Bochum/Essen. Bochum-Wattenscheid könnte Standort eines städteübergreifenden Ausbildungszentrums für Feuerwehr und Rettungsdienst werden. So geht es weiter.

Auf dem Weg zu einer möglichen gemeinsamen Akademie für Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz sind die Städte Bochum und Essen einen kleinen Schritt weiter: Nachdem beide Stadträte grundsätzlich grünes Licht für eine Prüfung gegeben haben, haben die beiden Oberbürgermeister jetzt eine Absichtserklärung unterzeichnet – am möglichen Standort: Die städteübergreifende Akademie könnte demnach an der Grünstraße in Bochum-Wattenscheid entstehen.

In ihrem gemeinsamen „Letter of Intent“ – so wird die Absichtserklärung genannt – vereinbaren Thomas Eiskirch (SPD) und Thomas Kufen (CDU), den Bau der Ausbildungs- und Trainingseinrichtung zu prüfen. „Indem wir unsere Ressourcen und Erfahrungen bündeln, können wir eine herausragende Ausbildungs- und Trainingsumgebung schaffen, die den modernen Anforderungen an Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz gerecht wird“, sagt Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch.

An der Grünstraße in Wattenscheid hat die Freiwillige Feuerwehr Wattenscheid-Mitte ihr Domizil (Foto, Mitte). Auf dem Gelände könnte die Feuerwehrakademie Bochum/Essen entstehen.
An der Grünstraße in Wattenscheid hat die Freiwillige Feuerwehr Wattenscheid-Mitte ihr Domizil (Foto, Mitte). Auf dem Gelände könnte die Feuerwehrakademie Bochum/Essen entstehen. © FFS-NW | Hans Blossey

Möglicher Standort für Feuerwehrakademie ist 38.000 Quadratmeter groß

Das Gelände, um das es geht, liegt zwischen A40 und Bahnlinie, neben dem Stahlwerk von Thyssenkrupp, und ist 38.000 Quadratmeter groß. Bislang ist dort die Freiwillige Feuerwehr Wattenscheid untergebracht. Der Standort biete ideale Voraussetzungen für die Einrichtung einer Akademie, heißt es.

Die städteübergreifende Zusammenarbeit sei „im Ruhrgebiet bisher einzigartig“, betonen die beiden Oberbürgermeister. „Wir wollen künftigen Anforderungen gerecht werden, die sich in einem Ballungsraum wie dem Ruhrgebiet an die Entwicklungen von Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz ergeben“, sagt Essens OB Kufen. „Zugleich wollen wir unsere Einsatzkräfte auf dem neuesten Stand der Möglichkeiten aus- und fortbilden.“

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Bochum und Essen wollen „starkes Signal“ geben

Wenn sich dafür „zwei bislang gut aufgestellte Schulungsbereiche zusammentun, dann schafft dies optimale Voraussetzungen für Lernen und Lehren auf Top-Niveau“, sagt Kufen weiter. Die beiden Städte wollten auch „ein starkes Signal“ nach außen geben, „wie wichtig uns als Kommunen eine zukunftsfeste Ausgestaltung dieser Bereiche ist“. 

Die Freiwillige Feuerwehr Wattenscheid solle ihren Standort auf dem Gelände an der Grünstraße behalten, hatte Bochums Feuerwehrchef Simon Heußen im März auf WAZ-Anfrage gesagt. Bochums Feuerwehr betreibt dort außerdem bereits ein Trainingszentrum für Einsätze unter Atemschutz.

Darüber hinaus ist aber noch reichlich Platz: zum einen auf der Freifläche zwischen dem städtischen Gelände und Thyssenkrupp und zum anderen auf der gegenüberliegenden Seite. Dort stehen einige Gebäude, die früher der Technische Betrieb genutzt hat und die nun brachliegen.

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So geht es weiter: Machbarkeitsstudie, Projektstrukturen

Nach einer ersten Einschätzung wäre auf dem genannten Gelände eine Feuerwehr-, Rettungsdienst- und Katastrophenschutzakademie als interkommunales Projekt denkbar. Dort könnten Berufs- und Freiwillige Feuerwehren beider Städten ebenso wie die im Katastrophenschutz engagierten Hilfsorganisationen aus- und fortgebildet werden. Bislang haben beide Städte einzelne Feuerwehr- und Rettungsdienstschulen.

In dem gemeinsamen Ausbildungszentrum solle eine „moderne Lernumgebung“ entstehen, die „ein breites Spektrum an Ausbildungs- und Trainingsmöglichkeiten“ biete. Präsenzunterricht solle ebenso möglich sein wie Online-Lehre. Angedacht sind in der Verwaltungsvorlage zum Thema auch bekannte Schulungselemente wie Freigelände, Übungsgebäude, Realbrandhalle, Lehrwerkstatt bis hin zu Bahnanlagen.

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Feuerwehren in Bochum und Herne kooperieren bereits

Bochums Feuerwehr betreibt bereits mit einer anderen Kommune einen intensiven Austausch: mit Herne. Beide Städte haben Leitstellen aufgebaut, die im Notfall auch als Leitstelle für die jeweils andere Stadt genutzt werden kann.

So geht es weiter

Mit der Absichtserklärung haben die beiden Städte vereinbart, eine Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben und konkreter prüfen zu lassen, was auf dem Areal an der Grünstraße möglich wäre. Außerdem soll eine Projektstruktur unter Leitung der Brandschutzdezernenten beider Städte aufgebaut werden, die weitere rechtliche, wirtschaftliche und organisatorische Fragen klärt.