Bochum. Der Brücken-Neubau auf der A40 und die Folgen: Bochumer haben Angst vor einem Verkehrschaos. Die Stadt steht in der Kritik, wehrt sich aber.

Die im Sommer bevorstehende Vollsperrung der A40 mitten in Bochum sorgt im Stadtgebiet zu großer Sorge. Stadt Bochum und Autobahn Westfalen GmbH konnten mit ihrer Präsentation der Pläne und Umleitungen im Ausschuss für Mobilität auch nicht für Beruhigung sorgen. „Das wird nicht schön im Sommer“, spricht Melanie Nölke, Geschäftsbereichsleitung Bau bei der Autobahn GmbH, gar nicht drumherum. Denn die eine ideale Lösung, um ein Verkehrschaos während des Neubaus der Schlachthofbrücke zu verhindern, gibt es nicht. Und auch kein Konzept für den innerstädtischen Verkehr, was in der Politik für Unmut sorgt.

„Wird eine fürchterliche Zeit“: Sorge vor A40-Sperrung in Bochum

„Das wird ’ne fürchterliche Zeit“, prognostiziert Martina Schnell von der SPD. „Mich verwundert, dass es kein innerstädtisches Umleitungskonzept gibt, das die Wohnbereiche schützt und dafür sorgt, dass der ÖPNV funktioniert.“ Ihr fehlen auch Zahlen, Daten, Fakten. Im Dezember habe es noch konkrete Informationen gegeben, mit wie viel Mehr-Verkehr man auf den einzelnen Straßen im Stadtgebiet rechne: „Plus 18.000 auf der Wattenscheider Straße, plus 12.000 auf Hattinger Straße, plus 7000 auf Feldsieper Straße...“ So etwas fehle jetzt. „Ich finde das enttäuschend.“

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Schnell macht sich große Sorgen um die Wohngebiete. „Jeder sucht sich den schnellsten Weg, und eben gerne auch dort her. Da können 15 Wochen durchaus lang werden.“ Auch Stefan Jox von der CDU wünscht sich ein Umleitungskonzept. Dieses sieht jedoch vor allem die A448 als Süd-Umgehung vor.

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Was wiederum den dortigen Bezirksbürgermeister Helmut Breitkopf (SPD) warnen lässt: „Die Belastung für den Süden wird sehr groß sein. Die Abfahrten auf die Unistraße werden die Massen, die zum Hochschul-Campus wollen, nicht bewältigen können.“ Umso wichtiger sei, dass die A448 bis dahin auch wirklich fertig und vierspurig befahrbar sei.

„Wir hoffen, es wird nicht so schlimm, wie wir befürchten. Wir haben aber für diesen schlimmsten Fall geplant.“

Markus Bradtke
Stadtbaurat

„Wir werden mit der A448 bis Ende Mai fertig, wir brauchen sie mit vier Fahrspuren“, sagt Melanie Nölke. „Wir werden sie voll unter Verkehr nehmen können. Das kann ich versichern.“ Auch die Wohnviertel wolle man im Blick haben. Susanne Düwel vom Tiefbauamt verspricht: „Wir werden den Schleichwegverkehr beobachten und uns um die Wohngebiete kümmern.“

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Vor Ostern haben Stadtbaurat Markus Bradtke, IHK, Einzelhandelsverband und Krankenhäuser auf das, was kommt, vorbereitet. „Die Gesichter waren lang. Aber die Haltbarkeit der Brücke ist endlich, wir müssen jetzt handeln. Es wird das Bestmögliche getan. Wir hoffen, es wird nicht so schlimm, wie wir befürchten. Wir haben aber für diesen schlimmsten Fall geplant.“

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