Bochum. Gespannt blicken drei Bochumer Politiker der A40-Sperrung entgegen. Ihre Bezirke trifft diese hart. Ihre Sorgen, ihre Hoffnungen, ihre Wünsche.
Wie viel Chaos wird die Sperrung der A40 auf Bochumer Stadtgebiet verursachen? Diese Frage stellen sich nicht nur viele Autofahrer und Anwohner, sondern auch drei Politiker: Helmut Breitkopf, Gabi Spork und Henry Donner (alle SPD) sind die Bürgermeister der Stadtbezirke, die durch den Ausweichverkehr wohl am stärksten betroffen sein dürften. Auch sie haben sich im Vorfeld darüber den Kopf zerbrochen, wie man den Verkehr am besten umleiten kann, haben viele Gespräche mit Stadt und Autobahn GmbH geführt. Nun blicken sie etwas aufgeregt dem Dienstagabend entgegen. Sie haben durchaus Sorgen, zeigen sich aber zugleich auch optimistisch und haben Wünsche – speziell an die Autofahrer.
„Geht nicht ohne Ärger“: Banger Bochumer Blick auf die A40
Gabi Spork, die den Bezirk Mitte (bis Hofstede/Hordel) im Blick hat, ist vor allem auf die ersten drei Wochen gespannt, wenn auch der Berufsverkehr wieder losgeht. „Dann wird sich zeigen, wo die Leute herfahren und wo Chaos entsteht.“ Sie hofft, dass möglichst viele Pendler auf den ÖPNV umsteigen, Fahrgemeinschaften bilden oder das Fahrrad nutzen. Das mache sie selbst auch. Doch Spork ist bewusst, dass das nicht immer geht: „Auch ich werde mal irgendwann irgendwo im Auto festsitzen und fluchen.“
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Am meisten Druck erwartet Gabi Spork auf den großen Zubringern wie Herner-, Dorstener- und Wittener Straße. „Aber was muss, das muss. Es gibt ja keine Alternative zum Neubau der Schlachthofbrücke und die dafür nötige Sperrung.“ Stadt und Autobahn GmbH seien darauf gut vorbereitet. „Es ist schon schlau, den Abschnitt der A40 großräumig umfahren zu lassen.“
„Der ist in den ganzen Planungen die größte Unbekannte.“
Das sehen auch ihre beiden Kollegen so. „Die Verantwortlichen haben im Vorfeld alles Menschenmögliche getan, es gibt einen klaren Plan“, findet Henry Donner aus dem Bochumer Norden. Doch der Autofahrer sei unberechenbar, schlecht steuerbar. „Der ist in den ganzen Planungen die größte Unbekannte.“ Er appelliert an die Verkehrsteilnehmer, den ausgeschilderten Umleitungen zu folgen und nicht die Seitenstraßen zu nutzen; in seinem Bereich abseits von Castroper Straße, Castroper Hellweg und Hiltroper Straße. „Das ist meine größte Sorge.“
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Sorgen macht sich auch Helmut Breitkopf aus, obwohl wenn er inzwischen optimistischer klingt als noch vor einem halben Jahr. Durch „seinen“ Bochumer Süden führt die A448, die einen Großteil des Umleitungsverkehr aufnehmen soll. Und von der viele Autofahrer in Richtung Innenstadt abbiegen werden. Er fürchtet Rückstaus auf der Wasserstraße in Richtung Universitätsstraße und Probleme auf der Königsallee, wo ja noch gebaut wird. „Das wird nicht ohne Ärger gehen“, prognostiziert er.
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Immerhin seien die meisten weiteren Ausweichrouten frei, auch die Anbindung zur Ruhr-Universität. Und zwischen Universitätsstraße und Opelring sei die A448 ja jetzt auch drei- bzw. vierspurig. „Von daher bin ich ganz optimistisch“, sagt Breitkopf.