Bochum. Ein Käfig voller Sport. Erst gab es auf dem Parkhaus P8 in Bochum eine Skateranlage, dann ein Feld zum Kicken. Das ist weg. Was nun folgt.
„Cool“. Das dürfte die richtige Bezeichnung für den bestimmt außergewöhnlichsten „Spielplatz“ in Bochum sein. Genau genommen ist es ein Käfig, der über dem Geschäft von „11Teamsports“ im Parkhaus am Bermudadreieck liegt. Eine 1a-Fläche zum Kicken. Allerdings ist der 2017 verlegte Kunstrasen verschwunden, die beiden Tore stehen – nein, nicht in der Ecke, schließlich ist das Areal rund, seitlich aneinander gerückt. Und nun?
Coole Fußballfläche musste geschlossen werden – wegen Verletzungsgefahr
„Wir bauen das Fußballfeld wieder auf“, sagt Florian Jakob, der Leiter der beiden Filialen des Sportartikelhändlers in Bochum und Dortmund. Schon im vergangenen Jahr hatte es einen Wasserschaden gegeben. Platten unter dem Kunstrasen haben sich verschoben, die Fläche war nicht mehr bespielbar. „Die Verletzungsgefahr wäre zu groß gewesen“, so Jakob.
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Es habe ein bisschen gedauert, bis sich das Unternehmen um die Location kümmern konnte. Aber nun soll es bald so weit sein. Mitte, Ende August, so Jakob, werde der Kickerkäfig wieder hergestellt und dann auch wieder genutzt werden können.
Kinder und Kunden dürfen wohl kostenlos kicken
Zu welchen Konditionen das geschehen wird, ist noch unklar. Denkbar sei, dass Kinder bis zwölf Jahre weiterhin kostenlos nach vorheriger Anmeldung auf den Platz dürfen, und ebenso Kunden kostenfreien Zugang erhalten. Für alle anderen sei eine Kostenpauschale von fünf Euro pro Stunde im Gespräch.
„11Teamsports“, ein 2009 im baden-württembergischen Crailsheim gegründetes und schnell wachsendes Unternehmen, hatte die Fläche bei seinem Einzug ins P8 nicht zuletzt aus Marketing-Gründen übernommen. „Das ist eine sensationelle Location“, so der frühere Marketing-Chef des Unternehmens damals. Zuvor stand dort eine Skater-Anlage, die abgebaut und einem Wohnheim für Jugendliche in Werl zur Verfügung gestellt wurde.
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Eigentümer des Gebäudes ist die stadteigene Bochum Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft (WEG). Entworfen hat den markanten Blickfang hin zum Konrad-Adenauer-Platz, der dem P8 den Status einer Landmarke verleiht, der Bochumer Architekt Wolfgang Krenz, als das in den 1960er Jahren gebaute Parkhaus vor gut zehn Jahren modernisiert werden sollte. Der Käfig symbolisiert einen Förderkorb. Passend für eine Stadt, die einst mit 74 Schachtanlagen die zechenreichste in ganz Europa war.
Der 2012 angebrachte Käfig symbolisiert einen Förderkorb
Kunden, aber auch Hobbygruppen, sollten dort die Chance bekommen, Auge in Auge mit den Lokführern der direkt daneben vorbeifahrenden Züge zu kicken. „Das Angebot wurde gut angenommen“, sagt der Filialleiter. „Die Nachfrage war lange vorhanden.“ Bis eben die Fläche gesperrt werden musste.
Die Unebenheiten am Boden sind mittlerweile begradigt. „Jetzt warten wir auf einen Termin für den Aufbau“, so Jakob. Und dann könne die Kugel bald wieder rollen. Gut möglich, dass die Kicker dann Schlange stehen für ein Match auf dem außergewöhnlichsten Spielplatz Bochums.