Bochum-Innenstadt. Da wundern sich nicht nur Kinogänger: Die Vorderseite des traditionsreichen Lueg-Hauses mit dem Union-Kino ist verdeckt. Das ist der Grund.
Das dürften sich beim Bummel durchs Bermudadreieck in Bochum schon viele gefragt haben: Warum ist das Lueg-Haus eigentlich von schwarzen Planen verhüllt? Das traditionsreiche Gebäude auf der Kortumstraße, in dem auch das Union-Kino beheimatet ist, sieht seit einigen Wochen leicht verwandelt aus. Die Vorderseite wird von langen, schwarzen Netzen bedeckt. Nur warum?
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Eine Nachfrage bei der Stadt bringt Klarheit: Als Grund für die Maßnahme gelten kleinere Steine, die sich wohl gelegentlich aus der Fassade des Hauses lösen und auf die Straße fallen. „Hintergrund ist die Beseitigung der Gefahr durch herabfallende Mörtel- oder Steinteile in den Fußgängerbereich“, erklärt Stadtsprecher Peter van Dyk. „Die Sicherung der Fassade durch zwei Netze ist mit der Bauaufsicht abgestimmt und wurde genehmigt.“
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Bochums erstes Hochhaus mit 32 Metern Höhe
Um also vorbeilaufende Passanten oder Kinogänger vor diesen herabfallenden Steinen zu schützen, wurde das Haus vorsorglich verhüllt. Wie es weitergeht, werde laut Stadt gerade geklärt: „Die erforderlichen Sanierungsmaßnahmen und die sich daraus gegebenenfalls ergebenden Gestaltungsfragen werden nun mit der Verwaltung abgestimmt“, so van Dyk.
Das Lueg-Haus in der Innenstadt gilt als Bochums erstes Hochhaus. Es hat eine Höhe von 32 Metern und wurde in den Jahren 1924 und 1925 errichtet. Auftraggeber waren die Bochumer Fahrzeugwerke Lueg, im Erdgeschoss befand sich ein großer Autosalon. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Salon zerstört, nur die Fassade blieb stehen. Seit über 60 Jahren ist hier das Union-Kino mit mittlerweile sieben Sälen beheimatet. Ebenfalls im Haus befindet sich die Bermuda-Bar Mississippi.