtwerke stellten den Strom am Brandgebäude ab, der USB reinigte den Kolksmannskamp.

Die Warn-App Nina warnte Anwohnerinnen und Anwohner zwischenzeitlich vor den Rauchgasen. Es könne zu Geruchsbelästigung und Rauchniederschlag kommen. „Gesundheitliche Beeinträchtigungen können nicht ausgeschlossen werden“, so hieß es.

Experten kontrollierten den in der Nähe des Einsatzortes liegenden Kindergarten St. Benedikt. Giftiger Ruß konnte dort laut Feuerwehr nicht festgestellt werden. 

Die Rauchwolke war in Bochum-Linden deutlich zu sehen.
Die Rauchwolke war in Bochum-Linden deutlich zu sehen. © WAZ Bochum | Andreas Tyrock

Die Hattinger Straße in Linden wurde aus logistischen Gründen teilweise gesperrt, der Kolksmannskamp war komplett mit Feuerwehrfahrzeugen gefüllt und deshalb abgeriegelt.

Teile der Werkstatt wurden zerstört. Auch nach dem Ablöschen stiegen immer wieder Rauchschwaden von der Garage in die Luft. Von den Drehleitern aus öffneten die Einsatzkräfte bis in den späten Vormittag hinein die Schläuche, um letzte kleine Brandnester zu bekämpfen. Bis 14 Uhr dauerten die Nachlöscharbeiten.

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Werkstatt „vorübergehend geschlossen“

Der Eigentümer der Werkstatt erfuhr im Urlaub von dem Brand. Er will jetzt „den nächsten Flieger“ nehmen, um schnell vor Ort zu sein, wie er der WAZ am Handy sagte. Im Internet steht zu der Werkstatt: „vorübergehend geschlossen“.

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Die Polizei hat bisher noch keinen Brandgutachter in die Halle geschickt, weil sie einsturzgefährdet sei. Ein Hinweis auf eine mögliche Straftat liegt nicht vor. Polizeisprecher Marco Bischoff zur WAZ: „Wir gehen nach derzeitigem Stand von einem technischen Defekt aus.“ Abgeschlossen sind die Ermittlungen noch nicht.

Wegen der Brandwacht war der Kolksmannskamp auch am Nachmittag für den Verkehr gesperrt.

Der Sachschaden soll im hohen sechsstelligen Bereich liegen.

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