Bochum. Die WDR-Serie „Feuer und Flamme“ zeigt die finale Staffel mit der Feuerwehr Bochum. Diese Einsätze aus 2022 werden in den ersten Folgen gezeigt.
Die alte Dame schlingt die Arme um den Hals von Feuerwehrmann Christian (39). Der hebt die Bochumerin hoch, schleppt sie scheinbar mühelos durchs verrauchte Treppenhaus ins Freie. „Menschen aus brennenden Häusern raustragen – da kann ich jetzt auch einen Haken dran machen“, sagt er.
Es sind diese Helden-Geschichten, die die WDR-Dokuserie „Feuer und Flamme“ gerne erzählen möchte. Und das mit Erfolg: Mehr als 26 Millionen Aufrufe haben die Folgen mit der Bochumer Feuerwehr in der WDR-Mediathek. Nach sieben Staffeln verabschiedet sich der WDR aus Bochum. Die neue Staffel entsteht seit Juni dieses Jahres in Duisburg.
Für die finale Staffel aus Bochum hat ein Film-Team die Feuerwehrleute 50 Tage lang über 24 Stunden begleitet. Mit Helmkameras und Drohnenbildern kommen die Zuschauerinnen und Zuschauer ganz nah an die Einsatzstellen heran.
Feuer und Flamme: Das sind die letzten Folgen mit der Bochumer Feuerwehr
Zur exklusiven Vorschau im Bochumer Union-Kino trafen Feuerwehrleute und Film-Team ein letztes Mal zusammen. Bochums Feuerwehrchef Simon Heußen spricht von einem „emotionalen Moment“, schließlich hatte er die WDR-Serie nach seinem Abschied aus Gelsenkirchen nach Bochum geholt. Stadtdirektor Sebastian Kopietz schwärmt von „einem Format, das seines Gleichen sucht“. Fans der Serie seien zu Bochumer Wachen gepilgert, um einmal am „Set“ von Feuer und Flamme zu stehen.
Der Großbrand des Schrottplatzes an der A 40, schwere Autounfälle – viele Einsätze konnten Zuschauerinnen und Zuschauer bereits nacherleben. Und auch die neue Staffel startet tragisch. Das Film-Team begleitet die Feuerwehrleute zu einer brennenden Wohnung nach Leithe. Flammen schlagen aus dem Fenster. Ein technischer Defekt in einer Fritteuse hatte in dem Mehrfamilienhaus an der Bertramstraße 10 ein verheerendes Feuer ausgelöst.
Während sich alle Menschen retten konnten, starben in der Wohnung zwei Hunde mit ihren Welpen sowie mehrere Kaninchen. „Da das Feuer zu diesem Zeitpunkt sich zu sehr in der Brandwohnung ausgebreitet hatte, konnten die Tiere leider nicht gerettet werden“, hieß es damals von der Feuerwehr. Feuerwehrmann Christian rettete die ältere Dame – von seinen Kollegen im Ruhrpott-Slang als „Omma“ bezeichnet – aus dem Haus. Nachbarn hatten direkt nach dem Feuer aufgerufen, die betroffenen Familien mit Sachspenden zu unterstützen. Der Erlös aus einem Tannenbaumverkauf ging ebenfalls an die Betroffenen.
Nicht nur die spektakulären Einsätze finden Erwähnung
Nächste Folge: Wieder brennt es in einem Mehrfamilienhaus – dieses Mal in Hamme. Ein Mann hat sich ins Dachgeschoss gerettet, ringt am geöffneten Dachfenster verzweifelt nach Luft. Die Bodycams der Feuerwehrleute zeigen, wie die Drehleiter zu dem Mann hochfährt und ihn sicher aus dem Haus holt. Wenige Minuten später retten die Feuerwehrleute über die Drehleiter eine Familie mit Kindern. Brandermittler werden später feststellen, dass eine defekte Kaffeemaschine das Feuer verursacht hat.
Aber nicht nur die großen, spektakulären Einsätze finden in der WDR-Serie Erwähnung. Eine Runde Minigolf durch die Feuerwehrwache (der Verlierer muss an den Grill), ein verletzter Mann in einer Kleingartenanlage, der trotz blutender Platzwunde lieber selber ins Krankenhaus fahren möchte, ein verkeilter Lastwagen im A-40-Tunnel und eine demente Frau mit Bauchweh. All das gehört zum Feuerwehr-Alltag dazu. Die Bochumer freuen sich nun auf den Alltag ihrer Duisburger Kollegen. Ans Fernsehen „machen sie einen Haken dran“.
Feuer und Flamme ist am Donnerstag, 2. November, um 20.15 Uhr im WDR zu sehen. Alle Folgen gibt es auch in der Mediathek.